Schwertorden

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Großkreuzsatz mit Stern, 2. Modell ab 1772 in der 2. Ausführung mit Kügelchen an den Kreuzarm-Spitzen seit 1856.

Der Königlich Schwedischer Schwertorden bzw. Schwert-Orden (Svärdsorden) ist ein schwedischer Militärverdienstorden für Offiziere aller Grade zur Belohnung von militärischem Verdienst des In- und Auslandes. Seit 1975 wird der Orden nicht mehr verliehen. Er wird auch „Das gelbe Band“ genannt.

Geschichte

Ritterkreuz I. Klasse mit Schwertern und die dazugehörige Miniatur, 2. Modell seit 1772

Der Schwertorden wurde 1522 durch König Gustav I. Wasa gestiftet und 1748 von Friedrich I. erneuert und statuiert. König Adolf Friedrich bestätigte ihn später mit kleinen Änderungen. Neue Statuten erhielt er durch Gustav IV. am 26. November 1798. Laut Statutennachtrag vom 25. November 1889 wurde die Ritterklasse in zwei Abteilungen geteilt. Die Anzahl der Mitglieder war bei den ersten beiden Klassen auf jeweils 24 Inhaber beschränkt.

Mit der gemeinsamen Stiftung des einklassigen Seraphim-Ordens, des zunächst zweiklassigen (Kommandeur und Ritter) Schwert-Ordens als Militär-Verdienstorden und des ebenfalls zunächst zweiklassigen (Kommandeur und Ritter) Nordstern-Ordens für allgemeinen Verdienst um Schweden schuf König Fredrik I. von Schweden (1676-1751, seit 1720 König von Schweden, seit 1730 Landgraf von Hessen-Kassel) mit Datum vom 23. Februar 1748 das schwedische Ordens-System, das, mit einigen Ergänzungen und Änderungen bis zum Jahr 1975 Bestand haben sollte. Er folgte damit im Prinzip den Königreichen Dänemark, Frankreich, Großbritannien und dem Russischen Reich, die schon, als Ausdruck absolutistischen Selbstverständnisses, über ähnliche, aus mehreren Orden bestehende Auszeichnungs-Systeme verfügten. Die unterschiedlichen Charaktere der drei Orden lassen sich am besten durch die folgenden Äußerungen aus dem Munde Frederiks I. erfassen. Als man ihm das Band des Seraphim-Ordens umlegte, soll er gegenüber seinem Kammerherrn stolz gemeint haben: „Hierzu bin ich geboren!“ Beim Anlegen des Bandes des Schwert-Ordens soll er gesagt haben: „Dies habe ich ziemlich verdient!“ Und schließlich habe er beim Umlegen des schwarzen Bandes des Nordstern-Ordens in weiser Selbsteinsicht geäußert: „Und dies erhalte ich nur aus Gnade“, denn dieser symbolisiere Genie, Geist und Gelehrtheit. 1772 reorganisierte König Gustav III. (1746-1792, König seit 1771) den Orden, indem er ein Großkreuz stiftete (wobei die Inhaber dieser Klasse "Kommandeur mit Großkreuz" genannt wurden und werden). 1788 stiftete er für Kriegszeiten die Klasse der Ritter mit dem Großen Kreuz 1. Klasse des Schwert-Ordens (Ritterkreuz am Hals mit aufrecht stehendem Schwert auf der linken Brust), die durch König Karl XIII. (1748-1818, König seit 1809) 1814 um die Klasse der Ritter mit dem Großen Kreuz des Schwert-Ordens (Ritterkreuz am Hals mit gekreuzten Schwertern auf der linken Brust) erweitert wurde. Am 26. Juni 1850 stiftete König Oscar I. (1799-1859, König seit 1844) das affiliierte Schwertzeichen und die affiliierte Schwertmedaille für Unteroffiziere und Mannschaften. Im Mai 1875 wurde Kaiser Wilhelm I. (1797-1888, König von Preußen seit 1861, Deutscher Kaiser seit 1871) von König Oscar II. (1829-1907, König seit 1872) eine goldene Schwertmedaille verliehen, die zwar ebenfalls 1860 gestiftet worden war, aber nur einmal verliehen wurde, eben an Kaiser Wilhelm I. Ab 1856 wurden die Kreuzarm-Spitzen der Ordenskreuze mit kleinen Kügelchen versehen. König Carl XV. (1826-1872, König seit 1859) stiftete 1860 einen Bruststern zum Kommandeur, und König Oscar II. unterteilte 1873 aus Anlass seiner Krönung die Kommandeure in Kommandeure 1. Klasse (mit Bruststern) und Kommandeure 2. Klasse (ohne Bruststern, ab 1952 "Kommandeur" genannt), wobei letztere bis zum 25. September 1889 Ausländern vorbehalten waren. Bereits am 14. Dezember 1871 waren die bis dahin gestickten Bruststerne offiziell in Metallsterne umgewandelt worden, deren Armflächen bis 1919 brillantiert, von 1919 bis 1951 geschuppt und seit diesem Zeitpunkt glatt waren. Mit den neuen Statuten vom 25. November 1889 wurde auch die Ritterklasse in Ritter 1. Klasse und Ritter 2. Klasse (ab 1952 "Ritter" genannt) unterteilt, wobei letztere zunächst ebenfalls nur Ausländern vorbehalten war. 1896 wurde das Schwertzeichen ohne Schwerter von König Oscar II. gestiftet. Die Punzierung der Ordenszeichen in Gold erfolgte erst ab 1930. Bruststerne wurden schon ab 1915 punziert, weshalb punzierte Bruststerne der nur bis 1919 verliehenen brillantierten Ausgabe von besonderer Seltenheit sind. Am 22. März 1952 erließ König Gustav VI. Adolf (1882-1973, König seit 1950) neue Statuten, mit denen für Kriegszeiten ein dreiklassiges affiliiertes Kriegskreuz des Schwert-Ordens gestiftet wurde. Auf Beschluß des Schwedischen Reichstages vom 6. Juni 1973 wurde die Verleihung des Schwert-Ordens mit Wirkung vom 1. Januar 1975 generell eingestellt.[1]

