Härtling, Peter
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Peter Härtling ( 13. November 1933 in Chemnitz/Saale; 10. Juli 2017[1] in Rüsselsheim) war ein deutscher Schriftsteller und Journalist.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Peter Härtling, ev., wurde am 13. November 1933 als Sohn eines Rechtsanwalts in Chemnitz geboren und wuchs in Hartmannsdorf sowie im mährischen Olmütz auf. Sein Vater starb 1945 in russischer Gefangenschaft in Döllersheim. Seine Mutter, die 1946 mit Härtling nach Zwettl/Niederösterreich floh und dann nach Nürtingen übersiedelte, nahm sich im Oktober 1946 das Leben. Peter Härtling besuchte die Volksschule in Hartmannsdorf bei Chemnitz und ab 1941 im nordmährischen Olmütz. 1946 brach er mit der Unterprima das Gymnasium in Nürtingen ab. Nach einer kurzen Tätigkeit in der Buchhaltung einer Korkfabrik war er 1951 auf der von HAP Grieshaber gegründeten Bernstein-Schule und volontierte von 1952 bis 1954 in der Lokalredaktion der „Nürtinger Zeitung“.[2]
Wirken
Seine Berufstätigkeit begann Peter Härtling als Journalist. 1954 wurde er Redakteur bei der „Heidenheimer Zeitung“ und leitete dort ein Jahr lang das Feuilleton. Er arbeitete von 1956 bis 1962 als Feuilletonredakteur bei der „Deutschen Zeitung“ und war in den letzten beiden Jahren Leiter des Literaturblatts. Von 1962 bis 1970 gehörte er der Redaktion der jüdischen Zeitschrift „Der Monat“ (Berlin) an und fungierte ab Mai 1964 zudem als Mitherausgeber. Härtling war von 1967 bis 1973 Cheflektor und ab 1968 Sprecher der Geschäftsleitung des S.-Fischer-Verlags in Frankfurt/Main. 1973 ließ er sich als freier Schriftsteller nieder, blieb aber bis 1974 als Beauftragter des Verwaltungsrats dem S.-Fischer-Verlag verbunden.
Härtling galt als einer der produktivsten und vielseitigsten deutschen Autoren mit einer Vorliebe für „Grenzgänge“.[3] Neben Gedichten, Erzählungen und Romanen schrieb er eine Reihe erfolgreicher Kinderbücher.
Auszeichnungen
- 1964: Deutscher Kritikerpreis für Niembsch
- 1965: Förderpreis Literatur des Landes Niedersachsen für Niembsch
- 1966: Ehrengabe des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie für Niembsch. Prix du meilleur Livre Étranger für französische Ausgabe von Niembsch
- 1971: Gerhart-Hauptmann-Preis der Freien Volksbühne Berlin für Gilles
- 1974: Schubart-Literaturpreis
- 1976: Deutscher Jugendliteraturpreis für Oma
- 1977: Stadtschreiber von Bergen
- 1978: Wilhelmine-Lübke-Preis des Kuratoriums Deutsche Altershilfe
- 1980: Zürcher Kinderbuchpreis „La vache qui lit“ für Ben liebt Anna und Sofie macht Geschichten
- 1982: Naturschutzpreis der Kreisgruppe Groß-Gerau des Bundes für Umwelt und Naturschutz
- 1987: Hermann-Sinsheimer-Preis und Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg
- 1992: Lion-Feuchtwanger-Preis
- 1994: Verleihung des Titels eines Professors durch das Land Baden-Württemberg
- 1995: Verleihung des Großen Bundesverdienstkreuzes
- 1995: Mainzer Stadtschreiber
- 1996: Verleihung der Wilhelm-Leuschner-Medaille des Landes Hessen
- 1996: Verleihung der Karl-Preusker-Medaille durch die Deutsche Literaturkonferenz
- 2000: Eichendorff-Literaturpreis
- 2001: Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises für das kinderliterarische Gesamtwerk
- 2001: Dresdner Poetikdozentur zur Literatur Mitteleuropas
- 2003: Deutscher Bücherpreis für sein Gesamtwerk
- 2004: Ehrenbürger der Stadt Nürtingen
- 2006: Gerty-Spies-Literaturpreis der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz
- 2007: CORINE Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten für sein Lebenswerk
- 2010: Kulturpreis des Kreises Groß-Gerau
- 2011: Jugendliteratur-Preis (mit 3.000 Euro dotiert), den „Großen Preis“ der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur
Mitgliedschaften
Härtling war Mitglied des Verbands deutscher Schriftsteller (VS; seit 1965), des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland (seit 1966), der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur (seit 1967), der Berliner Akademie der Künste (1968), der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt (1982) und der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften und Künste (1999). 1985 wurde Härtling für sechs Jahre als Vertreter der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau in die Synode der EKD gewählt.
Familie
Härtling war seit 1959 mit der Psychologin Mechthild, geb. Maier, verheiratet und hat vier Kinder (Fabian, Friederike, Clemens, Sophie). Er lebte im südhessischen Mörfelden-Walldorf.
Fußnoten
- Geboren 1933
- Gestorben 2017
- Deutscher Journalist
- Deutscher Autor
- Deutscher Redakteur
- Deutscher Künstler
- Deutscher Literaturkritiker
- Deutscher Hörfunkmoderator
- Literatur
- Roman, Epik
- Erzählung
- Essay
- Lyrik
- Drama
- Autobiographie
- Kinder- und Jugendliteratur
- Verlagslektor
- Träger der Wilhelm-Leuschner-Medaille
- Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes
- Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur
- Träger des Verdienstordens des Landes Baden-Württemberg
- Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung
- Mainzer Stadtschreiber
- Ehrendoktor der Justus-Liebig-Universität Gießen
- Mitglied der Akademie der Künste (Berlin)
- Mitglied der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften und Künste
- Mitglied der Akademie der Künste (DDR)
- Ehrenbürger von Nürtingen
- Träger des Hessischen Kulturpreises