Luftwaffe (Wehrmacht)

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Die Luftwaffe war neben dem Heer und der Kriegsmarine eine der drei Teilstreitkräfte der Wehrmacht des Deutschen Reiches vom 1. März 1935[1] bis 8. Mai 1945. In der Deutschen Luftwaffe waren hauptsächlich die Luftstreit- und Flugabwehrkräfte versammelt. Zudem stellte sie im Zweiten Weltkrieg auch Bodentruppen zur Unterstützung des Heeres auf.

„Die deutschen Luftwaffenbesatzungen kannten keine Höchstzahl an Einsätzen, nach denen man ausgetauscht wurde, wie das bei der RAF der Fall war. Sie flogen, bis sie entweder starben, verwundet wurden, sich bei Unfällen schwer verletzten oder – äußerst selten – auf einen ruhigen Posten versetzt wurden." — Peter Hinchliffe, britischer Autor des Fachbuches „Luftkrieg bei Nacht“
Balkenkreuz: Flugzeug-Erkennungszeichen
Überflug

Aufstellung, Erfolge und Verluste

Die Luftgaue Großdeutschlands, in: Der Adler, Heft 2, 14. März 1939, S. 18–19
Luftschwimmweste der Wehrmacht
Flieger-As der Jagdwaffe: Hans-Joachim Marseille, der Stern von Afrika

Mit der Bildung des Reichsluftfahrtministeriums unter Hermann Göring im Mai 1933 begann im Dritten Reich der – vorerst geheimgehaltene – Aufbau deutscher Luftstreitkräfte im Rahmen des Deutschen Luftsportverbandes. Noch vor der offiziellen Enttarnung stellte die Luftwaffe am 1. April 1934 das erste Jagdgeschwader auf. Das anfangs noch Jagdgeschwader 132 (JG 132) genannte Geschwader wurde später in Jagdgeschwader 2 „Richthofen“ umbenannt.

Im Februar 1935 gab Adolf Hitler offiziell die Existenz der rund 800 Kampfflugzeuge umfassenden Luftwaffe bekannt, die im selben Jahr neben Heer und Kriegsmarine als dritte Teilstreitkraft in die Wehrmacht aufgenommen wurde. Auf dem Erntedankfest 1935 in Bückeburg wurde von Hitler erstmalig öffentlich die Aufgabe der Luftwaffe durch seine nachfolgenden Worte umrissen:

„... Die deutschen Städte und die schönen Dörfer, sie sind geschützt, über ihnen wacht die Kraft der Nation, wacht die Waffe in der Luft ...“

Der Luftwaffe unter dem Oberbefehl von Reichsminister für Luftfahrt Göring waren der Luftschutz, die Luftwehr sowie die 1935 aufgestellten Fallschirmtruppen unterstellt. Göring unterzog die noch junge Luftwaffe 1936 einem ersten – für sie erfolgreichen – Bewährungstest, als er die Legion Condor zugunsten des antikommunistischen Aufstands in Spanien einsetzte.

Mit der Ernennung von Ernst Udet, einem der erfolgreichsten deutschen Jagdflieger des Ersten Weltkrieges, zum Leiter des Technischen Amtes im Luftfahrtministerium 1936 forcierte sich der Bau aerodynamisch verbesserter Flugzeuge. Der Übergang von der Wellblech- zur Glattblechplankung sowie die Anwendung stärkerer Motoren und neuer Technologien erhöhten die Geschwindigkeit und Gipfelhöhe der Flugzeuge erheblich. Der Doppeldecker wurde endgültig vom Eindecker aus Ganzmetall abgelöst.

