Heisig, Kirsten

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Kirsten Heisig (Lebensrune.png 24. August 1961 in Krefeld als Kirsten Ackermann; Todesrune.png vermutlich zwischen 28. Juni und 3. Juli 2010, im Tegeler Forst in Berlin-Heiligensee) war eine öffentlich viel beachtete Berliner Jugendrichterin, zuständig für das „multikulturelle“ Neuköllner Rollbergviertel in Berlin.

Kirsten Heisig (1961–2010)

Leben

Kirsten Ackermann besuchte die Grundschule in Krefeld und kam 1969, infolge der Trennung ihrer Eltern, zu einer ihrer Großmütter nach Berlin-Wedding. Später zog sie wieder nach Krefeld und besuchte das Gymnasium Thomaeum im benachbarten Kempen, wo sie 1981 die Hochschulreife erwarb. Sie studierte in Berlin Rechtswissenschaft und wurde Richterin. Als Jugendrichterin war sie in Neukölln für das multikulturell geprägte Rollbergviertel zuständig. In Kooperation mit Polizei, Bezirk, Quartiersmanagement, Staatsanwaltschaft und Richterkollegen entwickelte sie das „Neuköllner Modell“, nach dem kriminelle Jugendliche bei kleineren Delikten schnell bestraft werden sollen und nicht erst Monate später. Seit Juni 2010 wird das Modell in ganz Berlin angewendet.

Familie

Kirsten Heisig war mit dem Oberstaatsanwalt Stefan Heisig, von dem sie zuletzt getrennt lebte, verheiratet. Sie wohnte mit ihren zwei Töchtern in Steglitz.

Kriminalität jugendlicher „Migranten“

Heisig redete Klartext über das Problem Jugendkriminalität: Brutale Prügeleien auf dem Schulhof, auf offener Straße zusammengeschlagene und ausgeraubte Passanten gehören zum Alltag. Es mußte endlich etwas geschehen, denn „es gibt eine neue Dimension der Jugendgewalt, die wir bisher nicht kannten.“ Heisig erkannte genau, daß die von ausländischen Jugendlichen verursachte Gewalt keine bloße Erfindung der politisch Inkorrekten ist.

Heisig wurde vor Gericht oft sehr deutlich, fand klare Worte für die Angeklagten. Denn mit „Streicheleinheiten“ komme man nicht weit. Oft seien deutliche Strafen wie Jugendarrest oder Gefängnis der einzige Weg, den die Angeklagten auch verstehen. Verantwortlich für die hohe Kriminalitätsrate machte sie das Umfeld der Jugendlichen: „70 Prozent der Angeklagten haben einen Migrationshintergrund und kommen aus Familienstrukturen, die uns völlig fremd sind. Da gibt es arabische Großfamilien mit 15 Kindern, von denen der Vater nicht weiß, wie sie heißen.“ 50 Prozent der Väter gehen keiner geregelten Arbeit nach, bei den Müttern sind es 75 Prozent. „Die Kinder wachsen unkontrolliert auf und sind sich völlig selbst überlassen. Der Vater kümmert sich nicht, die Mutter ist aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse und der Vielzahl der Kinder völlig überfordert.“ Sie lebt – so Kirsten Heisig – meist im Haus, ist in das soziale Leben überhaupt nicht integriert. Auch die Töchter werden im Haus gehalten und streng erzogen, berichtete die Richterin aus ihren täglichen Erfahrungen.

Dagegen könnten die Knaben machen, was sie wollen, hängen den ganzen Tag draußen herum. Sinnvolle Freizeitbeschäftigungen gebe es kaum. Und so gehen die Jungs „abziehen“. Das heißt, sie überfallen andere Jugendliche, rauben sie aus. Die Opfer sind meistens junge Deutsche. Auf das Opfer wird eingeprügelt, es wird zu Boden gezerrt, mit Fußtritten drangsaliert. „Das ist mittlerweile normal, daran haben wir uns gewöhnt“, sagte die Richterin. Zusätzlich werden die Opfer wüst mit Ausdrücken wie „Scheiß-Christ“, „Kartoffel“, „Opfer“ oder „Hängebauchschwein“ beschimpft.

