Roehler, Oskar

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Oskar Roehler

Oskar Roehler (* 21. Januar 1959 in Starnberg) ist ein Filmregisseur, Journalist und Autor.

Leben

Roehler ist der Sohn der Schriftstellerin Gisela Elsner und des Schriftstellers Klaus Roehler. Er wuchs ab dem vierten Lebensjahr bei seinen Großeltern und dann wieder bei seinem Vater in Darmstadt, wo er auch sein Abitur machte, auf. Er lebt heute noch in Berlin und ist seit Beginn der 1980er-Jahre als Autor tätig.

Seit Mitte der 1990er-Jahre betätigte sich Roehler vor allem als Spielfilmregisseur.

Jud Süß - Film ohne Gewissen

Der Film „Jud Süß - Film ohne Gewissen“ dramatisiert die Entstehung des Films Jud Süß (1940) mit Tobias Moretti als Titelheld Ferdinand Marian, Justus von Dohnányi als Regisseur Veit Harlan und Moritz Bleibtreu als Joseph Goebbels. Friedrich Knilli wirft dem Film „Ungenauigkeiten und Fälschungen“ vor, die zur „Legendenbildung“ beitragen.[1][2]

Oskar Roehler verfilmte Geschichtsfälschung; so hat der Regisseur für seinem Film Fakten verändert und thematisiert, weil er sich damit mehr Chancen auf einen Oscar erhoffte. Roehler räumte ein, daß er sich bei der Ehefrau des damaligen Hauptdarstellers Ferdinand Marian Freiheiten erlaubt habe: Marian war nie mit einer Jüdin (Darstellerin Martina Gedeck) verheiratet. Auch der im Film gezeigte tödliche Autounfall Marians sei nicht belegt, räumte Roehler ein. Das könne man einen dramaturgischen Kniff nennen, aber es sei ihm legitim erschienen.[3][4]

Die Präsidentin des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch, hatte dem Streifen dennoch gewohnheitsgemäß „antisemitische Tendenzen“ vorgeworfen und forderte ein Aufführungsverbot. Roehlers Film stand daraufhin in der veröffentlichen Meinung unter anderem in der Kritik, weil er Szenen aus dem Ursprungswerk verwendet hatte. Der Film „Jud Süß - Film ohne Gewissen“ wurde im Februar 2010 auf der Berlinale gezeigt.[5]

Filmographie

  • 1995: Gentleman
  • 1997: Silvester Countdown
  • 1999: Gierig
  • 2000: Die Unberührbare
  • 2001: Suck My Dick
  • 2003: Der alte Affe Angst
  • 2004: Agnes und seine Brüder
  • 2006: Elementarteilchen (Produktion: Bernd Eichinger, Oliver Berben)
  • 2008: Lulu und Jimi
  • 2010: Jud Süß – Film ohne Gewissen

Verweise

Fußnoten

  1. vgl. Spiegel, 18. Februar 2010: „Jud Süß“ auf der Berlinale - Das Verführerprinzip
  2. vgl. Altermedia: Jud Süß – Ein Film ohne Gewissen? (21.02.10)
  3. Deutschlandradio Kultur, 18. Februar 2010: Oskar Roehler über „Jud Süß - Film ohne Gewissen“: „Ich bin mit unglaublicher Präzision vorgegangen“
  4. sezession.de, 23. Februar 2010: Jud Süß revisited
  5. Deutschlandradio Kultur, 12. März 2010: Knobloch will Aufführung von „Jud Süß - Film ohne Gewissen“ verhindern