Saar-Gedenkprägung
Saar-Gedenkprägung war eine bayerische Staatsmünze vom 13. Januar 1935.
Wissenswertes
Aus Anlaß der Abstimmung im Saargebiet von 1935 hatte die Bayerische Staatsmünze im Einvernehmen mit dem Saar-Bevollmächtigten des Reichskanzlers Adolf Hitler nach Entwürfen des großen saarländischen Bildhauers Fritz Koelle, St. Ingbert-MUnchen, eine hochkünstlerisch ausgeführte Saar-Gedenkprägung angefertigt, die mit besonderer Genehmigung durch den Reichs- und Preußischen Minister des Innern zugunsten des Saar-Hilfswerkes dem öffentlichen Verkaufe übergeben worden war.
Die Vorderseite dieser historischen Gedenkprägung zeigt einen typischen deutschen Saar-Bergarbeiter gestaltet nach dem bekannten, ebenfalls von Koelle geschaffenen Standbild „Saarbergmann“, das in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts vor der Nationalgalerie, Berlin — und trug die Umschrift „Deutsch die Saar immerdar“. In Linie und Form sowohl plastisch wie künstlerisch ganz hervorragend gelöst, zeigt man den Saarkumpel in dem kleinen Rund der Prägung lebenswahr dargestellt; so wie ihn der Künstler im Bereiche der Kohle und des Eisens erlebte. Lässig - ruhig, aber mit verhaltener Kraft und Spannung stand er da, gleichsam das ganze deutsche Saarvolk verkörpernd. Ausdruck und Haltung verraten deutlich sein inneres Sehnen; er will zurück zum Reiche, zum angestammten Volke, Freud und Leid in Einigkeit wieder mit ihm teilen. So ist dem Saarbergmann, diesem trotzig-stillen Dulder und tapferen Kämpfer für Heimat und Vaterland, in dieser Prägung ein bleibendes Mal gesetzt worden, das zugleich ein Sinnbild der Arbeit bedeutete.
Die Rückseite dieser Sonderprägung brachte in dezentem Relief eine kartographische Darstellung des Saargebietes, in der die wichtigsten Städte angedeutet und der Lauf des Saarflusses eingezeichnet war; um die Abgrenzung dieses Teiles der urdeutschen Westmark auch in dieser Form allen deutschen Volksgenossen gegenwärtig zu machen. Die Beschriftung der Kehrseite gilt der Volksabstimmung.
Die Prägung war in alter Fünfmarkstückgröße, in Feinsilber und in Bronze ausgeführt und zum Originalpreis von 6,— bzw. 3,— Reichsmark bei allen Banken, Bankgeschäften und Sparkassen im Jahre 1935 erhältlich; sie konnte auch unmittelbar bei der Geschäftsstelle des Saar-Hilfswerkes, Berlin W 9, Voß-Straße 13, oder durch die offizielle Auslieferungsstelle, das Bankhaus Joh. Witzig & Co., München 2 M, bezogen werden.
Der Reinertrag dieser Ausgabe wurde ungeschmälert für die Aufgaben des Saar-Hilfswerkes vor und nach der Abstimmung verwendet.
Literatur
- Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 3, 20. Januar 1935