Heisig forderte eine schnellere Zusammenarbeit der einzelnen Behörden: „Akten umherschieben ist Zeitverlust.“ Deutliche Worte richtete sie auch an die Politiker: „Eine Jugendeinrichtung nach der anderen wird geschlossen und dann wundert man sich, daß die Jugendlichen Straftaten begehen und im Knast landen. Es muß mehr Geld in die Jugendarbeit fließen.“ Ebenso müsse der Schulbesuch durchgesetzt werden: „Wenn Eltern ihre Kinder nicht zur Schule schicken, muß man durchgreifen.“ 2.500 Euro Bußgeld oder sechs Wochen Erzwingungshaft seien angemessen.

Diskriminierungen, Intoleranz und Rassismus sind zwar verpönt, allerdings ist es genauso anrüchig, gegen diese Vergehen anzugehen, wenn die Täter einem nicht-westlich-christlichen Kulturkreis entstammen. Was sonst als Kampf gegen Diskriminierung, Intoleranz und Rassismus gilt, wird dann auf einmal als Haß-Schüren gegen fremde Kulturen angesehen.

Gegenüber der Berliner Zeitung Tagesspiegel äußerte sich Heisig in einem Interview:

„Es sind vor allem die türkisch- und arabischstämmigen Jugendlichen, die vermehrt Gewaltdelikte begehen. Diese Straftäter vergiften die Atmosphäre in ihrem Kiez, auch zum Nachteil der dort angepaßt lebenden ausländischen Familien. Die jugendlichen Opfer, überwiegend Deutsche, haben inzwischen schon so eine Art Resignation entwickelt und sagen: ‚Dagegen können wir nichts machen. Die Gewalt gehört zu unserem Alltag dazu.‘ Das ist eine Dimension, die wir bislang nicht hatten. Und in den letzten zwei Jahren hat sich die Situation weiter verschärft. [...] Wir stellen bei den Gewalttätern seit einiger Zeit eine unverblümte Deutschenfeindlichkeit fest. Da werden Mädchen beleidigt, angefaßt, getreten und in den Akten liest man dann auch immer: ,Deutsche Schlampe!' So etwas ist mir früher überhaupt nicht untergekommen, außer im Zusammenhang mit deutschen Tätern und Ausländerhaß. [...] Diese Jungen beginnen mit ihren Straftaten zum Teil im achten, neunten Lebensjahr. [...] Es müßte grundsätzlich viel früher, also bereits in der Schule, eingegriffen werden. Man sieht einfach, daß zu wenig kontrolliert wird, ob die Kinder in die Schule gehen. Das einfach hinzunehmen setzt einen Teufelskreis in Gang: Die Kinder lernen nicht richtig Deutsch, sie haben keinen Abschluß, bekommen keine Ausbildung. Ich sehe die türkischen oder arabischen Väter fast nie bei der Verhandlung. Die Mütter kommen öfter, tragen nicht selten Kopftuch und scheinen wirklich sehr besorgt. Aber sie wirken völlig überfordert und oft ist ihnen die Entwicklung längst aus den Händen geglitten. [...] Wenn dann das Jugendamt involviert ist und versucht, an die Familie heranzutreten, dann zeigt sich: Es ist sehr, sehr schwierig, in eine arabische, kurdische oder türkische Familie Einlaß zu finden. Es wäre sicherlich richtig, wenn man für solche Fälle jemand aus dem entsprechenden Kulturkreis hätte. Aber ich finde nicht, daß per se dieser Anspruch erhoben werden darf. [...] Das macht es so schwierig, daß wir nicht feststellen können, ob in diesen Familien tatsächlich ein Konsens mit unserer Gesellschaft vorhanden ist. Es muß klar sein, daß es hierzulande Autoritäten und Regeln gibt, die für alle verbindlich sind. Aber inzwischen hat sich eine Anspruchshaltung durchgesetzt, nach der die Deutschen erstmal immer in Vorlage gehen müssen und die kulturellen Gegebenheiten dieser Familien kennenlernen und akzeptieren sollen – da wird das Pferd von hinten aufgezäumt. Das kann nicht funktionieren.“

Resonanz

Heisig: „Das Ende der Geduld

Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) begrüßte die Forderungen der Richterin. „Wer meint, es reiche aus, jungen Migranten einen deutschen Personalausweis zu schenken, ist schief gewickelt“, sagte der Landesvorsitzende der Gewerkschaft, Bodo Pfalzgraf. „Unsere Erfahrungen zeigen, daß gerade dieser Personenkreis das deutsche Wertesystem massiv verachtet und sich stattdessen ein eigenes System mit religiösen Friedensrichtern bastelt.“

