Laubinger, Otto
Otto Laubinger ( 11. März 1892 in Eichenrod; 27. Oktober 1935 in Bad Nauheim) war ein deutscher Schauspieler am Berliner Staatstheater und Ministerialrat im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Jugend
Otto Laubinger stammte aus Hessen, er wurde in Eichenrod im Kreis Lauterbach am 11. März 1892 geboren. Er besuchte die Oberrealschule in Worms. Nach der Reifeprüfung studierte er in München Philosophie, daneben besuchte er die dortige Schauspielakademie. 1911 ging er an das Staatstheater in Innsbruck, von 1912 bis 1914 war er in Ulm und in Mainz tätig.
Durch Militärdienst unterbrochen, gab er dann Gastspiele an den Vereinigten Schillertheatern in Berlin und am Hoftheater in Oldenburg, bis er schließlich wieder Regisseur und Schauspieler am Stadttheater in Mainz wurde.
Weimarer Republik
1920 setzte er sein Studium an der Universität Berlin fort und 1921 gastierte er am Berliner Staatstheater und wurde hier für das klassische Heldenfach verpflichtet.
Bis 1932 war er dann am Staatlichen Schauspielhaus in Berlin tätig, jahrelang als Peer Gynt Schwarm der Jugend, für die er auch am Theater der höheren Schulen spielte. Otto Laubinger betätigte sich in den Organisationen und sozialen Einrichtungen der Schauspieler als Schieds- und Arbeitsrichter, Schlichter und Obmann der Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger. Ferner machte er ausgedehnte Reisen durch ganz Europa, um das Theaterwesen anderer Staaten kennenzulernen. Nachdem er bereits vorher der NSDAP beigetreten war, übernahm er im Jahre 1932 die Leitung der Fachgruppe Theater und Film im Kampfbund für deutsche Kultur.
Drittes Reich
Das Vertrauen der deutschen Schauspieler berief ihn am 1. April 1933 an die Spitze der Genossenschaft deutscher Bühnenangehöriger (GDBA). Als Präsident der GDBA übernahm er die Schriftleitung des amtlichen Organs der Genossenschaft „Der neue Weg“. Von 1933 bis zu seinem Tod 1935 leitete er die Abteilung Theater im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda und übernahm das Amt des Präsidenten der Reichstheaterkammer, einer Unterabteilung der Reichskulturkammer, die als berufsständische Organisation den Zugang zu allen künstlerischen Berufen regelte.
Otto Laubinger starb am 27. Oktober 1935 in Bad Nauheim. Beerdigt wurde er auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf. Das „künstlerisch wertvolle Grabdenkmal“ aus Muschelkalk mit Reliefbild befindet sich im Block Epiphanien, Gartenblock II, Erbbegräbnis 32. Joseph Goebbels sprach auf der Jahrestagung der Reichskulturkammer in der Berliner Philharmonie am 15. November 1935 in Anwesenheit von Adolf Hitler, Hermann Göring und Rudolf Heß die Gedenkworte.
Filmographie
- 1922: Der böse Geist Lumpaci Vagabundus, mit Hans Albers
- 1930: Das gestohlene Gesicht, mit Max Adalbert & Paul Henles
Literatur
- Das Deutsche Führerlexikon, Otto Stollberg G.m.b.H., Berlin 1934
- Männer im Dritten Reich, Orientalische Cigaretten-Compagnie „Rosma“ GmbH, 1934