Petroll, Lars-Oliver

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Lars-Oliver Petroll (Lebensrune.png 1968; Todesrune.png 29. September 2001 in Berlin im Grunewald) war ein deutscher Informatikspezialist aus Hamburg. Im Alter von 32 Jahren wurde er am 29. September 2001 erhängt an einem Baum im Berliner Grunewald aufgefunden.

Werdegang

Seit 1998 war Lars-Oliver Petroll EDV-Chef bei der Immobilienfirma „Aubis“, die im Zentrum des Berliner Bankenskandals stand. Die Geschäftsführer der „Aubis“ haben Lars-Oliver Petroll vertraut. Lars-Oliver Petroll hatte deshalb Einblick in alle Daten der Firma und er hat heimlich Kopien gezogen.

„Aubis“

Die Geschäftsführer der „Aubis“, der Ingenieur Christian Neuling (CDU) und der ehemalige Kommissar einer Berliner Mordkommission, Klaus-Hermann Wienhold (CDU), haben Klaus-Rüdiger Landowsky, dem Fraktionsvorsitzenden der CDU in Berlin und Chef der BerlinHyp eine Barspende zukommen lassen. Die „BerlinHyp“ hat „Aubis“ ohne jegliche Sicherheit mehrere hundert Millionen Euro Kredit gewährt, wofür Klaus-Rüdiger Landowsky nebst vielen anderen Bankern wegen Kreditgefährdung angeklagt sind.

Bankenskandal

Dieser Vorgang ist die Grundlage für den Berliner Bankenskandal, die größte Mißwirtschaft im Bankbereich, die es in der Bundesrepublik Deutschland bis damals gegeben hatte. Da das Land Berlin eine Risikoabschirmung für diese Geschäfte beschlossen hat, wurde der Berliner Landeshaushalt bisher mit 1,8 Milliarden Euro Soforthilfe, einer Verpflichtungsermächtigung in Höhe von 1,8 Milliarden Euro sowie einer Bürgschaft über knapp 20 Milliarden Euro belastet.

Todesumstände

Lars-Oliver Petroll hat anscheinend versucht, seine Chefs mit den Daten zu erpressen. Außerdem hatte er sich als Kronzeuge im Ermittlungsverfahren um den Bankenskandal angeboten. Lars-Oliver Petroll hatte schon Wochen vor seinem Tod die Befürchtung geäußert, deswegen ermordet zu werden. Nach seiner Meinung hätten diese Daten nicht nur seine beiden Chefs, sondern auch Berliner Politiker kompromittieren können. Wenige Tage nachdem sein Name als Informant der Staatsanwaltschaft in einer Akte auftauchte, die einem Verteidiger seiner Chefs im Wege der Akteneinsicht überlassen wurde, und von Lars-Oliver Petroll beiseite geschafftes Beweismaterial durch einen Zufall zurück an die „Aubis“ gelangte, wurde Lars-Oliver Petroll erhängt im Grunewald aufgefunden.[1][2][3][4]

Ermittlungen

Die Ermittlungen im Todesfall Lars-Oliver Petroll zeichneten sich durch zahlreiche Pannen aus, die den Verdacht der gezielten Sabotage der Ermittlungen aufkommen ließen. Das offizielle Ermittlungsergebnis lautet auf Selbstmord. Ein Untersuchungsausschuß des Berliner Abgeordnetenhauses empfahl, wegen der vielen Widersprüche, die Wiederaufnahme der Ermittlungen.

Literatur

  • Olaf Jahn / Susanne Opalka: Tod im Milliardenspiel: Der Bankenskandal und das Ende eines Kronzeugen, Transit-Buchverlag, 2004, ISBN 978-3887471903

Verweise

Karikaturen

Fußnoten

  1. vgl. R-Archiv, 13. März 2004: Aubis-Affäre - Kartell der Vertuscher in Not?
  2. 3sat, 26. März 2004: Der Bankenskandal und das Ende eines Kronzeugen
  3. ARD-Kontraste, 1. April 2004: Mord oder Selbstmord? Der rätselhafte Tod des Kronzeugen im Berliner Bankenskandal
  4. Stefan Berg und Matthias Gebauer im Spiegel 5/2002 (via Lübeck Kunterbunt): Tod im Grunewald - Rotarier unter schwerem Verdacht