Seeschlacht vor dem Skagerrak

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Die Seeschlacht vor dem Skagerrak oder auch Seeschlacht am Skagerrak war eine militärische Auseinandersetzung der Hochseeflotte der deutschen Kaiserlichen Marine und der Grand Fleet der Royal Navy vom 31. Mai 1916 bis zum 1. Juni 1916 in den Gewässern vor Jütland.

Die Seeschlacht wird im Englischen als Battle of Jutland („Schlacht von Jütland“) bezeichnet. Sie war die größte Seeschlacht des Ersten Weltkrieges; betrachtet man die Anzahl der beteiligten Schiffe, war sie wahrscheinlich sogar die größte Seeschlacht der Weltgeschichte. Außerdem war sie die größte Flottenschlacht zwischen Großkampfschiffen, die am Tag ausgefochten wurde.

Geschichte

Verlauf

Marine-Ehrenmal Laboe. Ehrenhalle mit Skagerrakmodell
Rückseite einer Gedenkmünze zu Ehren von Admiral Eduard von Capelle
Winterfest der Skagerrak-Gesellschaft Berlin; von links: Admiral a. D. Emil Heusinger von Waldegg, Vizeadmiral a. D. Adolf von Trotha und Admiral/Generaladmiral Erich Raeder, zwischen Ende 1935 und Winter 1938.

Die Seeschlacht wurde am Nachmittag des 31. Mai 1916 eingeleitet durch den Kampf der Aufklärungstreitkräfte (fünf deutsche Schlachtkreuzer unter Vizeadmiral Franz von Hipper, sechs englische unter Vizeadmral David Beatty, 1. Earl Beatty), in den bald auch das V. englische Linienschiffsgeschwader eingriff. Dabei wurden die englischen Schlachtkreuzer „Indefatigable“ und „Queen Mary“ versenkt.

Als die deutschen Linienschiffe unter Admiral Reinhard Scheer erschienen, gingen die Engländer auf ihr Gros (Admiral John Jellicoe, 1. Earl Jellicoe) zurück. Bei den Verfolgungskämpfen wurde der Kleine Kreuzer „Wiesbaden“ bewegungsunfähig geschossen, während die Engländer zwei Panzerkreuzer („Defence“ und „Warrior“) verloren. Die „Wiesbaden“ sank in der Nacht.

Die englische Flotte entwickelte sich in einem großen Bogen in Nordwesten, Norden und Osten der deutschen. Das englische Linienschiff „Warspite“ und der deutsche Schlachtkreuzer „Lützow“, Hippers Flagschiff, wurden schwer beschädigt („Lützow“ nachts versenkt), der englische Schlachtkreuzer „Invincible“ sank. Um seine Spitze zu entlasten, warf Admiral Scheer seine Schlachtlinie nach Westen herum.

Als die Engländer nachdrängten, befahl er nochmals eine Kehrtwendung und setzte gleichzeitig die Torpedoboote zum Angriff an. Die Engländer drehten darauf nach Osten, später nach Süden ab, während Scheer wieder auf West-, später auf Südostkurs ging. In den folgenden Nachtkämpfen sanken der englische Panzerkreuzer „Black Prince“, auf deutscher Seite das Linienschiff „Pommern“ und der Kleine Kreuzer „Frauenlob“. Die Kleinen Kreuzer „Rostock“ und „Elbing“ mußten versenkt werden.

Am Morgen des 1. Juni stand die deutsche Flotte kampfbereit vor der jütischen Küste bei Hornsriff. Die englische Marine war jedoch bereits auf dem Heimmarsch. Der deutsche Sieg wurde gegen eine erhebliche englische Übermacht errungen (38 englische gegen 21 deutsche Großkampfschiffe). Die Engländer hatten wesentlich höhere Verluste an Menschenleben und Schiffen zu beklagen. Auf dem Schlachtfeld waren sie jedoch überlegen und konnten ihre strategische Vorrangstellung verteidigen, was es ihnen ermöglichte, die Hungerblockade gegen Deutschland bis zum Ende des Krieges und noch darüber hinaus aufrechtzuerhalten.

Fakten

Schiffsverluste Tote Verwundete Gefangene
Deutsches Reich 61.180 t 2.551 507
England 115.025 t 6.094 674 177


Marinesanitätsdienst

„Während der Skagerrak-Schlacht erhielten die Linienschiffe und großen Kreuzer Artillerietreffer überwiegend im Vorschiff, wo die Reserve-Verbandplätze etwa in Höhe des vorderen Geschützturmes eingerichtet waren, während die Hauptverbandplätze, ungefähr in Höhe des achteren Turmes, deutlich seltener, und zwar im Verhältnis 4:1, getroffen wurden. Da auch Minen- und Torpedotreffer eher den Vorschiffsbereich betrafen, sollte der Gefechtsverbandplatz stets im Achterschiff untergebracht sein. Trotzdem ist dieser unter Panzerschutz liegende Ort immer von besonderer Vulnerabilität gewesen und wurde bei Artillerietreffern zur tödlichen Falle für Verwundete und Sanitätspersonal. Ein solcher verheerender Treffer ereignete sich während der Schlacht auf der Doggerbank am 24. Januar 1915 auf dem Panzerkreuzer ‚Blücher‘, auf dessen Hauptverbandsplatz und den benachbarten Sammelstellen sich etwa 150 vor allem verwundete Besatzungsangehörige einschließlich nahezu des gesamten Sanitätspersonals unter dem Schiffsarzt Marinestabsarzt Dr. Rudolf Meyer befanden.“[1]

Siehe auch

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. Volker Hartmann: Marinesanitätsdienst im Ersten Weltkrieg, in: „Wehrmedizinische Monatsschrift“, 60. Jahrgang (Ausgabe 2/2016; S. 55–62)