Reinhard
Reinhard ist ein alter deutscher männlicher Vorname, der sich aus der althochdeutschen Nebenform Raginhart (althochdeutsch ragin „der Rat, der Beschluß“ + harti „hart, stark, fest, entschlossen“) entwickelt hat. Der Name war im Mittelalter weit verbreitet. Als deutscher Familienname ist Reinhard aus dem Rufnamen entstanden.
Inhaltsverzeichnis
Namenstag
- 7. März, Abt des Klosters Reinhausen bei Göttingen im Jahr 1168
- 5. Dezember, Hl. Reinhard, Bischof von Lüttich im Hochmittelalter (1037). Das Grab ging vermutlich bei der Zerstörung der Lütticher Kathedrale in den französischen Revolutionskriegen unter.
Varianten
Weibliche Formen: Reinharda, Reinharde, Reinhardine, Renske
- Reinherd, Reinherdus (um 793)
- Reginhard, Reginhardus (um 834)
- Reinhard (um 1402)
- Reinhardi (um 1269)
- Reinhard, Reinhardt, Reinhart
- Rainhard, Rainhardt, Rainhart
- Rinaudo
- Im Mittelalter auch Rainald, wohl dem italienischen Rinaldo entsprechend
- Niederdeutsch/Niederländisch Reinke, Renke, Reinecke (mit der dem hochdeutschen -chen entsprechenden niederdeutschen Endung -ke)
- (Alt?)französisch Renart, Renard (fr. 'Fuchs'), heute Renaud (?)
Namensträger
Herrscher namens Reinhard
- Reinhard I. (Hanau), Herr von Hanau (1243-1281)
- Reinhard II. (Hanau), Graf von Hanau (1369-1451)
- Reinhard III. (Hanau), Graf von Hanau (1412-1452)
- Reinhard IV. (Hanau-Münzenberg), Graf von Hanau-Münzenberg (1473-1512)
- Reinhard von Helmstatt (1400–1456), von 1439 bis 1456 Bischof von Speyer
- Reinhard I. von Sickingen (* um 1417–1482), von 1445 bis 1482 Bischof von Worms
Vorname
- Reinhard von Hanau (Kleriker) ( 1369), Kleriker im böhmischen und süddeutschen Bereich
- Reinhard von Blankenburg ( 1123), Bischof von Halberstadt
- Reinhard von Dalwigk ( um 1400), Freiherr und Amtmann von Naumburg und Weidelsburg
- Reinhard von Koenig-Fachsenfeld (1899–1992), deutscher Ingenieur, Erfinder und Rennfahrer
- Reinhard Appel (1927–2011), deutscher Journalist
- Reinhard Bütikofer ( 1953), deutscher BRD-Politiker (Grüne), ehemaliger Landtagsabgeordneter und Mitglied des EU-Parlaments
- Reinhard Hardegen ( 1913), deutscher Marine-Offizier, Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges, Bremer CDU-Bürgerschaftsabgeordneter
- Reinhard Heydrich (1904–1942), deutscher SS-Obergruppenführer und General der Polizei, Leiter des Reichssicherheitshauptamts und Stellvertretender Reichsprotektor von Böhmen und Mähren
- Reinhard Günzel ( 1944), deutscher Brigadegeneral des KSK
- Reinhard Scheer (1863–1928), deutscher Admiral und Ritter des Ordens „Pour le Mérite“ mit Eichenlaub
Familienname
- Hans Wolfgang Reinhard (1888–1950), deutscher Offizier und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Wilhelm Reinhard (1815–1881), bayerischer Landschafts- und Tiermaler
- Wilhelm Reinhard (1860–1922), Generalsuperintendent in Pommern, Präsident des Volkstags der „Freien Stadt Danzig“ (1920/21)
- Wilhelm Reinhard (1869–1955), deutscher General der Infanterie, SS-Obergruppenführer und Reichskriegerführer
- Wilhelm Reinhard (1891–1918), deutscher Jagdflieger
- Wolfgang Reinhard (geb. 1937), deutscher Historiker und Professor
- Wolfgang Reinhard, deutscher Graphiker
Siehe auch:
Verteilung des Familiennamens Reinhard auf dem Gebiet der BRD
Sonstiges
- Märchenland Reinhardswald, Mittelgebirge bei Kassel in Nordhessen
- Schloß und Kloster Reinhardsbrunn bei Friedrichroda in Thüringen