Schmid, Julius

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Julius Schmid hatte wenige Wochen vor seinem Tode noch dieses feine Selbstportrait als Weihnachtsgruß für seine Freunde hergestellt.

Julius Schmid (Lebensrune.png 3. Februar 1854 in Wien; Todesrune.png 1. Februar 1935 in Mödling) war ein deutscher Maler und Zeichner aus Österreich.

Leben

Julius Schmids Weg war in der Jugend außergewöhnlich hart. Er wurde 1854 in Wien als Sohn völlig mittelloser Eltern geboren. Der Vater starb ihm, der noch Kind war, hinweg und hinterließ ihm als dem Ältesten die Sorge um den eigenen Lebensunterhalt und den der kranken Mutter und jüngeren Geschwister. Der Knabe malte Heiligenbildchen, durch deren Verkauf im Geschäft des Vaters eines Schulfreundes, Theodor Theyers, er dar für das armselige Dasein der Familie notwendige Geld erwarb. Vor allem Mutter Theyer nahm an dem ihr als begabt erscheinenden Jüngling auch sonst Anteil und zog ihn mehr und mehr in ihre Familie, seinen Lebensweg als Künstler sorglich vorbereitend. Auch als er nach Absolvierung der bei St. Anna untergebrachten Volksschule und Realschule im Jahre 1871 in die Akademie dort eintrat, bestand seine eigene Mutter darauf, daß er eine Handelsschule besuche und sich auf einen kommerziellen Beruf vorbereite. In dieser Schule hielt es der Jüngling nicht lange aus und trat in ein Bankgeschäft ein. Infolge der dauernden Überanstrengung und wohl auch der Veranlagung war jedoch auch er brustkrank geworden. Da bevorschußten ihm sein Akademieprofessor August Eisenmenger und Hans Makart, die beide von seiner künstlerischen Begabung überzeugt waren, die Reise nach dem Süden, nach Rom. Schmid kopierte in den dortigen Galerien, die Kopien sandte er Eisenmenger, der den Verkauf vermittelte und den Erlös zur Ermöglichung des weiteren Aufenthaltes nach Rom schickte.

Der junge Schmid wurde im Süden tatsächlich gesund. Wieder heimgekehrt, erhielt er 1878 den Rom-Preis der Wiener Akademie. Immer noch war der in der zweiten Hälfte der Zwanzigerjahre stehende Maler wirtschaftlich ungesichert, wenn er auch durch Makarts Entgegenkommen in dessen Akademieatelier einen Arbeitsplatz fand und durch Eisenmengers Vermittlung größere Aufträge erhielt. 1884 wurde er dann an der Wiener Akademie August Eisenmengers Assistent für Aktzeichnen und blieb in dieser Stellung bis 1902. Von 1902 bis 1906 unterrichtete er als außerordentlicher Professor an der Akademie der bildenden Künste in Wien, 1907 bis 1925 war er ordentlicher Professor dortselbst; die ganzen Jahre hindurch leitete er den „Abendakt“ und wurde so einer großen Zahl werdender Künstler zum Lehrer.

Julius Schmid hatte in seinem langen Leben vieles und verschiedenartiges in wechselnden größten und auch kleinen Formaten gemalt: figurale Kompositionen, Porträts, Historienbilder, Landschaften, religiöse Gemälde, Genrebilder, also fast alles überhaupt mögliche. Es war sein Stolz, daß er sich nicht ohne weiteres in die herkömmlichen Akademiekategorien einordnen lasse, etwa als Porträtist, Historienmaler oder Landschafter. Diese Kategorisierung zeigt noch eine strenge, beinahe zunftmäßige Bindung der Künstlerschaft. Schmids absichtsvolle Überschreitung dieser Begrenzungen offenbart aber trotzdem seinen Zusammenhang mit der Tradition; denn nur die modernen Künstler seiner Zeit waren solche Kategorien im vorhinein gegenstandslos.[1]

1899 erhielt er auf der Großen Berliner Kunstausstellung eine kleine Goldmedaille. Von 1907 bis 1925 war er ordentlicher Professor an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Im Jahre 1900 erhielt er die Bronzene Medaille der Pariser Weltausstellung für sein Ebner-Eschenbach-Bildnis. Er war als Portrait- und Historienmaler tätig und schuf u. a. das Deckenbild des Festsaals im Haus der Wiener Kaufmannschaft (1903). Sein wohl bekanntestes Werk aber ist die Schubertiade. Für seine Verdienste um Österreich und im speziellen um seine Heimatstadt Wien erhielt er im Jahre 1929 den Ehrenring der Stadt Wien. Er war der Vater des Rostocker Gynäkologen Hans Hermann Schmid.

Auszeichnungen (Auswahl)

  • 1878: Rom-Preis
  • 1899: Goldmedaille
  • 1900: Bronzene Medaille
  • 1929: Ehrenring der Stadt Wien

Werke (Auswahl)

Fußnoten

  1. Gustav Künstler, Heinrich Hoffmann (Hg.): Kunst dem Volk, Juli 1942