Rheinlandbesetzung

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Die Trikolore am Rhein
Farbige Truppen in Frankfurt

Während der französischen Rheinlandbesetzung infolge des Versailler Diktats wurden vorrangig Negersoldaten eingesetzt; die Folgen für die deutsche Bevölkerung wurden auch als Schwarze Schmach bezeichnet.

Geschichte

Im Januar 1919 marschierten in dem deutschen Gebiet französische Truppen und deren Vasallen ein, um die von ihnen erpreßten Zahlungen der Reparationen abzusichern. Sie besetzten die linksrheinischen Gebiete und vier rechtsrheinische Brückenköpfe mit je 30 Kilometer Radius um Köln, Koblenz, Mainz und 10 Kilometer Radius um Kehl. An die Grenze der Besatzungszone schloß sich noch ein 10 Kilometer breiter Streifen als entmilitarisierte Zone an. Während der Besatzung kam es vermehrt zu Angriffen der französischen Truppen auf deutsche Einwohner.

Der Versailler Schandvertrag befristete die Anwesenheit der fremden Truppen auf 15 Jahre, in denen es nicht gelang, das Deutschtum nachhaltig zu zerstören und die deutschen Bewohner zu vertreiben. Am 30. Juni 1930 wurde die Besatzung deshalb formal beendet, das deutsche Gebiet verblieb jedoch weiterhin unter französischer Kontrolle. Erst 1936 kam es unter dem deutschen Reichskanzler Adolf Hitler zur endgültigen Befreiung des Rheinlandes von den französischen Aggressoren.

Sechs Reden des Reichspräsidenten Ebert (Auszug)

„Ein großer Teil des Hessenlandes ist seit dem Waffenstillstand von dem Gegner besetzt. Wir wissen, wie schwer die Last der Fremdherrschaft ist, die auf diesem Lande liegt, wie insbesondere Mainz unter der übermäßig hohen Garnison leidet, wie überall die rücksichtslos durchgesetzten großen Ansprüche an Quartiere die Wohnungsnot der einheimischen Bevölkerung ins Ungeheuerliche steigern, und sehen täglich, welche Gefahren dies für unsere Volksgesundheit mit sich bringt. Trotz der bisherigen Erfolglosigkeit unserer Bemühungen weisen wir immer wieder auf die unerhört hohen Kosten, die zwecklos verschleuderten Summen hin, die dem Reiche durch die überflüssigen Zivilbeamten und die vielen Militärpersonen mit ihrem Anhang, durch die die deutschen Friedensgarnisonen um das zwei- bis dreifache übersteigende hohe Truppenzahl, ihre Unterhaltung und ihre rücksichtslosen Requisitionen entstehen; die Beschlagnahme von Schulen für militärische Zwecke ist auch jetzt noch, fast vier Jahre nach dem Friedensschluß, in solchem Umfange aufrecht erhalten, daß an vielen Orten ein geordneter Schulbetrieb nicht möglich ist. Mit wachsender Sorge verfolgen wir, wie immer neue wertvolle Flächen Ackerlandes der Landwirtschaft des besetzten Gebietes und damit der Volksernährung entzogen werden für zwecklose Flug-, Exerzier-, Schieß-, Sport- und Spielplätze. Wir geben auch hier der lebhaften Entrüstung der Bevölkerung über die mit zynischer Rücksichtslosigkeit durchgeführte Einrichtung der französischen Bordelle Ausdruck und können es nicht verstehen, wie die Kulturwelt schweigen kann zu diesem uns aufgezwungenen Schmutz; wie sie schweigen kann zu den vielen Sittlichkeitsverbrechen, der Verseuchung der Bevölkerung durch Geschlechtskrankheiten und anderes mehr. Daß die Verwendung farbiger Truppen niederster Kultur als Aufseher über eine Bevölkerung von der hohen geistigen und wirtschaftlichen Bedeutung der Rheinländer eine herausfordernde Verletzung der Gesetze europäischer Zivilisation ist, sei auch hier erneut anklagend in die Welt hinausgerufen.
Zu diesen Bedrückungen, die seit über vier Jahren auf dem besetzten Gebiet und seinen Bewohnern lasten, hat fremde Machtwillkür jetzt neue Drangsale ersonnen. Beamte, die tun, was ihnen Pflicht und Eid gebieten, Bürger, die die Interessen ihrer Landsleute wahrnahmen, Männer, die als erwählte Vertreter ihrer Mitbürger zu Ehrenämtern in Staat und Gemeinde berufen sind, werden in der rücksichtslosesten Weise von fremden Bajonetten aus ihrer Heimat verjagt. Die Rachsucht der Gegner macht nicht vor den Frauen und Kindern, nicht vor Schwerkranken halt. Mit tiefer Entrüstung gedenke ich der unmenschlichen Ausweisung des verdienten Oberbürgermeisters Dr. Külb von Mainz, der schwerkrank aus dem Hospital von rohen Soldatenfäusten wie ein Verbrecher abgeschoben wurde, an die rücksichtslose Vertreibung des zweiten Bürgermeisters von Mainz, den Präsidenten des hessischen Landtags, Herrn Adelung. Wo bleibt da die Achtung vor den Rechten des Volkes, die Achtung vor der demokratischen Idee, wenn die erwählten Vertrauensmänner des Volkes durch rohes Faustrecht an der Erfüllung ihres Amtes verhindert und aus der Heimat vertrieben werden? Das, was hier geschieht, ist alles andere als ein Ruhmesblatt in der Geschichte eines Volkes, das einst Demokratie und Menschenrecht auf seine Fahnen schrieb.
Tiefe Dankbarkeit bringt die Leitung des Reichs, bringt das ganze deutsche Volk den Männern entgegen, die in treuer Pflichterfüllung in ihrem Amte, ihrem Berufe die Würde des deutschen Volkes und die Interessen ihrer Mitbürger so treu gewahrt haben, die lieber Freiheit und Heimat geopfert haben, als sich fremdem Joch zu beugen. Unsere Gegner glauben, die Bevölkerung des besetzten Gebietes ihrer Herrschaft gefügiger zu machen, wenn sie die Beamten und die übrigen Vertreter öffentlicher Interessen aus der angestammten Heimat verjagen. Sie werden sich auch hier täuschen. Der Gemeingeist der seit Jahren hart duldenden Bewohner des besetzten Gebiets, ihr unverbrüchliches Festhalten am deutschen Volkstum, der Heimat und dem Reiche, wird ihnen die Kraft geben zu dem festen Willen, sich nimmer in fremder Sklaverei zu ducken. Uns anderen aber erwächst die Pflicht, in enger Notgemeinschaft mit allen Kräften uns zusammenzuschließen, um mit vereintem Willen unseren bedrängten Brüdern und Schwestern in voller Hingabe beizustehen und ihnen Stärkung und Hilfe zu geben, soviel wir können; in diesem Zusammenschluß eines Volkes in Not sind wir stark genug, allen Anschlägen auf unsere Freiheit, auf deutsches Land und seine Söhne zu trotzen, bis nach der Finsternis der Gewalt der helle Tag des Rechts kommt!“[1]

Bildergalerie

Siehe auch

Literatur

  • Friedrich Wilhelm Johannes Grimm: Frankreich am Rhein. Rheinlandbesetzung und Separatismus im Lichte der historischen französischen Rheinpolitik. Hanseatische Verlagsanstalt, 1931

Verweise

Fußnoten