Udet war maßgeblich für die Entwicklung des Sturzkampfbombers (Stuka) Ju 87 verantwortlich, der im Zweiten Weltkrieg wie kein zweites Flugzeug mit dem von Udet erfundenen Sirenengeheul während des Sturzfluges gegnerische Truppen psychologisch demoralisierte und mit seiner maximalen Bombenlast von 1.800 Kilogramm Schrecken in der Zivilbevölkerung auslöste. Stuka- und Jagdflieger wie der hochdekorierte Hermann Graf erfuhren von der deutschen Öffentlichkeit eine nahezu heldenhafte Verehrung. Mit Hans-Ulrich Rudel als einzigem Träger des „Goldenen Eichenlaubs mit Schwertern und Brillanten zum Ritterkreuz“ war ein Stuka-Führer der am höchsten ausgezeichnete Wehrmachtssoldat des Zweiten Weltkrieges.

Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges standen ungefähr 770 Jagdflugzeuge in acht Jagdgeschwadern bereit. Im Laufe des Krieges wurden weitere zwölf Jagdgeschwader aufgestellt, die aber nicht alle ihre volle Stärke erreichten und sich teilweise nach kurzer Zeit wieder auflösten. Der Höchststand an Jagdflugzeugen mit ungefähr 2.500 Stück wurde im Jahre 1944 erreicht. Insgesamt umfaßte zu diesem Zeitpunkt die 400.000 Mann starke Luftwaffe über 4.000 Flugzeuge modernster Bauart. Der Bomber Heinkel He 111 verfügte wie der Stuka über eine maximale Bombenlast von 1.800 Kilogramm, gegenüber der Ju 87 lag seine Reichweite mit 1.200 Kilometern jedoch doppelt so hoch. Der Jäger Bf 109 und das Mehrzweckflugzeug Bf 110 der Firma Messerschmitt sowie das von den Junker-Werken gebaute Transportflugzeug Ju 52 waren weitere Standardtypen der Luftwaffe, die 1939 in vier Luftflotten unterteilt für einen umfassenden Kriegseinsatz bestens gerüstet schien.

Jagdwaffe

In den ersten Jahren des Krieges war die Messerschmitt Bf 109 in verschiedenen Versionen der Standardjäger der Tagjagdverbände. Später, ab 1941, kam die Focke-Wulf Fw 190 in verschiedenen Versionen hinzu. Beide Jagdflugzeuge bildeten das Rückgrat der Jägerverbände. Andere, wie die Messerschmitt Me 262, kamen erst kurz vor Kriegsende und in geringen Stückzahlen an die Front.

Die Jägerverbände waren an allen Fronten der Luftwaffe eingesetzt, um die Luftherrschaft über dem Einsatzraum zu erkämpfen und zu verteidigen. Dazu streiften die Jäger in freier Jagd über dem Einsatzraum, das heißt, daß einzelne Rotten, Ketten oder Staffeln feindliche Flugzeuge dort bekämpften, wo sie sie antrafen. Häufig schützten die Jäger auch Kampf- oder Sturzkampfverbände, indem sie diese begleiteten. Spätestens ab 1943 mußten starke Verbände in Deutschland zur Reichsverteidigung stationiert werden, um die Einflüge VS-amerikanischer Terrorflieger am Tage zu stören. Insgesamt gelang es der Jagdwaffe vom 1. September 1939 bis zum 8. Mai 1945 etwa 70.000 feindliche Flugzeuge in der Luft oder am Boden zu zerstören.[2] Auf seiten der Luftwaffe gingen 38.977 Jagdflugzeuge verloren. Dabei starben 8.500 Flugzeugführer, 2.700 gerieten in Gefangenschaft oder blieben vermißt.[3]

Die erfahrensten und erfolgreichsten deutschen Jagdflieger wurden im Luftwaffenjargon „Experten“ genannt. Der erfolgreichste Jagdflieger aller Zeiten war Erich „Bubi“ Hartmann mit 352 Luftsiegen, gefolgt von Gerhard Barkhorn mit 301 Luftsiegen (beide Ostfront). Die Abschußzahlen sind nur schwer miteinander vergleichbar, da es an jeder Front andere Bedingungen gab (Einsatzanzahl und Anzahl von feindlichen Flugzeugen). Insgesamt hatten in der Luftwaffe 104 Jagdflieger 100 oder mehr und über 5.000 Jagdflieger fünf oder mehr Abschüsse.[2]

