Slowakisches Kriegssiegerkreuz

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Großkreuz mit Kollane und Bruststern

Der Orden des Kriegs-Siegeskreuzes, auch Slowakisches Kriegssiegerkreuz, gehörte zu den wichtigsten Orden und Ehrenzeichen der Ersten Slowakische Republik für persönliche Tapferkeit im Kampf, aber auch für hervorragende Verdienste um das Land. Die Verleihung des am 11. September 1939 durch Staatspräsident Jozef Tiso gestiftete Kriegsehrenzeichen konnte auch an ausländische Krieger und Heerführer erfolgen. Das Kriegs-Siegeskreuz, das zuletzt 1945 verliehen wurde, wird zuweilen mit Orden vom Slowakischen Kreuz (Hlinka-Orden) verwechselt, der ebenfalls zwischen 1939 du 1945 verliehen wurde.

Erläuterung

Museumausstellung
I. Klasse (da vergoldet) mit Schwertern am Halsband (Modell ab 1942)

Alle Klassen, auch das spätere Großkreuz, konnten mit Schwertern verliehen werden. Die Medaillen der V., VI. und VII. Klasse trugen die Schwerter am Ring (Lindenkranz, ggf. Lorbeerkranz) zwischen Ehrenzeichen und Band. Anfänglich konnte ein Inhaber auch mit allen Klassen des Kreuzes geehrt werden. Die VI. und VII. Klasse waren ausschließlich für Unteroffiziere und Mannschaften vorgesehen. Der Orden erlosch 1945, mit dem Verlust der Unabhängigkeit und der Angliederung an die Tschechoslowakei im Jahre 1948 wurde das Tragen des Ordens für Slowaken verboten.

Verleihungen an Slowaken

Von den 3.139 Verleihungen an Slowaken waren 2.270 Verleihungen vom 14. März 1944 an alle Soldaten, die mindestens vier Jahre im Heer der Slowakischen Republik gedient hatte. Diese Massenverleihung führte bei slowakischen Offizieren zu Kritik, da die Wertigkeit des Ordens somit auf einen Schlag herabgesetzt wurde.

Verleihungen an Ausländer

Das Ehrenzeichen wurde 630 Mal an Ausländer verliehen, darunter 437 Mal an Deutsche.

Klassen

Bruststern zur I. Klasse (Modell vor 1941/1942)
I. Klasse ohne Schwerter (Modell vor 1941/1942)
Feldspange von Oberst Friedrich Freiherr von Brockdorff mit Bandspange des Kriegs-Siegerkreuzes (IV. Klasse ohne Schwerter)

Bis 1941/1942

  • I. Klasse mit Stern (ausschließlich Generäle)
    • 37 mm breites korallenrotes Halsband mit gestickten gelben Lindenblätter
    • achtstrahliger Stern in Silber
  • I. Klasse ohne Stern
    • großkreuzwürdige Halsdekoration (52 mm hoch, 36 mm breit), Gold mit Lindenblättermusterung, rot emailliertes Doppelkreuz (Patriarchen- bzw. Ordenskreuz)
    • zwischen Ordenszeichen und Tragering ist bei der I. und II. Klasse (später auch beim Großkreuz) der Staatsadler der Republik mit dem Staatswappen – drei Hügeln mit Patriarchenkreuz – befestigt
  • II. Klasse (vornehmlich für Generäle und Obristen)
    • Halsorden, statt Gold wird Silber verwendet, das Doppelkreuz ist nun blau emailliert
    • 37 mm breites blaues Halsband mit zwei 3 mm breiten korallenroten Streifen und gestickten gelben Lindenblätter
  • III. Klasse (vornehmlich Oberstleutnante und Majore)
    • Bronze ohne Strahlen, braun emailliertes Doppelkreuz, 36 mm rotes Band mit Staatsadler und Volkskunst-Ornamenten (Miniaturen auf gesticktem Band) links und rechts

Ab 1941/1942

  • Großkreuz ohne und mit Schwertern
    • ähnlich der vorherigen I. Klasse mit Stern, statt Halsband Kollane; diagonalverlaufende silberne Schwerter auf dem Bruststern
  • I. Klasse ohne und mit Schwertern
    • wie die vorherige I. Klasse, aber mit neuem rotem Halsband mit zwei gelben Streifen; silberne Schwerter verlaufen diagonal unterhalb des Doppelkreuzes
  • II. Klasse ohne und mit Schwertern
    • versilbert statt vergoldet, wie bei der neuen I. Klasse rot emailliertes Doppelkreuz, auf schwarz-weiß Bildern ist die Unterscheidung zwischen I. und II. Klasse nicht mehr auszumachen
  • III. Klasse ohne und mit Schwertern
    • Steckkreuz (linke Brust, ähnlich dem Eisernen Kreuz 1. Klasse), blau emailliertes Doppelkreuz, silberne Strahlen; vergoldete Schwerter verlaufen diagonal unterhalb des Doppelkreuzes
  • IV. Klasse ohne und mit Schwertern
    • ohne Schwerter wie die vorherige III. Klasse, ebenfalls mit braun emailliertes Doppelkreuz
    • mit Schwertern mit mattweiß emailliertes Doppelkreuz und Schwertern in den Klauen des Adlers
    • das Band der IV. Klasse gab es sowohl mit gestickten Volkskunst-Ornamenten als auch nur mit zwei horizontal verlaufenden gelben Streifen
  • V. Klasse ohne und mit Schwertern
    • Ø 36 mm vergoldete Medaille, rotes Band mit zwei gelben Streifen; Rückseite: „ZA ZASLUHY“ (für den Verdienst)
  • VI. Klasse ohne und mit Schwertern
    • versilberte Medaille, rotes Band mit zwei gelben Streifen
  • VII. Klasse ohne und mit Schwertern
    • bronzefarbene Medaille, rotes Band mit zwei gelben Streifen

Träger (Auswahl)

Bekannte Großkreuzritter

  • Hermann Göring (nach manchen Quellen handelt es sich dabei um die I. Klasse, ggf. bekam er zuerst die großkreuzwürdige I. Klasse, die, nach Einführung des Großkreuzes, als solches hochgestuft wurde)

Bekannte Träger der I. Klasse

Teilweise werden Inhaber der I. Klasse militärhistorisch fälschlicherweise als Inhaber des Großkreuzes eingestuft, dies mag daran liegen, das ursprünglich die I. Klasse großkreuzwürdig war, später, nach Einführung des tatsächlichen Großkreuzes, jedoch die I. Klasse das Großkomtur darstellte.

Verleihungszahlen

Insgesamt wurde der Orden mit seinen verschiedenen Klassen 3.769 Mal verliehen.

Slowaken

Deutsche

Rumänien

Italiener

Kroaten

Japaner

Bulgaren

Finnen

Gesamt

Großkreuz

-

1

1

-

1

-

-

-

3

I. Klasse

3

34

10

2

2

1

1

1

54

II. Klasse

5

61

22

1

3

1

4

-

97

III. Klasse

81

164

45

2

6

1

11

-

310

IV. Klasse

161

64

21

1

5

1

4

-

257

V. Klasse

1.099

53

38

-

-

-

2

-

1.192

VI. Klasse

1.508

44

4

-

-

-

1

-

1.557

VII. Klasse

282

16

1

-

-

-

-

-

299

Gesamt

3.139

437

142

6

17

4

23

1

3.769

Bildergalerie