Rusdorf, Hans-Georg

Abteilungskommandeur Hauptmann Hans-Hermann Sassenberg überreicht im Oktober 1943 die Goldene Nahkampfspange an den Obergefreiten Hans-Georg Rusdorf (links) für dessen beispielhaften Einsatz in zahllosen Nahkämpfen. Anhand der einfachen Unteroffiziertresse quer über das untere Ende der Schulterklappe erkennt man, daß Rusdorf zu diesem Zeitpunkt Unteroffizier-Anwärter war.

Hans-Georg Rusdorf ( 16. Februar 1922 in Langenforth (Hannover); 19. Juli 2014) war ein deutscher Unteroffizier der Wehrmacht, Panzeraufklärer und Träger der Nahkampfspange in Gold, der höchsten infanteristische Kampfauszeichnung im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Rusdorf, der im niedersächsischen Göhrde (Forst) aufwuchs, erhielt die Nahkampfspange in Gold für seine außerordentliche Leistungen im Nahkampf als Angehöriger von Stoß- und Spähtrupps an der Ostfront. Wie das traditionell üblich war, erhielt er die Verleihungsurkunde zur Auszeichnung im Oktober 1943 vor versammelter Mannschaft seines Bataillons aus der Hand seines Kommandeurs. Kurze zeit später erhielt der Obergefreite seine Beförderung zum Unteroffizier.

Am 27. August 1944 bekam er gemeinsam mit 13 weiteren Landsern des Heeres und der Waffen-SS, darunter zahlreiche Ritterkreuzträger, die hohe Auszeichnung aus der Hand Adolf Hitlers (mit Wirkung vom 27. September 1943) in der Wolfsschanze überreicht. Der Führer begrüßte jeden einzelnen mit Handschlag und unterhielt sich mit ihnen über ihre Heldentaten. Die verspätete Verleihungszeremonie ist damit zu erklären, daß Hitler, auch öffentlichkeitswirksam, die Goldene Nahkampfspange selbst überreichen wollte. Diese Verleihung konnte jedoch aus terminlichen Gründen einschließlich Kriegswirren erst im August 1944 vorgenommen werden. Es ist davon auszugehen, daß die Träger schon unmittelbar nach jeweiliger Ernennung vor der Truppe die Spange zur Uniform trugen.

Tod

Hans-Georg Rusdorf verstarb 2014, seinen letzten Wohnort hatte er in Hitzacker in Niedersachsen.

Auszeichnungen (Auszug)

• Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
• Panzerkampfabzeichen, 1. Stufe (ohne Zahlen)
• Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“
• Sonderabzeichen für das Niederkämpfen von Panzerkampfwagen durch Einzelkämpfer in Silber/Schwarz
• Nahkampfspange des Heeres in Bronze, Silber und Gold
  • in Gold am 27. September 1943 als Obergefreiter in der 4. Kompanie/Panzer-Aufklärungs-Abteilung 13 (13. Panzer-Division)

Literatur

• Manfred Dörr: Die Träger der Nahkampfspange in Gold. Heer - Luftwaffe - Waffen-SS 1943-1945, Biblio-Verlag (2006), ISBN 978-3764825850