Stadtguerilla

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Die Stadtguerilla (~guerilla steht für Kleinkrieg) ist die Bezeichnung für Partisanen in einem städtischen Lebensraum und bildet eine Theorie der modernen Kriegsführung. Der Begriff Stadtguerilla ist im Plural und steht für eine Gruppe. Die Bezeichnung für eine Einzelperson heißt Stadtguerillo. Je nachdem, aus welchem Blickwinkel man die Stadtguerilla bezeichnet, gelten sie entweder als Terroristen oder als Befreiungskämpfer.

Entwicklung

Die Guerillakriegsführung fand bereits im Zweiten Weltkrieg Anwendung, während sie seit dem erfolgreichen Putsch in Kuba durch Fidel Castro und Ernesto Che Guevara populär geworden sind.

Die Stadtguerilla ist die spezielle Form der Kleinkriegsführung, und zwar auf eine bestimmte Stadt angewendet.

Die erste bekannte Stadtguerilla waren die Tupamaros aus Uruguay in den späten 1960er Jahren.

Die Tupamoras sind marxistisch-leninistisch und antiimperialistisch geprägt.

Weitere Stadtguerilla-Gruppen waren in Guatemala, Brasilien, Argentinen sowie die Frente Sandinista de Liberación Nacional (FSLN; deutsch Sandinistische Nationale Befreiungsfront) in Nicaragua tätig war.

In Europa gründeten sich einige Gruppen, die sich stark an die Stadtguerilla der Tupamoras orientieren. In Italien gründete sich 1970 die Brigate Rosse (Rote Brigade).

1969 gründet sich in Deutschland die Tupamaros West-Berlin und verübte bis in Anfang der 70er einige Bombenanschläge. 1970 gründete sich die Rote Armee Fraktion (RAF), 1972 die Bewegung 2. Juni sowie weitere Gruppierungen wie Rote Zora oder Revolutionäre Zellen. Die bekannteste unter ihnen war die RAF. Zunächst verübten sie Brandanschläge auf Kaufhäuser, während in der folgenden Aktivität Bomben- und Mordanschläge erfolgten. In der ersten Generation waren u.a. Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Ulrike Meinhof und Horst Mahler aktiv. Die RAF war ebenso wie die Tupamoras marxistisch-leninistisch und auch anti-imperialistisch geprägt. Trotz allem daß sich die RAF gegen das nationalsozialistische Deutschland äußerte, war ihr erklärtes Feindbild die VSA und ihre Helfer. Die RAF sympathisierten mit der PLO und bezeichneten den Staat Israel als Brückenkopf der VSA. Wegen den Anschläge in Deutschland, entstanden zeitweise logistische Engpässe für VSA, während des Vietnamkrieges. Die RAF gilt heute als auflöst.

Viele Anhänger der RAF und des APO sympathisierten ebenfalls mit dem kommunistischen Vietnamesenführer Ho Chi Minh. Es wurden in erster Linie kommunistische Schriften wie Marx oder Lenin gelesen, aber auch das rote Buch von Mao Zedong oder seinen Abhandlungen über den Partisanenkrieg. Gelesen wurde auch Carlos Marighelas „Das Handbuch der Stadtguerillo“, ebenso das Buch von Ernesto Che Guevara über die Theorie des Guerillakrieges. Guevara schrieb zahlreiche weitere Artikel wie „Schaffen wir zwei, drei, viele Vietnam. Das Wesen des Partisanenkampfes.“ oder „Der Partisanenkrieg - Eine Methode“. Die RAF-Mitglieder verfaßten außerdem weitere, eigene Schriften wie etwa „Die neue Straßenverkehrsordnung“.

Aktuelles

Heutige linksradikale Gruppierungen in der BRD gelten in der Regel als antideutsch eingestellt, geprägt durch Egoismus und übermäßigen Wohlstand einer Spaßgesellschaft. Phänomene wie die „militante gruppe“ (mg) verübten einige Brandanschläge auf Einrichtungen der Polizei und Bundeswehr. Ein ähnlicher Vorfall wurde durch die Gruppe „hekla - empfangskomitee“ verübt. Im Oktober 2011 plazierten sie im Berliner Hauptbahnhof einige Brandbomben, gaben in einem „Bekennerschreiben“ ihre ablehnende Haltung zum Afghanistankrieg bekannt und bezeichneten sich selbst als pazifistisch. In erster Linie richteten sich diese Aktionen aber nicht gegen die Bundeswehr, sondern gegen das eigene Volk, welches durch die Verspätungen der Züge und Sperrung des Bahnhofes mehr Mißverständnis erzeugte als alles andere.

Beispiele für den heutigen Stadtguerillakrieg findet zum Beispiel im Irak bzw. in Bagdhad statt, auch wenn diese sich nicht als Stadtguerilla, sondern eher als Widerstand ansehen, sind die Ziele, Strategie und Organisation identisch.

Ein Scharfschütze namens Juba wurde während des Irakkrieges zum Liebling im Weltnetz und entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer Identitätsfigur. Allerdings ist es auch möglich, daß eine Stadtguerilla von einem anderen Staat fremdgesteuert und unterstützt wird.

Mittel

Alles, was zur Erreichung der Ziele einer Stadtguerilla-Gruppe benötigt wird, wird in Anspruch genommen. Die Gruppen beschaffen sich über Diebstahl, Schwarzmarkthandel oder von Freunden die Waffen. Es werden sowohl Sprengstoff- als auch Mordanschläge verübt, um feindliche Strukturen zu schädigen, zu zerstören oder um die Moral zu schwächen. In der BRD der 1970er Jahre überfielen Organisationen wie RAF einige Banken, um ihren Kampf zu finanzieren. Bei einem Guerillakrieg wird auch der Tod Unbeteiligter durch Bomben oder Schießereien in Kauf genommen.

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