Heusinger von Waldegg, Emil

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Emil Albert Werner Heusinger von Waldegg (Lebensrune.png 22. Oktober 1880 in Themar; Todesrune.png 8. Dezember 1966 in Bad Godesberg) war ein deutscher Offizier der Kaiserlichen Marine, der Reichsmarine und der Kriegsmarine, zuletzt Admiral und Chef des Allgemeinen Marineamtes im Reichskriegsministerium.

Werdegang

Winterfest der Skagerrak-Gesellschaft Berlin; von links: Admiral a. D. Emil Heusinger von Waldegg, Vizeadmiral a. D. Adolf von Trotha und Admiral/Generaladmiral Erich Raeder, zwischen Ende 1935 und Winter 1938.
Einer der beiden gefallenen Söhne, U-Boot-Kommandant Oberleutnant zur See Heusinger von Waldegg
  • Seekadett (7. April 1900)
    • bis 2. April 1901 Grundausbildung und anschließend Basisausbildung auf der als Schulschiff genutzten Gedeckten Korvette SMS „Stosch“
    • 3. April 1901 an die Marineschule in Kiel kommandiert
  • Fähnrich zur See (19. April 1901)
  • Leutnant zur See (27. September 1903)
    • 26. September 1903 auf den Großen Kreuzer SMS „Hertha“ versetzt; Im Laufe des Jahres 1904 zeigte sich die Notwendigkeit einer Grundüberholung. Zu diesem Zweck wurde die „Hertha“ nach fünf Jahren beim Ostasiengeschwader nach Deutschland zurück befohlen und verließ am 31. Dezember 1904 das Stationsgebiet. Auf der Heimreise besuchte das Schiff unter anderem Daressalam in Deutsch-Ostafrika und traf am 5. April 1905 für drei Tage mit der SMY „Hohenzollern“ im Mittelmeer zusammen. Am 12. Mai wurde der Kreuzer schließlich in Kiel außer Dienst gestellt. Heusinger von Waldegg und andere junge Offiziere traten jedoch zuvor auf einem Postdampfer die Rückreise nach Deutschland an, die vom 2. Oktober bis zum 20. November 1904 dauerte.
  • Oberleutnant zur See (21. März 1905)
    • 21. März 1905 Kompanieoffizier der II. Schiffswerft-Division
  • Kapitänleutnant (12. Februar 1910)
    • 12. März bis zum 30. September 1905 zugleich Ausbilder für Offiziersanwärter auf dem Artillerieschulschiff SMS „Mars“
    • 1. Oktober 1905 bis 29. März 1906 Adjutant beim II. Bataillon der II. Matrosen-Division
    • 1. April 1906 Wachoffizier auf dem Schulschiff SMS „Stein“
    • 1. April 1908 Wachoffizier auf dem Schulschiff SMS „König Wilhelm“
    • 1. Oktober 1908 erneut Kompanieoffizier in der II. Matrosen-Division
    • 24. Februar 1909 Wachoffizier auf dem Linienschiff SMS „Braunschweig“
    • 18. September 1909 zum Schiffskader des im Bau befindlichen Linienschiffs SMS „Westfalen“ versetzt
    • 16. November 1909 Wachoffizier auf der SMS „Westfalen“
    • 15. September 1910 bis 30. Juli 1911 zum Admiralstabsoffizierlehrgang an die Marineakademie versetzt
    • 1. August bis 15. September 1911 Wachoffizier auf dem Linienschiff SMS „Kaiser Wilhelm der Große“
    • 16. September 1911 bis 30. Juni 1912 zweiter Teil der Kommandierung an die Marineakademie
    • 1. Juli bis 8. August 1912 Dienst im Admiralstab
    • 9. August 1912 Navigationsoffizier auf dem Großen Kreuzer SMS „Victoria Louise“
    • 1. Juli 1913 erneut Dienst im Admiralstab
    • 31. Juli 1914 Admiralstabsoffizier in der Führung der Hochseeflotte (Erster Weltkrieg); Teilnahme an der Skagerrakschlacht unter Reinhard Scheer auf dem Großlinienschiff SMS „Friedrich der Große“
    • 14. April 1917 U-Boot-Ausbildung
    • 23. Oktober 1917 Kommandant des U-Bootes „SM U 25“
    • 29. Dezember 1917 bis 14. Februar 1919 als Admiralstabsoffizier in den neu aufgestellten U-Kreuzer-Verband in Kiel versetzt
  • Korvettenkapitän (19. April 1918)
    • 15. Februar 1919 bis 14. Juli 1919 Berater im Reichsmarineamt
    • 15. Juli 1919 bis 14. September 1920 Berater der Admiralität
      • zugleich in den Untersuchungsausschuß zum Hergang des Kapp-Aufstandes berufen
    • 15. September 1920 bis 7. Oktober 1922 Berater der Nautischen Abteilung der Marineleitung
      • 8. Oktober 1920 bis 6. Januar 1921 zugleich mit der Leitung der Nautischen Abteilung beauftragt
    • 8. Oktober 1922 als 1. Admiralstabsoffizier im Stab des Kommandeurs der Nordseestreitkräfte versetzt
    • 15. Oktober 1923 Stabsoffizier im Stab der Schiffskaderdivision für die Nordsee
      • gleichzeitig Chef des Entwicklungsbüros in Wilhelmshaven
      • 15. Oktober 1923 bis zum 8. Dezember 1924 zugleich Kommandeur des 2. Marine-Bataillons
  • Fregattenkapitän (1. Juli 1924)
    • 26. Januar 1925 Dienst in der Marineleitung
    • 1. April 1925 Leiter der Haushaltsabteilung der Marine im Reichswehrministerium
  • Kapitän zur See (1. Oktober 1926)
    • 26. August 1927 Rückkehr zur Reichsmarine
    • 8. September 1927 Kommandant des Linienschiffs „Hessen“
    • 28. September 1928 für kurze Zeit kommissarischer Chef der Marineleitung
    • 1. November 1928 Stabschef des neuen Chefs der Marineleitung Erich Raeder
  • Konteradmiral (1. Oktober 1930) zur Verfügung des Chefs der Marineleitung
    • 15. November 1930 bis 26. September 1935 Chef des Allgemeinen Marineamtes (B) der Marineleitung, auch während der Überführung der Reichsmarine in die Kriegsmarine
  • Vizeadmiral (1. Oktober 1933)
    • 27. September 1935 erneut zur Verfügung des Chefs der Marineleitung gestellt
  • Charakter als Admiral (30. September 1935), als solcher verabschiedet