Die Abschußzahlen der deutschen Jagdflieger gelten in militärhistorischen Kreisen nicht nur als einzigartig, sondern auch als pedantisch korrekt. Die genaue Prüfung und Bestätigung der Erfolge durch verschiedene Quellen nahmen längere Zeit in Anspruch, oft wurden tatsächliche Abschüsse nicht gezählt, wenn sie z. B. nicht von Bodentruppen bestätigt werden konnten, was in den letzten beiden Kriegsjahren insbesondere an der Ostfront schwierig bis unmöglich war. Alliierte Flieger dagegen mußten nach der Rückkehr von einem Feindflug nur selbst einen Abschuß glaubhaft angeben, um diesen bestätigt zu bekommen. Amerikanische Piloten, z. B., wurden nach fünf Abschüssen als Asse und Fliegerhelden gefeiert und anschließend meist vom Frontdienst abgezogen.

Abschußzahlen der „Ritter der Lüfte“

Besonderheiten

  • Die meisten Abschüsse während des Spanischen Bürgerkrieges: Werner Mölders 14 Luftsiege
  • Die meisten Abschüsse an der Ostfront: Erich Hartmann 352 Luftsiege
  • Die meisten Abschüsse an der Westfront: Hans-Joachim Marseille 158 Luftsiege
  • Die meisten Abschüsse mit dem Düsenjäger (Me 262): Kurt Welter 25 Luftsiege
  • Die meisten Abschüsse von Bombern (Tagjäger): Herbert Rollwage 102 Luftsiege (davon 44 Bomber)
  • Die meisten Abschüsse von Bombern (Nachtjäger): Heinz-Wolfgang Schnaufer 121 Luftsiege (davon 115 Bomber)
  • Die meisten Abschüsse bei einem Einsatz: Erich Rudorffer 13 Luftsiege
  • Die meisten Abschüsse an einem Tag: Emil Lang 18 Luftsiege
  • Bester Abschuß-Durchschnitt pro Einsatz: Günther Scheel 71 Luftsiege (bei 70 Einsätzen)

Regelungen beim Gegner

Dem gegenüber hatten die Alliierten (vornehmlich Royal Air Force und USAAF) nichts vergleichbares aufzuweisen, da bei ihnen (außer bei der Roten Armee) die Flugzeugführer zyklisch ausgetauscht wurden, so daß die Maximalzahl der Feindflüge nicht zu hoch wurde und die erfolgreichsten Flieger langfristig als Ausbilder erhalten blieben. Der hohen Abschußzahl steht eine zunehmende Abnutzung der Flugzeugführer der deutschen Jagdwaffe durch ununterbrochenen Einsatz an allen Fronten gegenüber.

Verluste

Die Luftwaffe verlor vom 1. September 1939 bis zum 31. Januar 1945 insgesamt 138.596 (davon 9.409 Offiziere) Soldaten als Gefallene, 216.579 (9.367) Soldaten als Verwundete und 156.132 (7.816) Soldaten als Vermißte.[4] Zu den Totalverlusten zählten Abschüsse durch den Feind, Abstürze ohne Feindeinwirkung an der Front oder während der Ausbildung. Zum Beispiel waren 1942 ungefähr 40 Prozent der Flugzeugtotalverluste ohne Feindeinwirkung.