Positionen

Kirsten Heisig forderte: Alle Schüler und Schülerinnen in Berlin sollen in einer Schulschwänzer-Datei zentral erfaßt werden. Die Jugendrichter argumentieren, daß Schulschwänzer auch irgendwann Intensivtäter würden. Nur über solch eine Datei sei zu kontrollieren, wer ein notorischer Schulschwänzer (ein späterer Krimineller) sei.[1] Für den Herbst 2010 hatte Heisig ein Buch mit dem Titel „Das Ende der Geduld“ über ihre Erfahrungen als Jugendrichterin angekündigt.[2]

Verschwinden und Tod

Nachrichtensperre in einem Vermißtenfall

Heisig wurde seit dem 28. Juni 2010 vermißt. Sie wurde zuletzt am Montagabend (28. Juni) gesehen. Am Mittwoch (30. Juni) wurde sie von einem Bekannten als vermißt gemeldet. Ihr Auto war am Mittwoch, dem 30. Juni „ganz normal abgeschlossen und geparkt“ in Heiligensee, etwa 20 Kilometer von ihrem Wohnort entfernt, entdeckt worden. Danach habe die Suche nach der Frau begonnen.[3] Am 3. Juli 2010 wurde Heisig in einem Berliner Forst tot aufgefunden.[4][5] Kirsten Heisig habe sich selbst getötet. Dies wurde indirekt bereits während der mehrtägigen Suche nach der Vermißten von Polizei und Behörden verlautbart, es gebe „keinen Hinweis auf eine Straftat“. Obwohl die Vorgeschichte Heisigs an sich Hinweis genug war („Wir alle glaubten an einen Racheakt“),[6] folgten die Leitmedien unisono in ihren Berichten den amtlichen Vorgaben und informierten nicht einmal über die Verhängung einer totalen Nachrichtensperre, geschweige denn, daß sie deren Aufhebung forderten. Nach einer mehrtägigen Suche, deren Ungereimtheiten nie näher thematisiert wurden, wurde Heisigs Leiche gefunden und die Suizidthese eiligst, innerhalb weniger Stunden, amtlich bestätigt.

Behinderung der journalistischen Aufklärung

Zweifel blieben dennoch, sowohl bei Freunden und Bekannten Heisigs als auch bei einigen kritischen Beobachtern. Für die Leitmedien samt Gefolgschaft war der Fall allerdings erledigt, ohne daß naheliegende Verdachtsmomente für einen Mord auch nur erwogen, geschweige denn investigativ untersucht wurden. Das hat die Zweifel eher noch verstärkt. Die naheliegende Frage, warum Polizei und Justiz – freilich ohne explizite „Verschwörung“, sondern einfach aus nackter Angst, selbst wegen Unfähigkeit ins öffentliche Licht gezerrt zu werden – den Mord an einer prominenten Kollegin vertuscht haben könnten, führt in hochsensible Bereiche unserer ungeschriebenen Staatsdoktrin und wurde deshalb peinlichst vermieden.

Die Akten über die Todesumstände Heisigs wurden unter Verschluß gehalten. In einer Meldung vom 15. November 2010 heißt es jedoch unter der Überschrift „Urteil: Heisig-Todesumstände nicht geheim“:

„Die Umstände des Todes der prominenten Berliner Jugendrichterin Kirsten Heisig sollen nicht unter Verschluss bleiben. Die Presse habe einen Anspruch auf Auskunft, teilte das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg mit. Heisig sei bundesweit bekannt gewesen. Daher bestehe ein legitimes öffentliches Interesse an Informationen über ihren unerwarteten Tod. Zumal die Frage im Raum stehe, ob es einen Zusammenhang mit ihrer Arbeit als Richterin gebe. Das Gericht gab damit der Klage eines Journalisten [Anm.: gemeint ist Gerhard Wisnewski] statt. Der Generalstaatsanwalt muss ihm nun Auskünfte unter anderem über Ursache und Zeitpunkt des Todes und den Fundort der Leiche geben. Nicht veröffentlicht werden müssen Erkenntnisse über Hintergründe und Motive einer Selbsttötung.“[7]

