Mackiewicz, Stanislaus

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Stanislaus Mackiewicz (* 18. Dezember 1896 in Sankt Petersburg; † 18. Februar 1966 in Warschau) war ein polnischer Politiker und Ministerpräsident der „Polnischen Exilregierung“.

Leben

Mackiewicz, der aus dem polnischen Landadel stammte, absolvierte nach dem Besuch von Gymnasien in Wilna, Wynohradiw und Krakau 1914 ein Studium an der Jagiellonen-Universität in Krakau. Bereits während dieser Zeit wurde er 1911 Redakteur der in Wilna geheim erscheinenden Zeitung „Pobudka“ (Wecksignal). Später war er zunächst ein Anhänger der Monarchie und als politischer Journalist Verfasser konservativ geprägter Schriften.

Während des Ersten Weltkrieges trat er 1916 der „Vereinigung der Polnischen Jugend“ bei. 1917 wurde er Mitglied in der „Polnischen Militärischen Organisation“ (POW, poln. Polska Organizacja Wojskowa). Nach der Unabhängigkeit Polens am 22. November 1918 war er während des Polnisch-Sowjetischen Krieges 1920 Freiwilliger der Polnischen Armee und als solcher Soldat im 13. Ulanenregiment Nowa Wilejka unter dem Kommando von Major Ladislaus Dombrowski.

Zwischen 1922 und 1939 war er Redakteur der Tageszeitung „Das Wort“. Daneben war er von 1929 bis 1933 Redakteur bei Radiozeitungen. Als späterer Chefredakteur von „Das Wort“ plädierte er beständig für eine deutschfreundliche Politik. Über den Reichsparteitag 1934 in Nürnberg verfaßte er freundliche Berichte, die auch das außenpolitische Verhältnis zwischen Polen und dem Deutschen Reich prägten. Nach dem Tode von Marschall Josef Pilsudski am 12. Mai 1935 wurde er als Angehöriger der Opposition 1939 verhaftet und ins Konzentrationslager Bereza-Kartuska gebracht.

Nach dem Polenfeldzug und dem Beginn des Zweiten Weltkrieges am 1. September 1939 verließ er Polen am 16. September 1939, um nach London ins Exil zu gehen. Dort war er zwischen 1940 und 1954 Herausgeber von Broschüren zu aktuellen politischen Themen sowie von 1946 bis 1950 Redakteur der Emigrantenzeitung „Lemberg und Wilna“.

Am 8. Juni 1954 wurde er dann als Nachfolger von Jerzy Hryniewski Ministerpräsident der „Polnischen Exilregierung“. Dieses Amt hatte er bis zu seiner Ablösung durch Hugon Hanke am 11. September 1955 inne. Im darauf folgenden Jahr kehrte er in die mittlerweile kommunistisch orientierte Volksrepublik Polen zurück, wo er zehn Jahre später verstarb.

Sein jüngerer Bruder Josef Mackiewicz war ebenfalls ein prominenter politischer Journalist, der später im Exil in München verstarb.

Veröffentlichungen

Mackiewicz war neben seiner journalistischen Tätigkeit unter den Pseudonymen „Cat“, „Gallieni Gallus“, „Quand meme“, „Gaston de Cerizay“ auch Verfasser mehrerer Werke wie:

  • Henryk Sienkiewicz, 1916
  • Historia Polski od 11 listopada 1918 r. do 17 września 1939 r. (Polnische Geschichte vom 11. November 1918 bis zum 17. September 1939), London 1941
  • Historia Polski od 17 września 1939 r. do lipca 1945 r. (Polnische Geschichte vom 17. September 1939 bis Juli 1945)
  • Dostojewski, 1947
  • Stanisław August, 1953
  • Londyniszcze, London 1957
  • Europa in flagranti, 1965 (Pseudonym „Cat“)
  • Klucz do Piłsudskiego (Schlüssel zu Piłsudski)