Flugzeugverluste 1939 1940 1941 1942 1943
Totalverluste 625 4.543 4.280 5.026
nicht mehr instandsetzungsfähig 501 2.273 2.991 2.288
Gesamtverluste 1.126 6.816 7.271 7.314 17.495

Organisation und Führung

Generalfeldmarschall Robert Ritter von Greim, der Oberbefehlshaber

Oberkommando (Berlin)

Luftwaffenoffiziere bei Hitler auf dem Berghof

Oberbefehlshaber

Personalbestand

Truppengattung Frühsommer 1939[5] Spätherbst 1939[5] 20. Mai 1941[5] 1. Dezember 1941[5] 1. Juli 1942[6] 1. November 1943
Fliegertruppe 208.000 366.000 526.000 588.000
Flakartillerie 107.000 258.000 500.000 571.000
Luftnachrichtentruppe 58.000 138.000 243.000 296.000
Luftwaffenbaueinheiten 118.000 153.000 146.000
Landesschützeneinheiten 36.000 38.000
gesamt 373.000 880.000 1.458.000 1.639.000 1.900.000 2.089.000

Luftwaffenhelfer

Beim Personalbestand am 1. November 1943 handelt es sich ausschließlich um Soldaten. Dazu kamen noch 430.000 Luftwaffenhelfer (Flakhelfer, Nachrichtenhelfer/in) und 475.000 weitere Zivilpersonen, die im Dienst der Luftwaffe standen.

Flugzeugbestand

Tag der Luftwaffe, in: „Der Adler“, Heft 5, Februar 1944
Flugzeuggattung 26. August 1939[7] 4. Mai 1940[7] 26. April 1941[7] 30. April 1942[7] 30. April 1943[7] 30. April 1944[7] 9. April 1945[7]
Jagdflugzeuge, Zerstörerflugzeuge, Nachtjagdflugzeuge 1230 1.736 1.757 1.807 2.234 2.571 2.581
Kampfflugzeuge 1.21 1.758 1476 1.319 1.711 1.201 184
Sturzkampfflugzeuge, Schlachtflugzeuge 400 466 461 530 876 1.242 1.157
Aufklärungsflugzeuge 661 666 803 703 756 682 653
Transportflugzeuge 544 531 768 896 807 892 unbekannt
sonstige Flugzeuge[8] 243 411 542 564 767 1044 150
gesamt 4.288 5.568 5.807 5.819 7.151 7.632 4.725

Generalschau neuer Waffen, 1943

Flakartillerie

„Der Adler“, Sonderdruck Juni 1940

Die Flak-Artillerie der Luftwaffe (Flak = Flugzeugabwehrkanone) war das Herzstück der Flugzeugabwehr. Nach der Mobilmachung im Herbst 1939 dienten ungefähr 258.000 Soldaten in 151 gemischten, 23 leichten und drei Eisenbahnflakabteilungen sowie 60 Scheinwerfer- und drei Luftsperr(ballon)abteilungen. Insgesamt waren 5.511 leichte und mittlere und 2.362 schwere Flakgeschütze vorhanden. In 499 schweren Batterien waren je vier 10,5-cm-Flak 38 eingesetzt, in 489 Batterien mit der 8,8-cm-Flak ebenfalls. In 73 mittleren Batterien befanden sich je neun 3,7-cm-FlaK 43, während in 296 leichten Batterien nach Sollstärke je zwölf 2-cm-Flak C/38 eingesetzt wurden. Dazu kamen noch 177 Batterien mit je neun Flakscheinwerfern und in geringer Zahl diverse andere Einheiten wie Flak-MG- und Eisenbahn-Flakbatterien.

Luftsperrbatterien

Ebenfalls zur Flakwaffe gehörten die neun Luftsperrbatterien mit ihren Sperrballons zur Behinderung feindlicher Flugzeuge im eigenen Luftraum. Die meisten dieser Batterien waren in der Heimatluftverteidigung eingesetzt, deshalb ortsfest und nicht motorisiert.

