Porth, Friedrich

Friedrich Porth als Präsident in Kabale und Liebe

Friedrich Wilhelm Porth ( 7. März 1800 in Stettin; 2. April 1874 in Dresden) war ein deutscher Schauspieler, zuletzt tätig als königlicher Hofschauspieler in Dresden.

Leben

Friedrich Porth war der Stammvater einer hervorragenden Schauspielerfamilie. In Stettin 1800 geboren, war er erst Beamter, debütierte 1820 in Frankfurt/Oder als Spiegelberg. Die Leidenschaft, die ihn zum Theater trieb, drückte sich derart in seinem Spiel aus, daß ihm geraten wurde, ältere Rollen zu spielen, um sein wildes Feuer zu mäßigen.

Wie er in Unruhe von Ort zu Ort ging, nach Neustrelitz, Darmstadt, Köln, Leipzig, so spielte er auch allerlei komische Rollen. 1833 gelangte Friedrich Porth nach Dresden, wo er bei einem Gastspiel die Aufmerksamkeit Tiecks auf sich lenkte. Abgesehen von den Vorbildern, die er in Dresden fand, war ihm die Natur die wahre Lehrmeisterin, und so gelangen ihm die verschiedenartigsten Charaktere. Am besten war er in kalten, schleichenden Charakteren, wie Herzog Alba, Tartuffe, König Claudius, Ben Akiba, Präsident. Gewissenhaft und fleißig, ein Muster an Pünktlichkeit, begeistert für seine Kunst, konnte er seine Kunst vielseitig ausüben. Er starb 1874, nachdem er noch seinen Sohn Karl an seiner Seite konnte spielen sehen, so als Ferdinand neben seinem Präsidenten, als Max Piccolomini neben seinem Octavio.

Familie

Friedrich Porth hatte folgende Kinder:

• Georg Eduard Bernhard Porth, zeitweise zur Unterscheidung zu seinem Vater auch als Porth jun. aufgeführt, ist erstmals 1854 als Mitglied des Hoftheaters verzeichnet. Ab 1857 war er Hoftheater-Inspizions-Assistent, ab 1863 arbeitete er als Photograph mit einem Atelier in Dresden. Er spezialisierte sich vor allem auf Photografien von Hofschauspielern.
• Caroline Dorothea Louise Anna Porth, verh. Anna Spitzner ( 1914) ist erstmals 1855 als Schauspielerin verzeichnet.
• Alwine Emma Porth ist ab 1869 als Schauspielerin im Dresdner Adreßbuch aufgeführt.
• Karl Porth (1833–1905) war ebenfalls ein Dresdner Hofschauspieler, zuletzt im Rang und mit Titel eines königlich-sächsischen Hofrats. Er ist erstmals 1872 als königlicher Hofschauspieler am Hoftheater im Adressbuch Dresden verzeichnet.

Literatur

• Ernst Lewinger: Die Ahnengalerie im Staatlichen Schauspielhaus zu Dresden, C. Heinrich, Dresden 1933