Sonnenwend- und Hochzeitslied

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Das Sonnenwend- und Hochzeitslied ist ein Hochzeits-Carmen zur Wintersonnenwende „an Herrn Dr. Hans Meyer und Fräulein Elisabeth Haeckel am 21. Dezember 1891 dargebracht mit Herzensgruß und Händedruck von Hermann Allmers.“

Entstehung

Der deutsche Dichter Hermann Allmers pflegte eine enge Freundschaft zur Familie Haeckel, insbesondere zu Prof. Dr. Ernst Haeckel („Mein herzlieber Haeckel!“). Als er erfuhr, daß die 19jährige Tochter „Lisbeth“ den Bund der Ehe eingehen wolle, entschied er sich, ein Gedicht zur Vermählungsfeier zu schreiben, was er am 16. Dezember 1891 auch tat. Er kündigte in einem Schreiben vom 18. Dezember 1891 gegenüber seinem Freund Ernst Haeckel dieses in Form eines Paketes an, wobei er ihn ermahnte, beim Vortragen nicht zu weinen, wie dies in der Vergangenheit wohl geschehen war.

Am selben Tag wurde das Gedicht zum Druck nach Oldenburg geschickt „mit schleunigster Weisung“ dem Brautvater, die „etwa hundert Exemplare“ rechtzeitig zukommen zu lassen.[1]

Text

Hochheil’ge Zeit der Wintersonnenwende –
Ruft: Heil! es siegt des holden Lichtes Macht;
Ruft: Heil! es sinkt ins Niflheim die Nacht:
Ruft: Heil! die Finsternis naht ihrem Ende!


Oh, daß zu gleichem Kampfe sich verbände
Die ganze Menschheit, daß auch ihr bald lacht!
Ein Völkerlenz voll Glück und Licht und Pracht!
Heut ist’s ein Tag zu reichen sich die Hände.


Vor allem Heil Euch beiden, die verstanden
Das ewig große Wort: „Es werde Licht!“ –
Und Freude, daß sich Eure Herzen fanden.
Sei Euer Bund das herrlichste Gedicht
Und dieses Sonnenwendfest eine Brücke
Zu Lenzes Pracht und Licht und reinstem Glücke.

Fußnoten

  1. Haeckel und Allmers – Die Geschichte einer Freundschaft in Briefen der Freunde, Herausgeber: Dr. Rudolph Koop, Arthur Geist Verlag, Bremen 1941, S. 175–176