Vergrößerung der Batterien

1943 wurde die Anzahl der Flakgeschütze in den schweren Flakbatterien von sechs auf acht erhöht. Die weitere Verstärkung der Flakwaffe stieß personell an ihre Grenzen. Deshalb behalf man sich, indem man sogenannte Flakhelfer einsetzte. Das waren Angehörige der Hitlerjugend, des BDM, des RAD oder Kriegsgefangene, die als sogenannte Hilfswillige eingesetzt wurden. Im November waren zum Beispiel 400.000 Flakhelfer eingesetzt, davon 80.000 Schüler. Durch dieses ungenügend ausgebildete Personal und eine technische Unterlegenheit bei der Flugzeugortung waren Ende 1943 ungefähr 6.500 Schuß der leichten und 4.000 Schuß der schweren Flak für einen Flugzeugabschuß notwendig.

Reichsluftverteidigung

Ab 1944 wurden verstärkt Flakkräfte von der Reichsluftverteidigung gegen die alliierten Terrorflieger an die Erdfronten verlegt, sobald diese sich den deutschen Reichsgrenzen näherten. In der Flugzeugbekämpfung kämpfte die Flak immer noch mit den Störungen der Funkmeßgeräte und der zunehmenden Munitionsknappheit. Auch die personelle Situation verschlechterte sich weiter. Bei Kriegsende befanden sich in den Flakbatterien nur noch zehn Prozent ausgebildete Soldaten, der Rest waren männliche und weibliche Flakhelfer.

Nach dem Kriege teilte die United States Army Air Force mit, daß 5.400 ihrer Flugzeuge von der deutschen Flak abgeschossen wurden. An der Ostfront wurden etwa 17.000 gegnerische Flugzeuge durch Flak abgeschossen.

Jahr leichte und mittlere Batterien schwere Batterien Scheinwerferbatterien
1939 369 988 177
1940
1941 863 1.369 263
1942 1.237 1.568 363
1943 1.586 2.236 490

Luftwaffen-Lazarette

Hauptartikel: Lazarette der Luftwaffe

Bis 1943 umfaßte das ausgedehnte System von Lazaretten der Luftwaffe etwa 60 Lazarette mit einer Kapazität von ungefähr 32.000 Betten. Zusätzlich standen etwa 36.000 Betten in Reserve-Lazaretten bereit, die sich in beschlagnahmten Gebäuden befanden. In den von der Wehrmacht besetzten Gebieten standen der Luftwaffe etwa 85 Lazarette mit insgesamt 110.000 Betten zur Verfügung.

„Der Adler“

Rottenführer Erich Hartmann, „der blonde Ritter“, im Rottenflug.
Hauptartikel: Der Adler (Zeitschrift)

Die deutsche Luftwaffe verfügte über eine eigene mehrsprachige und international verteilte Illustrierte des Berliner Scherl-Verlages.

Ehrenplakette (Ehrenschild) für die Transportflieger der Kampfgruppe z. b. V. 105

Tagesbefehl 31. Dezember 1943

Der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Reichsmarschall Hermann Göring, erließ zum Jahreswechsel folgenden Tagesbefehl:

„Kameraden der Luftwaffe!
Wieder ist ein Jahr schweren Ringens um Deutschlands Freiheit, Größe und Ehre abgelaufen. In diesem harten Kriegsjahr hat unser ganzes Volk Beispiele bewundernswerter Tapferkeit, Treue und Bewährung gegeben. Front und Heimat sind wahrhaft über sich selbst hinausgewachsen. Sie hielten ungeachtet bitterer Opfer, vieler Sorgen und Nöte im gläubigen Blick zum Führer und in heiliger Liebe zum Vaterland allen Prüfungen des Schicksals mit starkem Herzen stand.
Ihr, meine Kameraden, habt in diesen Kämpfen zu jeder Stunde die stolze, ruhmbedeckte Fahne der Luftwaffe hochgehalten. Nehmt hierfür meinen Dank und meine volle Anerkennung. Ihr tapferen Frontsoldaten und Ihr braven Ausbilder in der Heimat, aber auch Ihr jungen Luftwaffenhelfer und Ihr Frauen auf Eurem verantwortungsvollen Posten. Ich weiß, Ihr werdet mein Vertrauen in Euren Mut und Euren fanatischen Pflichteifer niemals enttäuschen. Denn unser Leben gilt als heiliges Vermächtnis der gefallenen Helden nur einem Gedanken: Deutschland!
So schreiten wir im Bewußtsein der gewaltigen Kraft des Reiches, erfüllt von unerschütterlicher Zuversicht und getragen von hoher Verantwortung für die Kulturwelt eines ganzen Erdteils, in das neue Jahr. Der Weg liegt klar vor uns. Es geht um Sieg oder Untergang.
Möge der Herrgott unsere Waffen segnen wie bisher. Es lebe Adolf Hitler!
gez. Göring
Reichsmarschall des Großdeutschen Reiches und Oberbefehlshaber der Luftwaffe