Weitere Konsequenzen

Die Recherchen von Gerhard Wisnewski haben ergeben, daß Kirsten Heisig an jenem Montag, an dem sie zuletzt gesehen wurde, die Korrekturfahnen ihres Buches „Das Ende der Geduld“ (das noch im selben Jahr zu einem Verkaufsschlager wurde) abgegeben hat. Ferner hat sie an diesem Montag einen Termin für die Fernsehsendung „Stern TV“ mit Günther Jauch bestätigt. Augenzeugen, die sie tatsächlich persönlich kannten, sagten übereinstimmend aus, daß sie weder schwermütig noch angsterfüllt gewesen sei.

Die Lebenssituation der zweifachen Mutter Kirsten Heisig gestaltete sich offenkundig gut und ließ weitere Erfolge – und eine nochmals anwachsende öffentliche Aufmerksamkeit für ihre Arbeit – erwarten. Gerhard Wisnewski schrieb zu dieser Frage: Sie warf „Mitte/Ende Juni 2010 gerade erst die PR-Maschine für ihr Buch ‚Das Ende der Geduld‘ an, ein Buch, das sie und ihr Vorgehen gegen jugendliche, vorwiegend ausländische Gewalttäter zweifellos endgültig bekannt machen würde. Die Buchveröffentlichung wäre der Treibsatz für eine noch steilere Medienkarriere geworden. Kirsten Heisig wäre in den Talkshows herumgereicht worden, bis ihr Name im Zusammenhang mit politischen Ämtern gefallen wäre. Ihr Einfluss auf die Justiz in ganz Deutschland hätte weiter zugenommen.“[8]

Es ist deshalb unglaubhaft, daß Kirsten Heisig sich umgebracht hat (auf einer von ihr geschätzten Laufstrecke, in Begleitung ihres Hundes). Vielmehr sprechen Umstände, Einzelfakten und gesunder Menschenverstand für die Annahme, daß ihr plötzlicher Tod – mutmaßlich als Kriminalitätsopfer – mehreren voneinander unabhängigen Akteuren bei der Justiz, bei der Polizei und in der Berliner Politik ein willkommener Anlaß war, die ganze Person in ein Schweigetabu zu bannen.

Auszeichnungen

  • 2009: Bürgerinnenpreis Liberta der FDP
  • 2010: Bul le mérite des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (postum)

Nachwirken

2011 widmete Die Lunikoff Verschwörung Kirsten Heisig das Lied „...und die Pest schlug zurück“ mit dem Beititel „Tod einer Richterin“. Am 11. März 2016 wurde in Berlin-Neukölln die Platzanlage an der Emser Straße und Kirchhofstraße nach der Jugendrichterin benannt.[9]

Zitate

Werke

Siehe auch

Verweise

Autoren-Beiträge

Karikaturen

Filmbeiträge

Fußnoten

  1. Schulschwänzerdatei sorgt für Diskussion, rbb-online.de, 10. Januar 2009
  2. Junge Freiheit: Jugendrichterin Kirsten Heisig verschwunden.(1. Juli 2010)
  3. vgl. Berlins „mutigste“ Richterin Kirsten Heisig verschwunden (1. Juli 2010)
  4. Berlins „Richterin Gnadenlos“ ist tot (3. Juli 2010)
  5. vgl.: Kirsten Heisig – Das Ende der Geduld! – „Der Berliner Kurier schlägt nach und macht sie zur Täterin“, fact-fiction.net, 4. Juli 2010
  6. WDR-Dokumentation: „Tod einer Richterin“
  7. RBB vom 15. November 2010
  8. Gerhard Wisnewski: 2011. Das andere Jahrbuch – verheimlicht – vertuscht - vergessen. Was 2010 nicht in der Zeitung stand, Knaur Taschenbuch Verlag, München 2011, ISBN 978-3-426-78399-3, S. 200
  9. Berliner Morgenpost – Wochenend-Extra, 12/13. März 2016, S. 1
  10. Kirsten Heisig ist Richterin am Amtsgericht Tiergarten in Berlin. Beinahe täglich spricht sie ein Urteil über gewalttätige Jugendliche. Die Mehrzahl dieser jungen Straftäter sind Ausländer. Von höheren Strafen hält Richterin Heisig nicht viel. Sie setzt auf Prävention.