Spanischer Erbfolgekrieg

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Der Spanische Erbfolgekrieg von 1701 bis 1714 wurde um das Erbe des letzten spanischen Habsburgers König Karl II. von Spanien ausgetragen, wobei Frankreich und das Erzherzogtum Österreich (vertreten durch den römisch-deutschen Kaiser) einen Krieg um die freigewordene spanische Krone führten.

Geschichte

Der Tod des kinderlosen Karl II. am 1. November 1700 löste die Frage um die nachfolgende Regentschaft aus. Die Haager Große Allianz um den römisch-deutschen Kaiser aus dem Hause Habsburg bestand aus der Reichs- und Kaiserlichen Armee des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, England bzw. Großbritannien und der reichsdeutschen Niederlande. Sie kämpfte gegen das Königreich Frankreich und seine Verbündeten Kurköln, Haus Savoyen[1] und Kurfürstentum Bayern.

Ludwig XIV. von Frankreich trat für seinen von Karl II. zum Erben bestimmten Enkel Philipp von Anjou ein, Kaiser Leopold I. für seinen jüngeren Sohn Karl VI., wobei auf Seiten Österreichs England, Holland, Brandenburg, Hannover und ab 1703 Savoyen kämpften. Auf Seiten Frankreichs standen Bayern, Köln und bis 1703 Savoyen. Am 13. August 1704 kam es zur entscheidenden Zweiten Schlacht bei Höchstädt. Der Krieg endete mit dem Friedensvertrag von Rastatt.

Als Ergebnis kam es zur Teilung des spanischen Erbes. Während Philipp V. Spanien und die Überseekolonien erhielt, gelangten die spanischen Niederlande, das Königreich Neapel samt Sizilien sowie Mailand, Mantua und Sardinien an den römisch-deutschen Kaiser.

Preußen

Für die Zustimmung des Kaisers Leopold I. zur 1701 erfolgten Krönung des Kurfürsten Friedrich III. von Brandenburg zum „König in Preußen“ hatte Friedrich III. dem Kaiser Unterstützung versprechen müssen; somit wurden preußische Regimenter im gesamten Krieg in reichsdeutsche Truppenverbänden eingesetzt.

Preußen trat nahezu unverzüglich nach Friedensschluß, der ihm nur kleinere Gewinne (aber durch die Eroberung der als unbezwingbar geltenden Festung Geldern um so mehr militärisches Prestige) gebracht hatte, in den aktiven Krieg gegen Schweden im parallel stattfindenden Dritten Nordischen Krieg ein und sicherte sich den Besitz der Stadt Stettin. Schon kurz nach dem Krieg versuchte Frankreich erneut enge diplomatische Beziehungen zu König Friedrich Wilhelm I. zu knüpfen, um so im Norden Europas ein Gegengewicht zum Haus Habsburg zu schaffen (als Ersatz für die absteigende Großmacht Schweden). Diese Bemühungen hatten nur geringen Erfolg, aber sie bereiteten bereits den Weg für das französisch-preußische Bündnis (→ Österreichischer Erbfolgekrieg) im Jahre 1741.

Keine der Mächte Großbritannien, Frankreich, Österreich und seit 1721 auch Rußland sollte in den Folgejahren bis zur Revolution von 1789 eine Hegemonie über Europa erlangen. Bis zum spektakulären „Renversement des alliances“ (Umkehr der Bündnisse) 1755/56 gehörte der Antagonismus zwischen dem Königreich Frankreich und dem römisch-deutschen Österreich zu einer der Grundkonstanten des europäischen Systems (bis zur Niederlegung der Reichskrone 1806). Der sich abzeichnende Aufstieg Preußens ergänzte die Bündnisse, stellte sie jedoch nicht dauerhaft in Frage. Die bisherigen Großmächte der Generalstaaten und Schweden schieden unmittelbar aus dem sogenannten Konzert der Mächte aus.

Reichsarmee

Generalleutnant der Kaiserlichen Armee Ludwig Wilhelm I. von Baden-Baden hatte seit 1701 als Generalissimus das Oberkommando des Heeres gegen Frankreich. „Türkenlouis“ befreite am 9. September 1702 die von den Franzosen besetzten Festung Landau in der Pfalz. Kaiser Leopold I. hatte seit geraumer Zeit beim Reichstag (HRR) ersucht, die Reichsarmee einzusetzen, was dann auch am 30. September 1702 endlich geschah. Nichtsdestoweniger haben sich der Kurfürst Max Emanuel von Bayern und der Erzbischof von Köln, ein Bruder des bayerischen Kurfürsten, verräterisch auf die Seite des französischen Königs geschlagen. Danach wandte sich Ludwig Wilhelm, nun Reichsgeneralfeldmarschall und Oberbefehlshaber der Kaiserlichen und Reichsarmee (speziell der schwäbischen und fränkischen Reichskreise mit Unterstützung der baden-durlachischen Landwehr), nach Süden, um die französische Armee (mit 20.000 Mann) an einer Vereinigung mit den bayerischen Truppen zu verhindern, was ihm auch, trotz zahlenmäßige Unterlegenheit (Ludwig Wilhelm berichtete, daß er nur 8.000 Mann einsetzen konnte) und großer Verluste, in der Schlacht bei Friedlingen auch gelang.

Friedenschlüsse

Literatur

  • Der spanische Erbfolgekrieg und der Churfürst Joseph Clemens von Cöln : aus gedruckten und handschriftlichen Quellen (1851) (PDF-Datei)
  • Marcus Landau: Rom, Wien, Neapel während des spanischen Erbfolgekrieges: Ein Beitrag zur Geschichte des Kampfes zwischen Papstthum und Kaiserthum (1885) (PDF-Datei)

Verweise

Fußnoten

  1. Das Herzogtum Savoyen war Teil der bourbonischen Allianz bis 8. November 1703, wechselte dann aber die Seiten und schloß sich der Haager Großen Allianz und damit den Habsburgern an.