Schubert, Hermann Julius Theodor

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Hermann Julius Theodor Schubert (Lebensrune.png 28. September 1827 in Berlin; Todesrune.png 22. Dezember 1888 ebenda) war ein deutscher Arzt, Chirurg und Sanitätsoffizier der Preußischen Armee, zuletzt Generalarzt I. Klasse.

Werdegang

Generalarzt I. Klasse Dr. Hermann Julius Theodor Schubert (1827–1888) (7) - Ausschnitt.png
  • Ostern 1847 Abitur
  • 1847 Eintritt als Studierender in das medicinisch-chirurgisches Friedrich-Wilhelms-Institut
  • 15. Februar 1851 Ernennung zum Unterarzt und Kommandierung in die Charité
  • April 1851 mit der Arbeit „De curandis urethrae stricturis“ zum Doktor der Medizin und Chirurgie promoviert
  • 28. Juni 1852 Approbation als Arzt
  • 24. Juli 1852 bis 1. November 1855 Assistenzarzt des 4. Garde-Regiments zu Fuß (Garde-Korps)
  • 2. November 1855 bis 4. Juni 1859 Oberarzt am Friedrich-Wilhelms-Institut und in der Charité
  • 5. Juni 1859 bis 18. Dezember 1860 Stabs- und Bataillonsarzt des 2. Garde-Landwehr-Regiments
    • 15. Dezember 1860 mittels eines Sola-Wechsels[1] 250 Taler in die Militär-Waisenkasse einbezahlt. Der Rechtsakt geschah vor dem Notar und Justizrat Christian Gottfried Krüger; als Zeugen traten die Privatsekretäre Karl Thomae und Gustav Steckelmann auf.
  • 18. Dezember 1860 bis 21. Juni 1867 Oberstabs- und Regimentsarzt des Magdeburgischen Kürassier-Regiments Nr. 7; am 27. Januar 1889 in Kürassier-Regiment „von Seydlitz“ (Magdeburgisches) Nr. 7 umbenannt.
  • 21. Juni 1867 Berufung für Oberstabsarzt Schubert als Abteilungs-Vorstand in den Medizinal-Stab der Armee unter Generalarzt Hermann Adolf von Stückradt (1820–1897)
    • 25. Oktober 1867 zwecks Einarbeitung in den Geschäftsgang des Kriegsministeriums zum Militär-Oekonomie-Departement kommandiert
  • 1. Oktober 1868 Referent in der neu gebildeten Militär-Medizinal-Abteilung des Kriegsministeriums
  • 10. August 1870 den Rang als Major im Deutsch-Französischen Krieg erhalten
  • 27. Januar 1872 Generalarzt II. Klasse
  • 3. April 1883 Generalarzt I. Klasse
  • 23. September 1875 Sub-Direktor (stellvertretender Direktor) des medicinisch-chirurgisches Friedrich-Wilhelms-Instituts
    • als solcher auch Mitglied der Prüfungskommission für Obermilitärärzte

Familie

Hermann war der Sohn des praktischen Arztes Carl Gottlieb Erdmann Schubert und der Albertine, geb. Klic. Schubert heiratete 1860 Anna Caroline Auguste Cantian, Tochter des Baurats Johann Christian Gottlieb Cantian[2] (1794–1866), verdienstvoller Steinmetz, Baumeister (1835) und Bauinspektor (1842). Ihr Bruder war der Amtsgerichtsrat Christian Gottlieb Heinrich Ernst Cantian (Lebensrune.png 1. Oktober 1823 in Berlin; Todesrune.png 16. Januar 1889 in Venedig; in Padua eingeäschert und schließlich nach Berlin überführt), der die Steinmetzwerkstatt des Vaters bis zu seinem Tode 1889 weiterführte.

Zwei Söhne sind aus dieser glücklichen Ehe entsprossen. Der ältere wählte den Weg des Berufsoffiziers und trat dem Garde-Pionier-Bataillon (später Fachmann für Militär-Telegraphie), der jüngere wurde, wie sein Vater, Arzt und Sanitätsoffizier.

Bildergalerie (Nachruf)

Auszeichnungen (Auszug)

Rangliste 1887

Literatur

  • Generalarzt Dr. Schubert †, in: „Deutsche militärärztliche Zeitschrift – Vierteljährliche Mittellungen aus dem Gebiet des Militär-Sanitäts- und Versorgungswesens“, E. S. Mittler & Sohn, 1889, S. 32–38

Fußnoten

  1. Definition: eigener Wechsel, Eigenwechsel; Wechsel, bei dem sich der Wechselaussteller selbst zur Zahlung einer Geldsumme verpflichtet. Es handelt sich hierbei um einen eigenen Wechsel, der auch Solawechsel genannt wird. Im Gegensatz zum gezogenen Wechsel enthält der Solawechsel lediglich das Versprechen des Ausstellers, an einen genannten Wechselnehmer zu zahlen.
  2. Cantian wurde am 23. Juni 1794 in Berlin geboren und starb am 11. April 1866 ebenfalls in Berlin. Er war Steinmetz sowie Baumeister und Bauinspektor. Seine Ausbildung zum Steinmetz erhielt Cantian im väterlichen Betrieb. Danach lernte er von 1810 bis 1813 an der Berliner Bauakademie. 1818 legte er erfolgreich die Prüfung zum Baukondukteur ab und bestand 1822 auch die Prüfung zum Baumeister. Danach war er 10 Jahre als Bauinspektor in Berlin tätig. 1832 erhielt Cantian den Ehrentitel eines Stadtältesten. 1835 wurde er Königlicher Baumeister und 1842 Bauinspektor. Nach dem Tod seines Bruders, der den väterlichen Betrieb übernommen hatte, trat Cantian 1826 das Erbe an. Neben den zahlreichen Steinmetzarbeiten an Berliner Gebäuden wurde Cantian besonders für die Herstellung der rund 75 Tonnen schweren Granitschale im Lustgarten vor dem Alten Museum bekannt. Den Auftrag für die Anfertigung einer überdimensional großen Schale erhielt der Steinmetz 1826 von Friedrich Wilhelm III. Cantian entschied sich für einen ursprünglich aus Südschweden stammenden Findling und formte daraus eine Schale von knapp sieben Metern Durchmesser. Die Idee, das Kunstwerk im Lustgarten vor dem Alten Museum zu plazieren, stammt von Karl Friedrich Schinkel. 1843 wurde die 19 Meter hohe Friedenssäule, ein gemeinsames Werk von Cantian und Christian Daniel Rauch, auf dem Mehringplatz (bis 1946 Belle-Alliance-Platz), dem südlichen Abschluß der Friedrichstraße, eingeweiht. Auch an der von Heinrich Strack entworfenen und 1873 fertiggestellten Siegessäule hat Cantian wahrscheinlich mitgearbeitet. Cantian starb am 11. April 1866 in Berlin. Seine letzte Ruhe fand er auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin-Mitte. Karl Friedrich Schinkel entwarf den Sarkophag. Im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg in Berlin-Pankow ist eine Straße nach Christian Gottlieb Cantian benannt.