Stay-Behind
Als Stay-behind-Organisation (von engl. stay behind, „bleib zurück/dahinter“; Rücklaß-Organisation oder Überrollgruppe) wird eine paramilitärische Widerstandsorganisation bezeichnet, die im Fall einer feindlichen Besetzung eines Staates oder von Teilen seines Territoriums hinter der Front nachrichtendienstliche Aufklärung in den besetzten Gebieten leisten und Sabotageakte gegen die Besetzer verüben soll. Der Feind wird im Jagdkampf bekämpft.
Inhaltsverzeichnis
Erläuterung
Während sich die reguläre Armee vor einem Angreifer zurückzieht, lassen sich diese Einheiten von der Front überrollen, um dann im Rücken des Feindes zu operieren.
Historische Beispiele sind die als Gladio bekannt gewordene Organisation der NATO, die „P-26“ in der Schweiz und der „Österreichische Wander-, Sport- und Geselligkeitsverein (ÖWSGV)“, der von MI6 und CIA in Österreich aufgebaut worden war. Auch die nationalsozialistische Organisation Werwolf hatte entsprechende Aufgaben.
Nach dem Ende des Kalten Krieges haben Stay-behind-Organisationen in ihrer Bedeutung abgenommen, bekamen andere Zuständigkeitsfelder oder wurden aufgelöst.
Siehe auch
- Frontaufklärungskommando
- Organisation Werwolf
- Gladio
- Technischer Dienst (BDJ)
- Walter Kopp (1913), Deckname „Kibitz 15“
Literatur
- Arthur Ehrhardt: Kleinkrieg. Geschichtliche Erfahrungen und künftige Möglichkeiten, Ludwig Voggenreiter Verlag, Potsdam 1935