Schredt, Erich
Erich Schredt ( 1908; 25. Juli 1934 in Wien) war ein deutscher Widerstandskämpfer gegen das Dollfuß-Regime in Deutsch-Österreich und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung, der während der Juli-Erhebung ums Leben kam.
Wirken
Zwischen Februar 1934 und März 1938 regierte das katholisch-konservative Lager unter Engelbert Dollfuß diktatorisch im deutschen Teilstaat Österreich (Austrofaschistischer Ständestaat). Die SPD und die NSDAP wurden verboten und ihre Anhänger verfolgt. Der österreichische Rundfunk, die Radio Verkehrs AG (RAVAG), wurde ganz offiziell zum Instrument der autoritären Staatsführung.
Am 25. Juli 1934 wurden die Sendeanlagen der RAVAG in der Wiener Johannesgasse beim sogenannten Juliputsch von Nationalsozialisten, die als Bundesheersoldaten getarnt waren, besetzt. Eine Erklärung, daß Bundeskanzler Dollfuß zurückgetreten sei, wurde verlesen. Beim anschließenden Schußwechsel kam der SS-Mann Erich Schredt ums Leben.
In Wien gab es bis zur „Befreiung“ eine Schredtbrücke und eine Schredtgasse.
Literatur
- André-Klaus Busch: Blutzeugen – Beiträge zur Praxis des politischen Kampfes in der Weimarer Republik, Deutsche Stimme, ISBN 978-3935102209
- Hermann Liese: Ich kämpfe, Franz Eher Verlag 1943
- Hans Weberstedt / Kurt Langner: Gedenkhalle für die Gefallenen des Dritten Reiches, Franz Eher Verlag 1938
- Otto Reich von Rohrwig: Der Freiheitskampf der Ostmark-Deutschen, 1942