Wagner, Wolfgang
Wolfgang Manfred Martin Wagner ( 30. August 1919 in Bayreuth, 21. März 2010 ebenda) war ein deutscher Opernregisseur und Bühnenbilder sowie nach dem Tode seines Bruders Wieland langjähriger Leiter der Bayreuther Festspiele (1951–2008).
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Herkunft
Wolfgang Wagner, 1919 geboren, war das dritte Kind des Festspielleiters und Komponisten Siegfried Wagner (1869–1930) sowie dessen aus England stammender, sehr viel jüngeren Frau Winifred (1897–1980). Er wuchs in Bayreuth auf. Wagner war ein Enkel Richard Wagners (1813–1883). Seine Großmutter Cosima (die zweite Frau Wagners) war ein uneheliches Kind des Pianisten Franz Liszt (1811–1886) sowie der Autorin Marie Comtesse d’Agoult. Nach dem Tod Siegfried Wagners 1930 übernahm Winifred Wagner die Leitung der Bayreuther Festspiele und zog die Kinder Wieland Wagner (1917–1966), Friedelind, Wolfgang und Verena auf.
Ausbildung
Wolfgang Wagner besuchte das humanistische Gymnasium in Bayreuth, lernte Trompete und Horn und ging 1937 mit der mittleren Reife ab. Er leistete Arbeits- und Wehrdienst und kam anders als Wieland Wagner zu Kriegsbeginn an die Front, wo er 1939 (in Polen) als Unteroffizier schwer verwundet wurde. Nach der Operation in Berlin durch Ferdinand Sauerbruch besuchte ihn Adolf Hitler, der ansonsten dem Kontakt mit Wieland Wagner den Vorzug gab. Ab 1940 absolvierte Wagner in München eine Ausbildung in Bühnenbild und Regie bei Emil Preetorius, dem damaligen Ausstattungsleiter in Bayreuth.
Wirken
Wolfgang Wagner wurde im Zweiten Weltkrieg an der Hand verwundet, so daß er seine Pianistenlaufbahn aufgeben mußte. 1941 wurde er Inspizient von Generalintendant Heinz Tietjen in Berlin, der die Festspiele mit Winifred Wagner künstlerisch betreute. Danach assistierte er an der Staatsoper Berlin Tietjen sowie dem damals ebenfalls in Bayreuth tätigen Dirigenten Karl Elmendorff. 1943 war Wolfgang Wagner auch Assistent in Bayreuth. An der Staatsoper debütierte er 1944 als Regisseur mit der Inszenierung von Siegfried Wagners „Andreasnacht“ („Bruder Lustig“). 1945 stellte die VS-Militärregierung das Bayreuther Festspielhaus unter Treuhänderschaft.
Zusammen mit seinem Bruder Wieland schaffte es Wolfgang Wagner, die Bayreuther Festspiele nach dem Krieg wiederzubegründen. 1966 verstarb sein Bruder. Danach war er alleiniger Festspielleiter.
Familie
Aus erster Ehe (1943–1976) mit der Ballett-Tänzerin Ellen Drexel ( 1919; 2002) stammen Wagners Kinder Eva und Gottfried. Nach der Scheidung heiratete er 1976 seine PR-Referentin Gudrun Mack, geb. Armann ( 1944; 2010). 1978 wurde Tochter Katharina Wagner geboren.
Siehe auch
Verweise
- Michael J. Polignano: Wagner: Desecrated but Undefeated, Renegade Tribune, 19. Oktober 2017
- Geboren 1919
- Gestorben 2010
- Deutscher Künstler
- Deutscher Opernregisseur
- Deutscher Theaterleiter
- Deutscher Bühnenbildner
- Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes mit Stern und Schulterband
- Träger des Bayerischen Verdienstordens
- Träger des Bayerischen Maximiliansordens für Wissenschaft und Kunst
- Mitglied der Ehrenlegion (Ritter)
- Träger des Ordre des Arts et des Lettres (Komtur)
- Nachkomme Richard Wagners
- Ehrenbürger von Bayreuth
- Träger der Bayerischen Verfassungsmedaille in Gold
- Träger des Goldenen Ehrenrings der Stadt Bayreuth