Teilung von Prüm
Bereits schwer erkrankt, teilte Kaiser Lothar I. am 19. September 855 in der Teilung von Prüm im Hofgut Schüller („Sconilare“) sein Reich unter seinen Söhne auf.
Geschichte
Im Jahre 843 wurde das Fränkische Reich durch den Vertrag von Verdun dreigeteilt: Kaiser Lothar I. erhielt das Mittelreich „Lotharii Regnum“ (Ursprung von Lothringen) zugesprochen. Doch gelang es ihm nicht, sein Reich zu stabilisieren. Kurz vor seinem Tode vermachte er seine Söhne sein reich:
- Ludwig II. ( 875) erhielt die Kaiserwürde und Italien
- Karl von der Provence ( 863) erhielt die Provence und den zum Mittelreich gehörenden, größeren Teil Burgunds
- der kleinere Teil, die heutzutage „Burgund“ („Bourgogne“) genannte Region im Zentrum des heutigen Frankreichs, war bereits seit 843 Teil des Westfrankenreiches
- Lothar II. ( 869) erhielt den nach ihm benannten Nordteil des Reiches (Lotharingien)
Nach der Abdankung zog sich Lothar I. in die Abtei Prüm in der Eifel zurück, wo er wenige Tage später, am 29. September 855, verstarb und bestattet wurde.
Schicksal des Erbes
Nachdem Karl 863 kinderlos verstorben war, fiel der nördliche, kleinere Teil Burgunds an das Ostfrankenreich Ludwigs des Deutschen, der südliche, größere Teil Burgunds und die Provence an das Italien Ludwigs II. und nach dessen Tod 875 an das Westfrankenreich Karls des Kahlen.
Nach Lothars II. Tod im Jahre 869 wurde das einstige Mittelreich 870 im Vertrag von Meersen neu verteilt: Der ostfränkische König Ludwig der Deutsche, Onkel Lothars II. und mittlerer Bruder Lothars I., erhielt den Ostteil Lotharingiens, der westfränkische König Karl der Kahle, Halbonkel Lothars II. und Halbbruder Lothars I., den Westteil.