Ab 1937 war Heusinger in den Aufsichtsrat der zum Krupp-Konzern gehörenden Germaniawerft berufen worden. In dieser Rolle sollte er helfen, militärische Aufträge an die Werft zu vermitteln. Am 15. Februar 1939 wurde er zur Verfügung des OKM (Admiral z. V.), jedoch ohne mobilisiert zu werden. 1941 war er darüber hinaus mit gleicher Zielsetzung Vorsitzender des Aufsichtsrates der Danziger Werft AG, der Deutsche Werke Kiel AG, der Schichau-Werke und der Howaldtswerke AG Hamburg. Die Tätigkeiten übte er bis Kriegsende aus und zog sich dann ins Privatleben zurück.

Familie

Emil war der Sohn des Apothekers Dr. med. Hermann Wilhelm Julius Werner Heusinger von Waldegg (1846–1914; promoviert 1875) und dessen Frau Friederike Catharina Johanna, geb. Raab (Lebensrune.png 1856). Er hatte fünf Schwestern, sein jüngerer Bruder August Wilhelm (Lebensrune.png 22. März 1884) wurde 1914 schwer verwundet und ist am 3. Juni 1917 als Leutnant an der Westfront gefallen.

Ehe

Korvettenkapitän Heusinger von Waldegg am 6. August 1919 in Schleusingen, Hildburghausen, Thüringen seine Verlobte Erna Windorf (1889–1970), aus der Ehe sind drei Kinder entsprossen:

  • Burkhard(t) Gottlieb Hieronymus Werner Hermann Emil (Lebensrune.png 27. Mai 1920 in Berlin-Schöneberg), Marineoffizier (Crew 1938)
    • gefallen am 12. August 1944 als Oberleutnant zur See und Kommandant von U 198 (seit 21. Januar 1944) im Indischen Ozean von den Seychellen
  • Wolfgang Gottlieb Hieronymus Werner (Lebensrune.png 6. Mai 1922 in Berlin-Charlottenburg), Heeres-Offizier
    • gefallen am 14. Juli 1944 als Leutnant in Zarudzie, Galizien; er ruht auf der Kriegsgräberstätte in Potelitsch; Endgrablage: Block 1, Reihe 8, Grab 503.
  • Rüdiger Gottlieb Hieronymus Werner (Lebensrune.png 7. Januar 1926)

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur