Gustav I.

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Gustav Wasa

Gustav I., bekannt unter dem Namen Gustav Wasa (schwed. Gustav Vasa, Gustav Eriksson Vasa; geb. 12. Mai 1496 in Lindholmen, Uppland; gest. 29. September 1560 in Stockholm), war König von Schweden (1523–1560) und zuvor von 1521 bis 1523 schwedischer Reichsverweser. Gustav Wasa befreite Schweden von der dänischen Vorherrschaft, unter seiner Regentschaft wurde in Schweden die deutsche Reformation eingeführt sowie die weltliche Macht der Kirche entschieden zurückgedrängt.

Leben und Wirken

Herkunft

Gustav Wasa hieß ursprünglich Gustav Eriksson und war der älteste Sohn des Reichsrats Erik Johansson, der väterlicherseits aus dem Hause Wasa, mütterlicherseits aus dem Hause Sture abstammte, zwei Familien, die in der Geschichte Schwedens eine bedeutende Rolle gespielt hatten. Er erhielt eine sorgfältige Erziehung und besuchte seit 1507 die Schule in Uppsala. Nach der Rückkehr von dort nahm ihn Sten Sture der Jüngere 1514 an seinen Hof und ließ ihn durch den früheren Bischof von Linköping, Hemming Gadd, weiter ausbilden.

Schwedischer Freiheitskampf

Gustav hatte an dem Sieg bei Brännkyrka nahe Stockholm, welchen Sten Sture 1518 über die dänischen Truppen unter Christian II. erfocht, einen bedeutenden Anteil. Als er bei den darauffolgenden Verhandlungen nebst fünf anderen schwedischen Adligen als Geisel auf die feindliche Flotte vor Stockholm geschickt wurde, ließ Christian ihn und seine Gefährten als Gefangene nach Dänemark abführen. Von hier entfloh Gustav im Herbst 1519 in Bauernkleidern nach Flensburg, trat dort bei jütländischen Ochsenhändlern in Dienst und kam mit diesen nach Lübeck, dessen Rat seine Reise nach Schweden beförderte. Hier landete Gustav im Mai 1520 auf der Landzunge Stensö, unweit Kalmar, das damals von den Dänen zur See blockiert wurde. Vergebens versuchte er die Stadt zu weiterem Widerstand zu bewegen; sie ergab sich, und Gustav wandte sich nun nach Småland und von da nach Dalekarlien, wo er, von Christians Soldaten verfolgt, verschiedene Verstecke aufsuchen mußte.

Bereits wiederholt hatte Gustav die Dalekarlier zum Aufstand gegen die Dänen aufgefordert, aber erst als die Kunde von dem Stockholmer Blutbad und das Gerücht von einer neuen Steuer, mit der Christian die Bauern belegen wollte, eintrafen, wählten diese Gustav zu ihrem Anführer. Dalekarlien war bald in seinen Händen, und nachdem ein Haufen von 6.000 Mann, die der Erzbischof Gustav Trolle den Dalbauern entgegengeführt hatte, von diesen geschlagen und zerstreut worden war, brach Gustav aus Dalekarlien hervor, nahm Västerås, dann Uppsala ein und rückte gegen Stockholm, ohne dies jedoch erobern zu können.

Inzwischen war er auf einem nach Wadstena in Östergötland ausgeschriebenen Herrentag am 24. August 1521 zum Reichsverweser und Oberhauptmann des Königreichs Schweden ernannt worden. Im Besitz dieser gesetzlichen Macht begann er nunmehr die Landesregierung einzurichten und seine Kriegsmacht zu verstärken. Zugleich rückte er aufs neue vor Stockholm und schloß es ein. Obgleich sein Lager durch die Ausfälle der Dänen zerstört wurde, gelang es ihm dennoch mit Hilfe von zehn Schiffen, die Lübeck ihm sendete, sich der Städte Kalmar und Stockholm im Juni und Juli 1523 zu bemächtigen. Noch vor der Einnahme Stockholms berief er aber zu Pfingsten 1523 die schwedischen Stände zu einem Reichstag nach Strengnäs, wo er am 6. Juni zum König von Schweden erwählt und die Kalmarer Union für immer aufgehoben wurde.

Einführung der deutschen Reformation und Zurückdrängung der kirchlichen Macht

Bald nach der Einnahme von Stockholm eroberte er auch Finnland, wodurch er in den Besitz des gesamten schwedischen Reichs gelangte. Auf den Rat seines Kanzlers Lars Andersson (Laurentius Andreæ) faßte er den Plan, die deutsche Reformation, die er durch einen Schüler Luthers, Olaus Petri, einen geborenen Schweden, kennengelernt hatte, in Schweden einzuführen. Alledings betrieb er diesen Plan nicht mit Hast, sondern allmählich. Vor allem lag ihm am Herzen, die weltliche Macht der christlichen Kirche zu brechen. Dies geschah auf dem Reichstag zu Västerås (1527). Seit dieser Zeit ging auch das Reformationswerk rascher voran. Kraft der Beschlüsse zu Västerås zog er den größten Teil der Kirchen- und Klostergüter ein, legte den Geistlichen Steuern auf und bestimmte selbst die Einkünfte derselben.

Festigung der Macht und Einführung des Erbkönigtums

Infolge dieser Maßnahmen und infolge seiner auch sonst energischen Regierungsweise erhoben sich gegen Gustav zahlreiche Verschwörungen, welche er aber alle zu vereiteln wußte. Um sich von der Handelsherrschaft der Hanse zu lösen, kämpfte er vier Jahre lang erfolgreich mit Lübeck und schloß Handelsverträge mit den Niederlanden und Frankreich. Auf einem neuen Reichstag zu Västerås (1544) erfolgte die Erbvereinigung zwischen ihm und den Ständen, denen zufolge Schweden aufhörte, ein Wahl-Königreich zu sein, und Gustavs ältestem Sohn Erik als Thronfolger gehuldigt wurde. Seinen Söhnen aus zweiter Ehe, Johann, Magnus (gest. 1595) und Karl, gab er jedoch in seinem Testament Lehnsfürstentümer, wo sie, wenn auch ohne Souveränität, regieren sollten. Zur Sicherstellung Finnlands führte Gustav von 1555 bis 1557 einen erfolgreich verlaufenden Krieg mit Rußland.

Für die Entwicklung Schwedens hat Gustav Bedeutendes geleistet. Er war dreimal verheiratet:

1) mit der Deutschen Katharina von Sachsen-Lauenburg (gest. 1535)

2) mit Margareta Eriksdotter Leijonhufvud (gest. 1551)

3) mit Katharina Stenbock (gest. 1621)

Literatur

Verweise