Richter, Thomas
Thomas Richter, Deckname: Corelli (
1975; 
Ende März 2014 im Kreis Paderborn), war ein deutscher V-Mann des Bundesamtes für Verfassungsschutz.
Inhaltsverzeichnis
Wirken
Thomas Richter war Betreiber des Nationalen Demonstrationsbeobachters.[1] Er war weiterhin Herausgeber des Szene-Mediums Der Weiße Wolf, in dem es in der Ausgabe 18 des Jahres 2002 die einzige öffentliche Erwähnung des mutmaßlichen 13 Jahre lang nicht aufgeflogenen NSU gab. Die kryptische Botschaft lautete: „Vielen Dank an den NSU, es hat Früchte getragen. Der Kampf geht weiter.“[2]
Ferner soll V-Mann Richter an der Gründung des deutschen Ablegers des Ku Klux Klan (KKK) beteiligt gewesen sein, der sich „European White Knights“ nannte. Zu der von Richter mitgegründeten Gruppe sollen zeitweise zwei Polizisten gehört haben, die zur gleichen Einsatzgruppe gehörten wie die angeblich vom NSU ermordete Polizistin Michèle Kiesewetter.[2]
Im September 2012 wurde „Corelli“ durch einen Artikel in der Magdeburger Volksstimme enttarnt,[2] er kam später in ein Zeugenschutzprogramm des Bundes. Ende März 2014 wurde der 39jährige in seiner Wohnung bei Schloß Holte-Stukenbrock in der Nähe von Bielefeld tot aufgefunden.[3] Offiziell heißt es, er sei „an nicht erkannter Diabetes“ verstorben. Daran wurde allerdings von Anfang an gezweifelt. Der Diabetologe Werner Scherbaum änderte sein ursprüngliches Urteil und hält den Tod Corellis durch die Verabreichung einer tödlichen Substanz (Rattengift)[4] für nicht ausgeschlossen.[5]
Siehe auch
Literatur
- Jasmin Mainsberger, COMPACT (Hg.): Der Tod des NSU-Erfinders, 2014, S. 40–42
