Bellow, Saul

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Saul Bellow (* 10. Juni 1915 in Lachine, Québec, Kanada; † 5. April 2005 in Brookline, Massachusetts, USA) war ein jüdischer Schriftsteller und Träger des Nobelpreises für Literatur.

Werdegang

Saul Bellow wurde 1915 als Solomon Bellows in Lachine, einem Vorort von Montréal, als Sohn aus St. Petersburg zugewanderter Juden geboren.[1] 1924 ging er in die Vereinigten Staaten von Amerika,[2] wo er Anthropologie studierte und als Journalist und Lehrer tätig war.[3]

Wirken

Saul Bellow arbeitete als Universitätsdozent, ehe er sich 1937 für das Schreiben entschloss und ab 1938 zwischen den Tätigkeiten als freier Schriftsteller, Journalist und Hochschullehrer hin- und herwechselte. Bis 1942 arbeitete er am Pestalozzi-Froebel Teachers' College in Chikago, danach gehörte er u. a. drei Jahre lang dem Mitarbeiterstab der „Encyclopaedia Britannica“, eine Zeit lang auch der Redaktion der angesehenen, radikalen „Partisan Review“ an. 1944 hatte er für kurze Zeit Kriegsdienst bei der Marine zu leisten. 1946 folgte eine zweijährige Professur an der University of Minnesota. 1953 gelang ihm der Durchbruch mit dem Roman „Die Abenteuer des Augie March“ über einen jungen amerikanischen Juden. In sämtlichen Bellow-Werken stehen jüdische Fragen im Mittelpunkt. Ab 1962 lehrte der Schriftsteller Literatur an der Universität Chikago.[1]

Als „bedeutendster Erzähler der US-amerikanischen Gegenwartsliteratur“, welcher „jüdischen Humanismus dem modernen Materialismus gegenüberstellt“, wird oftmals Saul Bellow porträtiert.[1] Bellow hat gemeinsam mit William Faulkner „das Rückgrat der amerikanischen Literatur des 20. Jahrhunderts“ gebildet, so die Kommentierung des Autors Philip Roth. Der literarische Durchbruch gelang Bellow bereits 1965 mit dem tragikomischen Roman Herzog, den viele Kritiker für sein bestes Werk halten. Darin setzte er sich mit Philosophen wie Nietzsche und Heidegger (oder auch mit dem schon entfernteren Oswald Spengler) auseinander. 1976 sprach man ihm den Literaturnobelpreis zu. Bellow schrieb auch „Nach Jerusalem und zurück“.[1]

Auszeichnungen

Familie

Bellow war fünfmal verheiratet, unter anderem mit der Mathematikerin Alexandra Bell und der Soziologin Anita Goshkin. Zum Zeitpunkt seines Todes hinterließ er neben drei Söhnen eine fünfjährige Tochter.

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 David Korn: Wer ist wer im Judentum? - FZ-Verlag. ISBN 3-924309-63-9
  2. Von 1924 an wuchs Saul Bellow im östlich-jüdisch geprägten Großstadtmilieu von Chikago auf, das seine spätere literarische Arbeit stark beeinflusste.
  3. 1933-1937 studierte Saul Bellow an der Northwestern University Sozialwissenschaften und Anthropologie. Nach dem Bachelor-Examen (B.S.) setzte er seine Studien an der University of Wisconsin fort.