Pluriversum

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Der Ausdruck Pluriversum ist eine späte (20. Jahrhundert) Konkurrenzbildung zum Terminus „Universum“. Die Naturwissenschaften in der europäischen Tradition beanspruchen seit je, universale Aussagen zu formulieren, das heißt, ihr Erkenntnisanspruch zielt darauf ab, allgemeingültige, zeitübergreifend wahre – und von ideologischer Einflußnahme unbeeinträchtigte – Tatsachenfeststellungen und Ergebnisse vortragen zu können.

Als Teil der geistigen Krise der europäischen Moderne im 20. Jahrhundert stieß dieser radikale Anspruch zunehmend auf Kritik. Anstatt gesichertes Wissen praktisch umzusetzen (wie dies etwa in den Ingenieurswissenschaften bis heute fortlaufend geschieht), gerieten große Disziplinen der Soziologie, Biologie, Physik und Wirtschaftswissenschaft in eine Grundlagenkrise, die die Frage aufwarf, ob Wirklichkeit überhaupt beschreibbar sei oder Wissenschaft – in Wahrnehmung der Erkenntnisskepsis eines Friedrich Nietzsche – stets nur auf die perspektivische Anschauung verwiesen bleiben müsse.

Sozialismus

Besonders die Versuche seitens marxistisch-sozialistischer Theoretiker, religiöse Ansichten als „das Irrationale“ aus allen gesellschaftlichen Diskursen reinlich zu verbannen, hat weitaus eher das Vorurteilsbehaftetsein wissenschaftlicher Konzepte deutlich sichtbar gemacht – und indirekt religiöse Erneuerungen (Neuheidentum, New Age, Esoterik, Islamismus) bekräftigt und bestärkt. Als „universalistisch“ bezeichnete Moralvorstellungen werden heute, am Beginn des 21. Jahrhunderts, für kriminelle und illegale Angriffskriege einer Hegemonialmacht gegen rohstoffexportierende Nationen verwendet und auf diese Weise ihres ethischen Gehalts beraubt.

Physik und Biologie

Auch das physikalische Dogma, wonach physikalische Gesetze überall gleich und unverändert wirksam seien, kollidiert mit dem Rätsel der evolutionären Entwicklung von Biosphären. Formell gelten tierische und pflanzliche Organismen als sogenannte „offene Systeme“, deren Entropie gleichsam aufgehoben und umgestülpt sei, eben weil sie „offen“ seien. Tatsächlich aber muß es – gerade auch wissenschaftlich – als völliges Rätsel gelten, wie ein mutmaßlich Milliarden Jahre andauernder Evolutionsprozeß auf der Spur bleiben kann (nach allem, was über die Lebensfeindlichkeit physikalischer Kräfte bekannt ist). Biologen überdehnen oftmals den Begriff „Zufall“ in unzulässiger Weise, um von der Vorläufigkeit und engen Begrenztheit ihrer Ergebnisse abzulenken.

Auch in der Physik selber ist das Konzept mehrerer Parallel-Universen entwickelt worden, um gänzlich rätselhafte Erscheinungen – die die Quantenphysik beschreibt –, systematisch einordnen zu können. Damit jedoch ist physikalische Forschung endgültig abgedriftet in den Bereich des Nicht-Testbaren (und somit nach klassischer Auffassung keine Wissenschaft mehr).

Wirtschaftswissenschaft

Vollends gemeingefährlich ist die These von der „universal gültigen“ Wissenschaft im Bereich der Ökonomie. Während eine Petrodollar-Zentralbank schwere nationale Krisenzustände in anderen Ländern verursachen, bremsen, befeuern und beenden kann (mittels einer „Konjunktur“ per Kreditdusche), treten sogenannte „Rating-Agenturen“ in VS-amerikanischem Privatbesitz als willkürliche Schalthebel der Kreditwürdigkeit ganzer Völker in Erscheinung.

Diese Verhältnsse nun aber als „rational“, als „objektiv“ und als „wissenschaftlich entschlüsselt“ zu bezeichnen, kommt einer ideologischen Übertünchung der wirklichen Machtverhältnisse gleich (die von Bevormundung, von verdeckter Ausplünderung und zynisch motiviertem Abhängigmachen ganzer gesetzgebender Körperschaften bestimmt sind) und hat mit Wissenschaft im ursprünglichen Sinn nichts mehr gemein.

Pluriversum als geistige Freiheit

Sowohl spirituell als auch wissenschaftlich, politisch und moralisch sind „universalistische“ Konzepte weltweit auf dem Rückzug. Während die Globalismus-Ideologie immer noch schützende Schranken niederrreißt, kleine Anbieter ökonomisch zugrunderichtet – und den Völkern pauschal jedes Recht abspricht, eigene Gesetze zu erlassen –, dehnt sich in der Lebenswirklichkeit bereits die nach-universalistische Welt und ihre Maßstäbe aus: Traditionelle Religionen und Lebensformen, lokale Verantwortung und kultureller Eigensinn haben die universalistische Predigt in den Reklame-Raum und in den Raum der politischen Lüge und des politischen Betrugs abgedrängt.