Schierholz, Hans-Georg

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Hans-Georg „Hansi“ Schierholz.jpg

Hans-Georg „Hansi“ Schierholz (Lebensrune.png 16. August 1921 in Lage, Werra, Lipper Bergland; Todesrune.png 12. Februar 1996 in Lippstadt, Nordrhein-Westfalen)[1] war ein deutscher Unteroffizier der Wehrmacht, zuletzt Oberfeldwebel der Luftwaffe, Bordfunker der Nachtjagd und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.

Der junge Schierholz diente in den Besatzungen von Eichenlaubträger Oberfeldwebel Rudolf Frank (zur Besatzung gehörte auch der Bordmechaniker und Bordschütze Heinz Schneider) und Ritterkreuzträger Major Werner Husemann, flog vorwiegend bei der Reichsluftverteidigung bei 212 Feindflüge mit und war an 57 Luftsiege beteiligt. Er mußte selbst viermal mit dem Fallschirm aussteigen.

Leben

Hans-Georg Schierholz wurde am 16. August 1921 in Lage/Werra/Lipper Bergland geboren. Er begann am 15. August 1936 mit der Segelfliegerausbildung, die er am 10. September 1936 erfolgreich abschloß. Nach seiner Reichsarbeitsdienstpflicht, die vom 1. April bis zum 25. Oktober 1939 andauerte, meldete er sich zur Luftwaffe. So wurde er am 1. Dezember 1939 zur Luftnachrichtentruppe nach Berlin-Kladow einberufen.

Nach erfolgter Bordfunkerausbildung vom 1. April bis 13. September 1940 an der Bordfunkerschule in Halle/Saale kam er am 14. September 1940 zur weiteren Ausbildung an die Blindflugschule Stargard in Pommern und ab dem 16. Oktober 1940 an die Zerstörerschule nach Schleißheim, wo er seine Ausbildung beendete. Er war unter anderem in Einweisungsflügen unterrichtet worden, in taktischem FT-Funkverkehr, in der Flugsicherung, bei Ziel- und Übungsflügen, im Luftschießen, bei Platzflügen, in der Eigen- und Feindpeilung, sowie auf Verbandsflügen.

Am 5. Februar 1941 erfolgte seine Versetzung zur 1. (Ergänzungsstaffel) des Nachtjagdgeschwaders 3 nach Stuttgart-Echterdingen (auf dem Gelände des heutigen Flughafens). Hier flog er mit dem Flugzeugführer Rudolf Frank, den er von seiner Ausbildung bei der Nachtjagdschule 1 in Schleißheim kannte, weitere Einweisungs- und Übungsflüge. Am 1. März 1941 wurde Schierholz zum Gefreiten befördert und die Besatzung Frank zur 1. Staffel der I. Gruppe des Nachtjagdgeschwaders 3, nach Vechta versetzt.

Bis zum 13. August 1941 führte die Besatzung Frank 20 Nachteinsätze durch und verdiente sich damit die Frontflugspange für Nachtjäger in Bronze. Weiterhin wurde Schierholz mit Wirkung vom 1. September 1941 zum Unteroffizier befördert. Am 1. Mai 1942 schoß man den vierten Gegner ab, wofür Schierholz am 1. Mai 1942 das Eiserne Kreuz 1. Klasse erhielt und am 6. Juli 1942 die Frontflugspange für Nachtjäger in Silber für den 60. Nachteinsatz.

Am 30. Juni 1942 mußte Schierholz mit dem Fallschirm abspringen, da der Kühler der Maschine zerschossen wurde. Am 30. Juni 1942 verlegte die Gruppe nach Rheine/Westfalen. Die Besatzung Frank stieg nun um auf eine Dornier 217. Im Januar 1943 befand sich die Besatzung wieder in Vechta, man flog wieder mit der Bf 110. Im April 1943 wurde er zur 2. Staffel des Nachtjagdgeschwaders 3 nach Wittmundhafen versetzt und auf der Ju 88 eingewiesen. Während er später vom Flugplatz Gilze-Rijen startete erhielt er nach 110 Nachteinsätzen am 28. August 1943 die Frontflugspange für Nachtjäger in Gold.

Am 27. Juli 1943 lag die Gruppe wieder in Wittmundhafen und verlegte Anfang 1944 wieder nach Vechta. Dort wurde Schierholz am 1. Februar 1944 zum Feldwebel befördert und erhielt für 15 Abschußbeteiligungen am 20. März 1944 den Ehrenpokal für besondere Leistungen im Luftkrieg. Am selben Tag wurde ihm für zehn weitere Abschüsse das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Am 27. April 1944 geschah es dann, nach einem Abschuß eines britischem Bombers flogen Trümmerteile in die Messerschmitt Bf 110 G-4 „D5+CL“ (Werknummer 720074) und diese stürzte zu Boden. Der Funker Schierholz und der Bordschütze Schneider konnten mit dem Fallschirm abspringen, der Flugzeugführer Rudolf Frank stürzte samt Maschine zu Boden.

Schierholz flog ab den 16. Juni 1944 mit Major Werner Husemann, dem Gruppenkommandeur der I. Gruppe des Nachtjagdgeschwaders 3. Bis zum 18. August 1944 flog er mit der Me 110 und der Ju 88 und wurde zum Oberfeldwebel befördert. Nach 50 Nachtabschüssen wurde Schierholz zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes eingereicht und erhielt es am 29. Oktober 1944. Husemann hatte es bereits nach dem 30. Abschuß am 30. September 1944 erhalten.

Nach einem Einsatz am 26. November 1944 mußte die Maschine im Raum Ringelnatter notlanden. Schierholz hatte einen Steckschuß im Unterschenkel erhalten. Den Krieg beendete er in Grove/Dänemark und ging in die Kriegsgefangenschaft.

Tod

Der Ing. Landesbauoberamtsrat i. R. und Oberfeldwebel d. R. Hans-Georg „Hansi“ Schierholz starb am 12. Februar 1996 in Lippstadt/Nordrhein-Westfalen, er hinterließ Gattin Luise, Kinder und Familie.

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

  • Ralf Schumann: Hans-Georg Schierholz – Ein Bordfunker der Nachtjagd mit dem Ritterkreuz, UNITEC, 2006

Verweise

Fußnoten