Scheibe, Gerhard

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Hauptmann Manfred Meurer (rechts) und sein treuer Bordfunker Oberfeldwebel Gerhard Scheibe

Gerhard Scheibe (Lebensrune.png 6. April 1917 in Zerbst, Sachsen-Anhalt; Todesrune.png gefallen 21. Januar 1944 östlich von Magdeburg) war ein deutscher Unteroffizier der Wehrmacht, zuletzt Oberfeldwebel der Luftwaffe, Bordfunker der Nachtjagd und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.

Werdegang

Gerhard Scheibe trat im Frühjahr 1941 der Luftwaffe (ggf. vom Heer kommend) bei und wurde Unteroffizier und Bordfunker sowie Bordschütze in der 9. Staffel des Nachtjagdgeschwaders 1. Er flog u. a. mit Oberleutnant Franz Josef Waldschütz aus Wien, der am 17. Oktober 1941 fiel.

Anschließend kam er zur 3. Staffel zu Manfred Meurer, der später Kommandeur der I. Gruppe werden sollte. 1943 wurde Scheibe als erster Bordfunker der Nachtjagdwaffe das Riiterkreuz verleihen, nachdem er an 59 Nachtsiege beteiligt war.

Zuletzt flog er im Rahmen der Reichsluftverteidigung. Er absolvierte rund 140 Feindflüge (davon 120 mit Meurer) und war an über 60 Luftsiege beteiligt.

Fliegertod

In der Nacht vom 21. auf den 22. Januar 1944 startete Hauptmann Manfred Meurer (65 Luftsiege) von Venlo aus mit seiner Heinkel He 219 A-0 („G9+BB“; Werknummer 190070) zu einem Abwehreinsatz gegen einen alliierten Terrorfliegerverband, der Berlin angriff. Beim Luftkampf gegen einen Bomber der Royal Air Force (Avro 683 „Lancaster“) kollidierte er in tiefschwarzer Nacht mit diesem bzw. mit Flugzeugteilen des abgeschossenen Feindbombers und stürzte anschließend 20 Kilometer östlich von Magdeburg ab – die druckluftbetriebenen Schleudersitze konnten nicht mehr ausgelöst werden. Mit Meurer fand sein Bordfunker Ritterkreuzträger Oberfeldwebel Gerhard Scheibe ebenfalls den Fliegertod. Auch die gesamte „Lancaster“-Besatzung mit Flugzeugführer Robert Butler fiel, Meurers letzter Nachtluftsieg.

Ruhestätte

Oberfeldwebel Gerhard Scheibe ruht auf der Kriegsgräberstätte in Zerbst-Heidetorfriedhof; Endgrablage: Reihe 406.

Auszeichnungen (Auszug)