Dienstgrade und Dienststellungen

Rangabzeichen am Fliegerschutzanzug des fliegenden Personals und an der Einsatzbekleidung der Fallschirmjäger (Knochensack); Unteroffizier (1), Unterfeldwebel (2), Feldwebel (3), Oberfeldwebel (4), Stabsfeldwebel (5), Leutnant (6), Oberleutnant (7), Hauptmann (8), Major (9), Oberstleutnant (10), Oberst (11), Generalmajor (12), Generalleutnant (13), General der Flieger (14), Generaloberst (15), Generalfeldmarschall (16)

General der Flieger, ein General mit dem Zusatz der Waffengattung, war ein Dienstgrad der Luftwaffe wohingegen General der Jagdflieger, General der Kampfflieger und General der Schlachtflieger, aber auch diverse Fliegerführer (z. B. Fliegerführer „Norwegen“ oder „Eismeer“) Dienststellungen der Luftwaffe waren.

Mannschaften

Mannschaften trugen graue Schulterklappen mit der Nummer des Geschwaders oder eines entsprechenden Verbands mit Paspelierung in der Waffenfarbe. Die Rangabzeichen wurden am linken oberen Ärmel getragen, zusätzlich war er an den Kragenspiegeln erkennbar. Bei den Mannschaften gab es folgende Dienstgrade:

  • Flieger, Kanonier, Funker: farbige Kragenspiegel mit einer aluminiumfarbenen Doppelschwinge
  • Gefreiter: ein grauer Winkel auf dunkler Unterlage, farbige Kragenspiegel mit zwei aluminiumfarbenen Doppelschwingen
  • Obergefreiter: zwei ineinandergeschobene Winkel, farbige Kragenspiegel mit drei aluminiumfarbenen Doppelschwingen
  • Hauptgefreiter: drei ineinandergeschobene graue Winkel, farbige Kragenspiegel mit vier aluminiumfarbenen Doppelschwingen
  • Stabsgefreiter: ein geflochtener grauer Winkel, darüber ein grauer Stern, farbige Kragenspiegel mit vier aluminiumfarbenen Doppelschwingen

Unteroffiziere

Unteroffiziere trugen ihre Abzeichen auf Schulterklappen, und zwar als mattsilberne Tresse als Umrandung. Ihre Kragenspiegel entsprachen denen der Mannschaften. Der Uniformkragen war aber mit einer mattsilbernen Unteroffiziertresse versehen.

Unteroffiziere ohne Portepee

Unteroffiziere mit Portepee

  • Feldwebel (Flak: Wachtmeister): wie Unterfeldwebel, aber zusätzlich ein vierzackiger mattsilberner Aluminiumstern in der Mitte, Kragenspiegel wie Unteroffizier, aber mit drei aluminiumfarbenen Doppelschwingen
  • Oberfeldwebel (Flak: Oberwachtmeister): wie Unterfeldwebel, aber zwei Sterne, Kragenspiegel wie Unteroffizier, aber mit vier aluminiumfarbenen Doppelschwingen
  • Stabsfeldwebel (Flak: Stabswachtmeister): wie Unterfeldwebel, aber drei Sterne, Kragenspiegel wie Oberfeldwebel.

