Wagner, Siegfried

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Pfeil 1 start metapedia.png Für den gleichnamigen Oberst siehe Siegfried Wagner (1881)
Siegfried Wagner
Grab der Familie Wagner
Bayreuth, Stadtfriedhof (Alter Friedhof)

Siegfried Helferich Richard Wagner (Lebensrune.png 6. Juni 1869 in Tribschen bei Luzern; Todesrune.png 4. August 1930 in Bayreuth) war ein deutscher Komponist, Librettist und Dirigent. Von 1908 bis zu seinem Tod leitete er die Bayreuther Festspiele. Er war ein Unterzeichner des Aufrufs an die Kulturwelt am Beginn des Ersten Weltkrieges gegen Deutschland.

Leben

Siegfried Wagner wurde 1869 als drittes Kind von Richard Wagner und Cosima von Bülow (Tochter von Franz Liszt) geboren

Als Richard Wagner starb, waren bei seinem vierzehnjährigen Sohn Siegfried noch nicht jene künstlerischen Anlagen voll erkennbar, die sich später in so vielfältiger Weise äußern sollten. Fast schien es so, als hätte das Schicksal ihn zum Baumeister bestimmt, denn früh schon zeigten sich starke Neigungen für alles, was irgendwie mit Architektur im Zusammenhang stand. Auf zahlreichen Reisen durch Italien, die er noch bei Lebzeiten des Vaters durchführte, fand seine jugendliche Phantasie reiche Anregungen, und da der Meister stets die Meinung vertreten hatte, sein Sohn solle lernen, wozu er Lust verspüre, war es eigentlich nicht weiter, daß Siegfried später im Einverständnis mit seiner Mutter Cosima die Technischen Hochschulen in Berlin-Charlottenburg und Karlsruhe bezog, um sich für den Beruf eines Architekten vorzubereiten. Allerdings war die Wahl der Studienorte nicht ohne eine gewisse Absicht erfolgt, denn in Berlin wirkte damals Hans von Bülow und in Karlsruhe war Felix Mottl tätig. So hatte Siegfried Wagner Gelegenheit, von diesen beiden hervorragenden Dirigenten wertvolle musikalische Anregungen zu erhalten.

Als er dann Jahre danach die alternde Mutter entlastete und die Bürde der Bayreuther Festspielleitung übernahm, erwies sich erst, von welcher praktischen Bedeutung die architektonische Begabung doch war. Siegfried Wagner entwarf nämlich selbst die Skizzen für den szenischen Aufbau der Werke, nach denen dann die Bühnenbildner ihre Entwürfe ausführten.[1]

Im Jahre 1915 heiratete er Winifred Williams, die nach Siegfrieds Tode die Festspielleitung übernahm. Aus der Ehe stammen vier Kinder: Wieland, Friedelind, Wolfgang und Verena Wagner.

Nach der letzten Probe zur Götterdämmerung im Festspielsommer 1930 brach Siegfried_Wagner, von Rastlosigkeit und Mühsal aufopferungsfreudig geleistete Arbeit überwältigt, todkrank zusammen. Vom Krankenzimmer aus verfolgte er im Beisein seiner Gattin noch unter Aufbietung letzter Kräfte den ersten Verlauf der von ihm bis ins kleinste vorbereiteten Spiele, die insbesondere mit dem Tannenhäuser im Zeichen eines neuen, ungeahnten Aufstiegs standen.[2]

Schriften (Auswahl)

  • Erinnerungen, J. Engelhorns Nachf., 1923

Siehe auch

Literatur

  • Carl Friedrich Glasenapp: „Siegfried Wagner“ (1906) (PDF-Datei)

Fußnoten

  1. Der Silberspiegel, Nr. 16, 4. August 1936
  2. Paul Bülow: Der Türmer, Juli 1931