Rothschild, Philippe de

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Baron Philippe de Rothschild (* 13. April 1902 in Paris; † 20. Januar 1988 ebenda) war ein jüdischer Winzer, Kunstsammler, Schriftsteller und Filmproduzent.

Werdegang

Herkunft

Philippe de Rothschild aus dem französischen Zweig der jüdischen Sippe kam 1902 in Paris auf die Welt.[1] Philippe war das jüngste Kind des Baron Henri de Rothschild (1872-1946) und dessen Frau Mathilde Sophie Henriette von Weissweiller (1872-1926), die aus einer Frankfurter Bankiersfamilie stammte. Er wuchs gemeinsam mit seinen Geschwistern, James-Henri (1896-1984) und Nadine Charlotte Thérèse (1898-1958), in Paris und London auf.

Wirken

Anders als seine weniger romantisch veranlagten Vettern hat er sein Leben nicht den Geschäften und dem Bankwesen gewidmet, sondern der Kunst und dem Anbau edler Weine. Sehr früh produzierte er in Frankreich Tonfilme, z.B. „Lac aux dames“ (1933), nachdem er von 1924-31 Direktor (und Gründer) des Théâtre Pigalle in Paris gewesen war. Unzählige Ballette und Theateraufführungen wurden von ihm finanziell unterstützt.[2]

In den 1930er Jahren wurde er als Filmproduzent und Kunstsammler aktiv. 1940 setzte er sich nach England ab, nachdem er im Widerstand tätig gewesen sein soll (wofür er später dekoriert wurde) und aus Vichy-Haft entkommen war. Nach dem Zweiten Weltkrieg wirkte er wieder in Frankreich.[1] Berühmt ist sein Weingut („Mouton-Rothschild“). Er ließ Etiketten für seine Flaschen u. a. von Picasso und Warhol gestalten.

Baron und Baronin Phillipe de Rothschild beginnen 1979 in einem Joint Venture mit Robert Mondavi die Konstruktion der Pyramide in Napa Valley, Kalifornien, wo der Gründer und Leiter der Church of Satan, der Ashkenazim-Jude Anton LaVey ansässig ist. Diese Pyramide wird als „Opus 1“ bekannt und als Front für diesen Tempel dient ein Weingut.[3]

Philippe de Rothschild starb 1988 in Paris.

Veröffentlichungen

1951 verfaßte Philippe de Rothschild das Buch für ein Ballett von Darius Milhaud (Neuaufführung 1971 in Nizza).

Familie

Der aus dem Londoner Zweig stammende Baron Nathaniel de Rothschild erwarb 1853 das Château Brane Mouton, das er fortan „Château Mouton-Rothschild“ nannte. Dessen Ur-Enkel, Baron Philippe de Rothschild, machte aus Mouton-Rothschild durch rigoroses Qualitätsstreben und gekonnte Marketingmaßnahmen eines der besten Weingüter der Welt.

Heirat und Nachkommen

In erster Ehe heiratete Philippe de Rothschild 1935 Elisabeth (Lilli) Pelletier de Chambre (1902-1945), geschiedene Baronin de Becker-Rémy. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor:

1954 ging er eine weitere Ehe mit seiner langjährigen Geliebten Pauline Fairfax-Potter (1908-1976), geschiedene Fulton Leser und ehemalige Geliebte des Filmemachers John Huston, ein.

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 David Korn: Wer ist wer im Judentum? - FZ-Verlag ISBN 3-924309-63-9
  2. Internationales Biographisches Archiv 14/1988
  3. Andrew Carrington Hitchcock: Satans Banker: Die Finanzgeschichte der globalen Vereinnahmung durch Rothschild und Co. - J.K.Fischer-Verlag, 2009, ISBN 978-3941956667