Rockefeller, Jay

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Jay Rockefeller

John Davison „Jay“ Rockefeller IV (Lebensrune.png 18. Juni 1937 in Neu York) ist ein US-amerikanischer Politiker und gehört der Demokratischen Partei an. Er war von 1977 bis 1985 der 29. Gouverneur von Westvirginien und vertrat den Bundesstaat 1985 bis 2015 im US-Senat.

Werdegang

Herkunft

John (genannt „Jay“) Davison Rockefeller wurde am 18. Juni 1937 in New York City als Sohn des NWO-„Philanthropen“ John D. Rockefeller III. (1906-1978) geboren. Rockefeller ist ein Urenkel des berühmt-berüchtigten John D. Rockefeller I. (1839-1937), Begründer des milliardenschweren Polit- und Finanzimperiums der Rockefeller-Dynastie. Sein 1979 verstorbener Onkel Nelson A. Rockefeller war 1959-1973 Gouverneur des Staates New York und Ende 1974 bis Anfang 1977 Vizepräsident der USA. Heute wird der Rockefeller-Clan von seinem Onkel David Rockefeller geleitet.[1]

Ausbildung

Rockefeller graduierte 1954 an der Phillips Exeter Academy und studierte anschließend Fernöstliche Sprachen und Geschichte an der Harvard University, wo er 1961 mit dem Grad eines Bachelor of Arts (B.A.) abschloß. Ab 1957 war er für drei Jahre an der International Christian University in Tokio eingeschrieben und studierte dort Japanisch. Nach Abschluß seiner Universitätsausbildung betrieb er außerdem chinesische Sprachstudien am Institut für ostasiatische Sprachen der Yale University.[1]

Politischer Aufstieg

Im Jahr 1961 arbeitete er unter Präsident John F. Kennedy (1917-1963) im Friedenscorps in Washington, in dessen nationalen Beirat er 1961 berufen worden war, dort war Rockefeller u.a. Einsatzleiter bei Hilfsaktionen auf den Philippinen. Damals freundete er sich auch mit dem Justizminister Robert F. Kennedy an. 1963 kam er als Sachbearbeiter für indonesische Angelegenheiten in die Ostasien-Abteilung des US-State Department und wurde dort Assistent für Ostasienfragen beim stellvertretender Außenminister. 1964 wurde Jay Rockefeller als Beirat in die Präsidentschaftskommission zur Untersuchung der Jugendkriminalität berufen. 1964-1966 engagierte er sich in dem kleinen Minenort Emmons, West Virginia, auch als VISTA volunteer (Sozial-Hilfsprogramm).[1]

Bis 1966 war Rockefeller - wie der Rockefeller-Clan insgesamt - Republikaner. Seit Beginn des Jahrhunderts soll die Familie rund 250 Millionen VS-Dollar in die Parteikasse gespendet haben. Im Jahr 1966 brach er mit einer alten Familientradition und wurde Mitglied der Demokratischen Partei. Im gleichen Jahr wurde er in das Repräsentantenhaus von West Virginia gewählt (1966-1968 Kanawha County). Zwei Jahre später wurde er Staatssekretär in diesem Staat (1968-1972 Secretary of State). Seinem Vorbild Robert F. Kennedy folgend, engagierte sich Rockefeller als „liberaler Rebell der Rockefeller-Dynastie“ in West Virginia vor allem in Wohlfahrtsprogrammen und Fragen des Umweltschutzes, er hat sich aber auch zeitweise für die gewerkschaftliche Organisation der öffentlichen Angestellten eingesetzt. Seine Partei nominierte ihn im Jahr 1972 für die anstehenden Gouverneurswahlen. In den Wahlen unterlag er aber dem Republikaner Arch A. Moore. Danach wurde er Präsident des West Virginia Wesleyan College. 1976 war er wieder der Kandidat seiner Partei für die Gouverneurswahlen. Diesmal gelang ihm gegen den früheren Gouverneur Cecil H. Underwood der Wahlsieg.