Offiziere

Die Schulterstücke der Luftwaffe entsprachen bei allen Offizieren denen des Heeres, wobei die Unterlage in den Waffenfarben der Luftwaffe ausgeführt war. Die Kragenspiegel zeigten zusätzlich den jeweiligen Dienstgrad.

Leutnante

  • Leutnant. Kragenspiegel: ein silberner Eichenlaubhalbkranz, eine aluminiumfarbene Doppelschwinge und silberne Paspelierung.
  • Oberleutnant. Kragenspiegel wie Leutnant, aber zwei Schwingen.

Hauptleute

  • Hauptmann: Kragenspiegel wie Leutnant, aber drei Schwingen.

Stabsoffiziere

  • Major: Kragenspiegel silberne Paspelierung, ein silberner Eichenlaubkranz, eine silberne Doppelschwinge
  • Oberstleutnant: Kragenspiegel wie Major, aber zwei Schwingen
  • Oberst. Kragenspiegel wie Major, aber drei Schwingen

Generale

Luftwaffen-Generäle trugen die gleichen Schulterstücke wie die des Heeres. Die Kragenspiegel waren weiß mit goldener Paspelierung, einem goldenen Eichenlaubkranz und goldenen Doppelschwingen.

Tätigkeitsabzeichen (Ärmelabzeichen) der Luftwaffe: u. a. Fliegertechnisches Personal, Fliegendes Personal, geprüfte Funker, Kraftfahrpersonal, Flugmeldepersonal, Verwalter für KFZ-Gerät, geprüfter Peilfunker, Schirrmeister, Feuerwerker, Truppen-Nachrichtenpersonal, Sanitäter und Waffen-Personal.

Flugführerkorps

Das „Flugführerkorps“ oder „Flugzeugführerkorps“ wurde im Frühling 1940 aufgestellt. Die Angehörigen fungierten als Fluglehrer, Wetterpiloten, Erprobungsflieger, Übergabeflieger und als Flugzeugführer ohne Kampfauftrag. Am 5. September 1940 worden die Voraussetzungen endgültig festgelegt: Alle Flugführer gehörten zum gehobenen Dienst, zu dem Militäranwärter (Unteroffiziere mit mindestens 10 Jahren Dienstzeit) sich bewerben konnten. Nach einer zivilen Ausbildung an einer administrativen oder technischen Militärschule (Wehrmachtfachschule) traten sie als Militärkandidaten in die Reihen der Militärbeamten ein (Militäranwärter). Abschlußprüfung I (Prüfung der ersten Stufe) gab Zugang zum mittleren Dienst, während eine Prüfung der zweiten Stufe den Weg in den gut bezahlten gehobenen Dienst eröffnete. Des weiteren mußten die Anwärter über eine Fliegerlizenz der Luftwaffe verfügen und mindestens vier Jahre als Luftwaffenflieger gedient haben. Auch Veteranen der Fliegertruppe waren dabei. Sie erhielten dann besondere Dienstgrade:

  • Flugführer (gleichzusetzten mit Leutnant oder Flieger-Ingenieur)
  • Oberflugführer (gleichzusetzten mit Oberleutnant oder Flieger-Oberingenieur oder Flieger-Obernautiker)
    • zuweilen wird auch der Zwischenrang Oberflugführer I. Klasse angegeben
  • Hauptflugführer (gleichzusetzten mit Hauptmann oder Fliegerhauptingenieur oder Flieger-Hauptnautiker)
  • Stabsflugführer/Stabsflugführer I. Klasse (gleichzusetzten mit Major oder Flieger-Stabsingenieur oder Flieger-Stabsnautiker)

