Mosse, Rudolf
Rudolf Mosse (* 9. Mai 1843 in Grätz, Provinz Posen; † 8. September 1920 in Schenkendorf, bei Königs Wusterhausen) war ein jüdischer Verleger, Firmengründer und Geschäftsmann.
Werdegang
Rudolf Mosse zählte zu den Pressezaren des Kaiserreiches und der Weimarer Republik. 1843 in Grätz (Posen) zur Welt gekommen, war der Sohn eines jüdischen Arztes ursprünglich Buchhändler von Beruf.[1]
1867 gründete er die „Annoncen-Expedition und Verlags-Buchhandlung Mosse“. Mit Georg Davidsohn hob er 1872 das „Berliner Tageblatt“ aus der Taufe, ein zwar meist defizitäres, aber im Bürgertum stark meinungsbildendes Organ. 1889 schuf Mosse die „Berliner Morgenzeitung“, 1904 kaufte er die „Berliner Volkszeitung“. Weitere Tageblätter, Magazine, Illustrierte kamen hinzu.[1]
Mosse gehörte dem Vorstand der jüdischen Gemeinde Berlin an; er war Vorsitzender der Jüdischen Reformgemeinde. Ihm gehörte auch die „Allgemeine Zeitung des Judentums“.[1]
Er starb 1920 in Schenkendorf bei Königs Wusterhausen.[1]
Daß sein Konzern „von den Nazis zwangsweise arisiert“ wurde, ist insofern unzutreffend, als das Haus Mosse ab 1930 durch Wirtschaftskrise und gewagte Spekulationen, aber auch infolge interner Auseinandersetzungen in akute Schwierigkeiten geriet, die 1932/33 zum Bankrott führten.[1]
Siehe auch
- Robert Lembke, arbeitete bis 1935 im Rudolf-Mosse-Verlag.