Meyers Großes Konversations-Lexikon

„Der Orden hat sieben Grade: Kommandeure mit dem Großkreuz, Kommandeure erster und zweiter Klasse, Ritter des Großkreuzes erster und zweiter Klasse, Ritter, Schwertmänner (Unteroffiziere). Das Großkreuz kann nur unter fliegender Fahne ausgeteilt werden. Das Ordenszeichen besteht aus einem unter königlicher rotgesütterter Krone hängenden, liegenden, weißen, achtspitzigen Kreuz mit goldenen Kronen in den Winkeln, über denen kreuzweise zwei Schwerter durch ein blaubordiertes goldenes Degengehänge festgehalten werden. Auf dem azurblauen Avers des Mittelschildes befindet sich ein entblößtes, aufrechtstehendes Schwert, umgeben von drei Kronen, auf dem Revers ein Schwert mit Lorbeerkranz und den Worten: ‚Pro patria‘ (‚Fürs Vaterland‘). Die Kommandeure mit dem Großkreuz tragen bei Festen eine Kette aus elf mit dem Degengehänge umwundenen Schwertern und elf blauen, auf halbmondförmigen Schilden liegenden Helmen und dazu auf der Brust einen Stern und ein aufrechtstehendes Schwert. Gewöhnlich wird das Kreuz am gelben, blau geränderten Band über die Schulter getragen. Die Kommandeure tragen das Ordenszeichen um den Hals und zwei gekreuzte Schwerter auf der Brust nebst einem kleineren Silberstern mit dem blauen Medaillon auf der Brust, die Ritter ein Kreuz ohne die umgebenden Schwerter, die Schwertmänner ein silbernes Kreuz ohne Emaille. Der Orden hat eine besondere Festtracht.“[2]

Klassen

Kette zum Großkreuz des schwedischen Schwertordens bestehend aus 10 Schwert- und 10 Schild-Gliedern (mit Helm)

Ursprünglich bestand der Orden aus zwei, dann vier, dann sechs Klassen (mit den Abkürzung der preußischen Ranglisten):

  • Kommandeur des Großkreuzes (SS1)
  • Kommandeurkreuz I. und II. Klasse
    • I. Klasse mit Stern (SS2a)
    • II. Klasse ohne Stern (SS2b)
  • Ritter des Großkreuzes I. und II. Klasse
    • I. Klasse (SS3a)
    • II. Klasse (SS3b)
  • Ritterkreuz (SS3c)

Später schließlich sieben Klassen (mit den Abkürzung der preußischen Ranglisten):

  • Kommandeur des Großkreuzes (SS1)
  • Kommandeurkreuz I. und II. Klasse
    • I. Klasse mit Stern (SS2a)
    • II. Klasse ohne Stern (SS2b)
  • Ritter des Großkreuzes I. und II. Klasse
    • I. Klasse (SS3a)
    • II. Klasse (SS3b)
  • Ritterkreuz I. und II. Klasse (seit 1889)
    • I. Klasse (SS4a)
    • II. Klasse (SS4b)

Nach Wegfall der Klassen „Ritter des Großkreuzes“ um 1908/09 gab es eine Neueinteilung:

  • Großkreuz (SS1)
    • trägt das Kleinod am Halse an der Ordenskette oder am Band (an einer Schärpe) an der rechten Schulter sowie den Stern an der linken Brust
  • Kommandeurkreuz I. und II. Klasse
    • I. Klasse mit Stern (SS2a); Halsorden mit Stern auf der linken Brust
    • II. Klasse ohne Stern (SS2b); Halsorden
  • Ritterkreuz I. und II. Klasse; Große Ordensschnalle
    • I. Klasse (SS3a)
    • II. Klasse (SS3b)
  • Schwertzeichen der „Schwertmänner“ (SS4)
  • Schwertmedaille (SS5)

Fußnoten