Siedler, Wolf Jobst (1926)

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Wolf Jobst Siedler (geb. 17. Januar 1926 in Berlin; gest. 27. November 2013) war ein deutscher Journalist, Publizist und Verleger.

Werdegang

Wolf Jobst Siedler wurde am 17. Januar 1926 in Berlin geboren. Sein gleichnamiger Vater, ein Jurist, war Konsul im Kaiserreich und später als Syndikus von Wirtschaftsverbänden tätig. Zu Siedlers Vorfahren gehören bekannte Personen wie der Bildhauer Johann Gottfried Schadow (ᛉ 1764; ᛣ 1850), der die Quadriga auf dem Brandenburger Tor geschaffen hat, Musiker Karl Friedrich Zelter, Literaturhistoriker Adolf Stahr, die Schriftstellerin Fanny Lewald, die jüdische Bankiersfamilie Johannes Gerson und der Kupferstecher Georg Friedrich Schmidt.

Siedler wurde von einem Hauslehrer unterrichtet, besuchte das Internat Schloß Ettersburg (bei Weimar), das humanistische Arndt-Gymnasium in Berlin-Dahlem und die Hermann-Lietz-Schule auf der Nordseeinsel Spiekeroog. Dort wurde er 1943 als Marinehelfer zum Kriegsdienst eingezogen. Nach dem Urteil eines Feldgerichts betätigte er sich in diesem Jahr als Wehrkraftzersetzer und mußte deshalb eine neunmonatige Zuchthausstrafe verbüßen.[1]

Nach seinem Studium der Soziologie, Philosophie und Geschichte an der Freien Universität Berlin arbeitete er fast zehn Jahre als Journalist, vor allem für den „Berliner Tagesspiegel“, die „Neue Zeitung“ und „Der Monat“. Später brachte er es zum Chefredakteur des Feuilletons beim „Tagesspiegel“.

Verlagsgewerbe

1963 trat Siedler in die Ullstein Verlagsgruppe ein und übernahm die Leitung des Propyläen Verlages. In den Jahren 1967 bis 1979 wirkte er als Geschäftsführer der Ullstein GmbH für die Verlage Propyläen, Quadriga und Ullstein. Er betätigte sich aber auch als Autor. Eines seiner bekanntesten Bücher ist das 1964 erschienene „Die gemordete Stadt“, eine Abrechnung mit der fortgesetzten Zerstörung deutscher Städte durch den „Wiederaufbau“ nach dem Zweiten Weltkrieg.

Gemeinsam mit dem Filmproduzenten Jochen Severin gründete Siedler 1980 den Verlag Severin & Siedler, der sich auf politische und historische Literatur konzentrierte. Als Severin nach drei Jahren ausschied, wurde der Verlag umstrukturiert und als Wolf Jobst Siedler Verlag neugegründet (→ Siedler Verlag).

1996 brachte Siedler eine neue Welle Psychologischer Kiegführung gegen das Deutsche Volk ins Rollen, als er in seinem Verlag Beschuldigungsliteratur des Deutschenhassers und Nichthistorikes Daniel Goldhagen mit dem Titel „Hitlers willige Vollstrecker“ veröffentlichte. Das Machwerk entwickelte sich aufgrund professioneller Medieninszenierung zu einem großen Verkaufserfolg für Goldhagen und Siedler.

1998 kaufte die Bertelsmann-Gruppe Siedlers Verlag.

Bis Februar 2005 war Siedler gesuchter Autor von Systemmedien wie „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, „Süddeutsche Zeitung“, „Die Zeit“, „Die Welt“, „Berliner Morgenpost“ und „Junge Freiheit“.

Auszeichnungen

Werke

  • Abschied von Preußen. - München: Orbis-Verlag, 2000. - ISBN 3-572-01174-4
  • Auf der Pfaueninsel: Spaziergänge in Preußens Arkadien. - Berlin: Siedler, 1990. - ISBN 3-88680-236-1
  • Ein Leben wird besichtigt: In der Welt der Eltern. - Berlin: Siedler, 2000. - ISBN 3-88680-704-5
  • Die gemordete Stadt: Abgesang auf Putte und Straße, Platz und Baum. - Berlin: Siedler, 1993 [Erstausgabe 1964]. - ISBN 3-88680-513-1
  • Phoenix im Sand: Glanz und Elend der Hauptstadt. - München: Goldmann, 2000. - ISBN 3-442-75590-5
  • Stadtgedanken. - München: Goldmann, 1990. - ISBN 3-442-12801-3
  • Der Verlust des alten Europa: Ansichten zur Geschichte und Gegenwart. - Stuttgart: DVA, 1996. - ISBN 3-421-05047-3
  • Verordnete Gemütlichkeit: Abgesang auf Spielstraße, Verkehrsberuhigung und Stadtbildpflege. - Berlin: Severin, 1985. - ISBN 3-88679-125-4
  • Wanderungen zwischen Oder und Nirgendwo: Das Land der Vorfahren mit der Seele suchend. - Berlin: Siedler, 1988. - ISBN 3-88680-303-1
  • Weder Maas noch Memel: Ansichten vom beschädigten Deutschland. - München: Goldmann, 2002. - ISBN 3-442-72827-4
  • Wir waren noch einmal davongekommen: Erinnerungen. - München: Siedler, 2004. - ISBN 3-88680-790-8, Leseprobe, (pdf-Datei, 23 S.)
  • Wider den Strich gedacht. - München: Siedler, 2006. - ISBN 3-88680-844-0 (Essaysammlung aus fünf Jahrzehnten des publizistischen Wirkens J. W. Siedlers)
  • Der lange Abschied vom Bürgertum: Joachim Fest und Wolf Jobst Siedler. - Berlin: wjs-verlag, 2005. - ISBN 3-937989-10-2

Literatur über Siedler

  • Carsten Heinze: Identität und Geschichte in autobiographischen Lebenskonstruktionen. Jüdische und nicht-jüdische Vergangenheitsbearbeitungen in Ost- und Westdeutschland. VS-Verlag füer Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2009. 978-3531158419

Verweis

  • „Verleger Wolf Jobst Siedler gestorben“, Junge Freiheit (jungefreiheit.de), 27. November 2013

Fußnoten

  1. Dies berichteten anläßlich seines Todes die Systemmedien, unter anderem Der Kurier (kurier.at): „Verleger Wolf Jobst Siedler gestorben“, 28. November 2013.