Tätigkeitsabzeichen

„Für Unteroffiziere und Mannschaften wurde erstmalig mit dem Luftwaffen-Verordnungsblatt vom 13.05.1935 eine Reihe von unterschiedlichen Tätigkeitsabzeichen eingeführt, deren Verleihung und Trageberechtigung sich ebenfalls sehr unterschiedlich gestaltete. Dazu gehörte z. B. eine Trageberechtigung:
Nach dem Abschluss einer Fachausbildung
Nach dem erfolgreichen Abschluss einer Prüfung
Nach einer bestimmten Dienstzeit in einer speziellen Verwendung
Die Abzeichen waren aus mattgrauem Garn maschinengestickt auf einer Unterlage von blaugrauem Grundtuch. Am eigenen Rock des Ausgehanzugs durfte hingegen ein handgesticktes Abzeichen in grauer Ausführung getragen werden. Bei einigen der unten aufgeführten Tätigkeitsabzeichen wurde jeweils für Unteroffiziere eine Umrandung in Form einer grauen Kordelschnur von ca. 2 mm Stärke um das Abzeichen angebracht. In Ausnahmefällen kam auch statt einer Schnur ein grauer maschinengestickter Rand zur Anwendung. Spezielle Verfügungen zu diesem Thema konnten jedoch nicht gefunden werden. Zudem wurde für einige Abzeichen während des Krieges eine goldfarbene Kordelschnur als Auszeichnung eingeführt.[9]
Das Tätigkeitsabzeichen wurde am linken Unterarm angenäht zu allen Anzugarten getragen. Im Fall des Tuch- oder Waffenrocks wurde das Abzeichen 1 cm oberhalb des Ärmelumschlags bzw. an der Fliegerbluse und am Tropenrock ebenfalls an entsprechender Stelle angebracht.“

Filmbeiträge

Kulturfilm: Männer im Hintergrund (1941):

Siehe auch

Literatur

  • Carl Gustav Paul Henze: Vom Werden deutscher Luftgeltung – Ein Querschnitt durch die Entwicklung des deutschen Flugwesens. Mit einem Geleitwort vom Reichsluftsportführer Oberst Mahncke und 145 Abbildungen. C. Siegismund, Berlin 1937
  • Hans Eichelbaum:
  • Toliver / Constable: Das waren die deutschen Jagdflieger-Asse 1939–1945, Motorbuch, Stuttgart 1972, ISBN 978-3879431939
    • Originaltitel: Horrido! Fighter aces of the Luftwaffe, Einleitung von Adolf Galland, Macmillan, New York 1968

Verweise

Fußnoten

  1. Erlaß des Führers und Reichskanzlers über die Reichsluftwaffe. 2, 1935, in: Bundesarchiv R43 II/127a
  2. 2,0 2,1 Wolfgang Dierich: Die Verbände der Luftwaffe 1939–1945. Verlag Heinz Nickel, ISBN 3-925480-15-3, S. 35.
  3. Franz Kurowski: Der Luftkrieg über Deutschland, Kaiser Verlag, ISBN 3-7043-4061-8
  4. Percy E. Schramm: Kriegstagebuch des Oberkommando der Wehrmacht 1944–1945, Teilband 2, Bernard & Graefe Verlag, Bonn, ISBN 3-7637-5933-6, S. 1509–1511
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 Bernhard R. Kroener / Rolf-Dieter Müller / Hans Umbreit: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Band 5/1, dva, Stuttgart 1988, ISBN 3-421-06232-3, S. 909
  6. Bernhard R. Kroener / Rolf-Dieter Müller / Hans Umbreit: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Band 5/1, dva, Stuttgart 1988, ISBN 3-421-06232-3, S. 959
  7. 7,0 7,1 7,2 7,3 7,4 7,5 7,6 Bernhard R. Kroener / Rolf-Dieter Müller / Hans Umbreit: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Band 5/1, dva, Stuttgart 1988, ISBN 3-421-06232-3, S. 963
  8. Verbindungs- und Kurierflugzeuge, Wetterflugzeuge, Minensuchflugzeuge, Seenotflugzeuge und andere Sonderflugzeuge
  9. Tätigkeitsabzeichen, Lexikon der Wehrmacht