Shoah
Shoah (auch Schoa geschrieben) ist ein hebräisches Wort und bedeutet auf deutsch „Unheil“ und „große Katastrophe“. Allgemein ist dieser Begriff gleichbedeutend mit dem sogenannten Holocaust und wird seit einigen Jahren zunehmend verwendet. Shoa- bzw. Holocaust-Gläubige werden als Zugehörige des Shoaismus bezeichnet, auch Shoaisten genannt.
Begriffsgeschichte
Nach dem Zweiten Weltkrieg sprach man primär von „Auschwitz“, ab 1978 nach der gleichnamigen VS-Propagandafilmserie von „Holocaust“. Der jüdische Regisseur Claude Lanzmann nannte 1985 seine neunstündige Abfilmung von Aussagen ehemaliger jüdischer Insassen von Konzentrationslagern „Shoah“. Er suchte für die Aussonderung und Vertreibung von Juden aus Europa, die er nicht verstand, ein Wort, das er ebenfalls nicht verstand. Dabei störte es ihn nicht, daß es sich um einen religiös aufgeladenen Begriff handelt: Auf hebräisch bezeichnet man damit eine Katastrophe, die der jüdische Gott Jahwe über die Welt gebracht hat. Inzwischen hat sich der Begriff auch in der BRD eingebürgert.[1]
In neuerer Zeit wird der Begriff im Weltnetz auch als Verb („geshoaht“) satirisch verwendet, etwa wenn Nutzerkonten in sozialen Medien gelöscht werden, um die Nutzer mundtot zu machen. Die gezielte Vernichtung der publizistischen Kanäle wird hiermit emotional als großes Unglück stilisiert.