Gouverneur von West Virginia

Nachdem Rockefeller 1972 vergeblich für das Gouverneursamt kandidiert hatte, war er 1973-1976 Präsident des renommierten West Virginia Wesleyan College in Buckhannon. 1976 gewann Jay Rockefeller in erneutem Anlauf mit 489.949 Stimmen gegen den republikanischen Kandidaten Cecil Underwood (251.751 Stimmen) das Amt des Gouverneurs von West Virginia. Die Kampagne für seine Wiederwahl 1980 kostete ihn 12 Millionen US-Dollar und wurde - von Präsidentschaftswahlkampagnen abgesehen - zur bis dahin teuersten Wahlkampagne in der Geschichte der USA. In West Virginia war er zu einer Zeit Gouverneur eines Bundesstaates, der zu Beginn der 1980er Jahre voll von der Rezession getroffen wurde. Zahlreiche Industriebetriebe und Kohlebergwerke mußten deshalb schließen. Rockefeller bemühte sich in der Folge erfolgreich um eine Diversifizierung der Wirtschaft und legte z. B. den Grundstein für das spätere amerikanische Engagement des japanischen Autobauers Toyota (ab 1996).[1]

US-Senator

Zuvor war Rockefeller Ende 1984 für die Demokraten in den VS-Senat gewählt worden. Er wurde jeweils 1990, 1996 und im November 2002 im Amt bestätigt (zuletzt bis 3. Januar 2009) und widmete sich in den 1990er Jahren vorrangig der Sozialpolitik. Eines seiner Hauptanliegen blieb die Verbesserung der Gesundheitsversorgung und Krankenversicherung für Bergarbeiter sowie Kinder. 1991 erwog der „hochrespektierte“[2] Jay Rockefeller kurzzeitig eine Präsidentschaftskandidatur gegen George Bush. Im Senat hatte er 1993-1995 und 2001-2003 den Vorsitz des Ausschusses für Veteranenangelegenheiten inne.

Seit dem Jahr 2009 ist Rockefeller Ausschußvorsitzender des Committee on Commerce, Science and Transportation - Ausschuß des Senats der Vereinigten Staaten, der sich mit einem weiten Themengebiet befaßt, das Handel, Luftfahrt, Schiff-Fahrt und Meeresbezogenes, Wissenschaft und Sport einschließt.

CIA

Seit 2001 gehört Rockefeller auch dem einflußreichen Geheimdienst-Ausschuß (Select Committee on Intelligence) an. Ab 2003 hinter dem Republikaner Pat Roberts stellvertretender Vorsitzender und ranghöchster Demokrat, übernahm er nach dem Wahlsieg der Demokraten im Januar 2007 den Vorsitz des Gremiums. In dieser Position war Rockefeller an erster Stelle dafür mit zuständig, verdeckte Kommandoeinsätze, Umsturzpläne und Sabotageaktionen des Auslandsgeheimdienstes CIA (Central Intelligence Agency) zu genehmigen. Dessen Ruf war seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 stark beschädigt. Besonders später als falsch bzw. stark übertrieben bewertete Informationen über die militärische Stärke des Irak, dessen Regime Präsident George W. Bush zu einem der Hauptziele im weltweiten Kampf gegen den Terror erklärt hatte, brachten den CIA und seine Chefs in die Bredouille.[1]

Schwere Vorwürfe an die Adresse des CIA richtete der Geheimdienstausschuß im Juli 2004 im Zusammenhang mit dem Irak-Krieg im Frühjahr 2003. So habe dessen Begründung und Rechtfertigung auf zweifelhaften Analysen des CIA beruht. Informationen über angebliche chemische und biologische Massenvernichtungswaffen sowie andere Schlüsselangaben in einem CIA-Dossier vom Oktober 2002 seien im Wesentlichen falsch gewesen. Rockefeller selbst erklärte: „Wir hätten damals nicht für den Krieg gestimmt, wenn wir damals gewußt hätten, was wir heute wissen“.[3] CIA-Direktor Porter Goss übernahm im Mai 2006 die politische Verantwortung für schwere Fehler. Sein Nachfolger wurde Michael V. Hayden. Für großen Wirbel sorgte in Washington Jay Rockefellers im Februar 2007 geäußerte Sorge, daß sich mit dem amerikanischen Konfrontationskurs gegenüber dem Iran „gerade der Irak wiederholt“.[4]

Familie

Rockefeller ist seit 1967 mit Sharon Percy, Tochter des früheren Senators von Illinois Charles H. Percy, verheiratet und hat vier Kinder: John („Jamie“), Valerie, Charles und Justin. Alle vier erhielten ihre Schulausbildung an öffentlichen (staatlichen) Schulen. Die Familie lebt in Charleston, West Virginia.[1]

Siehe auch

Literatur

  • Robert Sobel / John Raimo (Hgg.): Biographical Directory of the Governors of the United States, 1789–1978. Band 1, Meckler Books, Westport, 1978. 4 Bände.

Verweise

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Munzinger-Archiv GmbH, 2003
  2. Vgl. Die Welt, 10. August 1991
  3. Vgl. Hbl., 12. Juli 2004
  4. Vgl. Der Spiegel, 5. Februar 2007