Simonis, Menno

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Menno Simonis.jpg

Menno Simon[i]s auch Symon[i]s (* 1492 oder 1496 in Witmarsum in Friesland; † 12. oder 13. Januar 1561[1] oder 1559 in Wüstenfeld bei Oldesloe) war ein deutscher Theologe, nach dem die Täuferbewegung der Mennoniten benannt ist.

Wirken

Zu seinem Wirken heißt es:[2]

Eines Bauern Simon Sohn, Stifter der Wiedertäufer „Mennoniten“; wurde auf Klosterschulen vorbereitet und zum Priester geweiht, trat 1536 aus der katholischen Kirche und nahm noch einmal die Taufe, wonach er las Reiseprediger umherzog, Anhänger suchte und fand, in Holland, Friesland, in den Nord- und Ostseeküstenländern bis Livland. Er war Feind aller phantastischen Schwärmer und wollte nichts mit der „Münster'schen Rotte“ der Wiedertäufer zu schaffen haben, bestrebte sich vielmehr, die alten anabaptistischen Lehren und Formen zu mildern. An Verfolgungen fehlte es auch ihm nicht; in Wismar hielt er das berühmte Colloquium Wismariense; aus seinem „Fundamentbuch von dem rechten christlichen Glauben“ erfährt man das Ziel seiner Bestrebungen. Die Mennonitengemeinden verwerfen Eid, Krieg, Proceß; Ehescheidung, halten strenge Kirchenzucht, gute Kindererziehung, tadellosen Wandel; sie verteilen sich auf Holland, Deutschland, die Schweiz, Großbritannien, Rußland und Amerika.

Gegen die Mennoniten entbrannte in den Niederlanden bald ein heftiger Kampf der spanischen Inquisition. In Gent, Brügge, Brüssel, Amsterdam und vielen anderen Städten wurden Scheiterhaufen oder auch Richtblöcke errichtet, um die Mennoniten vor der weiteren Verbreitung ihrer Ideen abzuschrecken. Trotz dieser greuelhaften Bestrafungen ertrugen die Glaubenseiferer den Tod. Die Zahl der Opfer wird von Chronisten mit etwa 2000 bezeichnet. In dieser außerordentlichen Notzeit erreichte die bedrängten Mennoniten eine Einladung aus Ostpreußen, die durch die Vermittlung der Stadt Danzig erfolgt war. Herzog Albrecht von Preußen brauchte dringend die Erfahrung der Mennoniten auf dem Gebiet der Entwässerung und Kultivierung von Sumpfgebieten. Er sicherte den Mennoniten völlige religiöse Freiheit des Glaubens und Befreiung vom Soldatendienst zu. Also scharten sich die Mennoniten von Flandern, Holland, Friesland und dem deutschen Niederrhein zusammen und zogen gen Osten.[3]

Werke (Auswahl)

  • Ein Fundament und klare Anweisung von der seligmachenden Lehre unsers Herrn Jesu Christi. (1851) (PDF-Datei)

Literatur

  • George Leopold Reiswitz, Friedrich Franz Daniel Wadzeck: „Glaubensbekenntniss der Mennoniten und Nachricht von ihren Colonien, nebst Lebensbeschreibung Menno Simonis.“ (1824) (PDF-Datei)
  • Berend Carl Roosen: „Menno Symons den Mennoniten Gemeinden geschildert“ (1874) (PDF-Datei)
  • „Stimmen aus der Reformationszeit: Gendenkblätter zum 300jährigen Todestage Menno Symons, den 13. Januar 1861“ (PDF-Datei)
  • „Festschrift zu Menno Simons' 400 jähriger Geburtstagsfeier den 6. November 1892“ (PDF-Datei)

Fußnoten

  1. „Menno Symons starb den 12. Januar 1561 zu Wüstenfelde in der Herrschaft Fresenburg.“ in: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte: Band 3 - Seite 79 (PDF-Datei)
  2. Dreihundert Bildnisse und Lebensabrisse berühmter deutscher Männer“ von Ludwig Bechstein, Karl Theodor Gaedertz, Hugo Bürkner, Leipzig am Sedantage 1890, 5. Auflage (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  3. Heinrich O. Ulbrich: Ein sommerlicher Besuch in Westpreußen