Tüpfel-Johanniskraut

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Echtes Johanniskraut in der Natur
Bestandteile der Heilpflanze

Das Tüpfel-Johanniskraut (Hypericum perforatum, auch Gewöhnliches oder Echtes Johanniskraut) zählt zu den Hartheugewächsen und wird wegen seiner stimmungsaufhellenden Kraft häufig gegen Depressionen und Angst eingesetzt.

Diese Lichtblume ist eine der vielseitigsten und wirkungsvollsten Heilpflanzen Europas und war im Jahre 2015 die Arzneipflanze des Jahres.

Beschaffenheit

Das Tüpfel-Johanniskraut wird bis zu 60 Zentimeter hoch. Die Blätter enthalten durchsichtige Öldrüsen (Tüpfel). Der Stengel ist zweikantig, die Blätter länglich-eiförmig. Die fünf gelben Blütenblätter tragen schwarze Punkte. Man trifft diese Pflanze in lichten Wäldern, auf trockenen Wiesen und im Gebüsch an.[1]

Medizinische Anwendungen

Man sagt, Johanniskraut speichere die Kraft der Sonne. Nicht ohne Grund wurde die Pflanze Baldur, dem Gott des Lichtes, zugeordnet. Wenn man die Blätter gegen das Licht hält, sind viele kleine Öldrüsen zu sehen. In diesen Drüsen ist ein roter Saft enthalten, der auch in den Blüten zu finden ist und beim zerreiben der Blüte zwischen den Fingern zutage tritt. Daher wird das Tüpfel-Johanniskraut im Volksmund auch als „Herrgottsblut“ bezeichnet.

In der Frauenheilkunde wird es als Erste-Hilfe-Mittel gegen Migräne und bei Wechseljahresbeschwerden eingesetzt. Johanniskraut kann sowohl als Tee als auch als Tinktur bei Menstruationsbeschwerden und pubertätsbedingten Verstimmungen verwendet werden. Ein aus den Blüten angesetzter Schnaps behandelt Einschlafstörungen und innere Unruhe.

Das Johanniskrautöl – auch als „Rotöl“ oder „Johannisöl“ (Oleum Hyperici) bezeichnet – wird als Einreibemittel bei Hexenschuss, Gicht, Rheuma, zur Schmerzlinderung nach Verrenkungen und Verstauchungen, zur Wundheilung (Johanniskraut wirkt entzündungshemmend), bei Blutergüssen und Gürtelrose verwendet, kann aber auch innerlich angewandt werden. Auch werden Sonnenbrand und Verbrennungen gelindert. Das Johanniskrautöl gilt als nicht reizendes, „kaltes Öl“. Bei der Herstellung von Johanniskraut-Heilanwednungen ist zu beachten, daß das Kraut die Haut empfindlicher für Sonnenlicht macht. Deshalb sollte es nur an trüben Tagen direkt auf die Haut gegeben und eingeriebene Hautstellen vor der Sonne geschützt werden, da es sonst zu unangenehmen Rötungen kommen kann.

Johanniskraut-Tee

Tee aus dem Tüpfel-Johanniskraut
Frisch angesetztes Johannisöl
Fertiges Johannisöl nach der Mazeration

Die Zubereitung des Johanniskraut-Tee erfolgt durch die Trocknung der Johanniskrautpflanze an der frischen Luft in der Sonne. Schneide die Stängel im oberen Viertel ab, binde sie zu Sträußen und hänge sie kopfüber an einem sonnigen und trockenen Ort auf. Wenn die Pflanzen getrocknet sind, kannst du Blätter und Blüten zerbröseln und zur Aufbewahrung in Schraubgläser füllen.[2]

Das im Johanniskraut enthaltende Hypericin, welches für die rote Farbe des Tees sorgt, ist auch für die antidepressive Wirkung des Johanniskrauttees verantwortlich. Zusammen mit dem enthaltenen Hyperforin vermehrt es die im Gehirn verfügbaren Botenstoffe und Neurotransmitter. Dadurch wirkt der Tee bei Niedergeschlagenheit, Stimmungstiefs, Depressionen und Erschöpfung.

Auch bei einer Winter- und Wochenbett-Verstimmung kann eine regelmäßige Einnahme dieses Tees helfen. Zur Erholung und Stärkung nach einer längeren Krankheit wird Johanniskrauttee als Kur über drei bis vier Wochen täglich empfohlen. Die Dosis von zwei bis drei Tassen am Tag sollte dabei nicht überschritten werden.

Auch bei Schlafstörungen und Nervosität ist Johanniskraut als Tee oder als Bestandteil einer Teemischung, zum Beispiel mit Lavendel, sehr hilfreich. Um den selbst hergestellten heilsamen Tee zuzubereiten, kann wie folgt vorgegangen werden: Zwei Teelöffel Johanniskrauttee in ein Teenetz geben, mit 250 ml sprudelnd kochendem Wasser übergießen und zehn Minuten ziehen lassen. Das Teenetz entfernen und genießen. Wenn gewünscht mit etwas Honig nachsüßen.

Johannisöl

Das „Rotöl“ oder „Johannisöl“ läßt sich dadurch gewinnen, indem man Johanniskrautblüten zwei Monate lang in möglichst hochwertiges, kaltgepresstes Oliven- oder Sonnenblumenöl (z. B. aus einer Verbrauchergemeinschaft) einlegt, gelegentlich kräftig schüttelt und in der Sonne stehen lässt. Diesen Vorgang nennt man Mazeration.[3][4] Das so gewonnene Öl kann als Zusatz im Badewasser – etwa einen Esslöffel für ein Vollbad – oder an besonders finsteren Tagen als eingeriebener Gesichtsstimulant verwendet werden, denn Johanniskraut macht die Haut für Licht durchlässiger. Das rote Öl besitzt auch für Wunden, insbesondere Verbrennungen, entzündeter Haut und der Erneuerung von Gewebe eine große Heilkraft.

Filmbeiträge

VEIBZ: Johanniskraut bei Depressionen, Hämorrhoiden und Schmerzen (Dauer: 2.43 min)
Raw Future: Johanniskraut-Tinktur herstellen - Das Mittel gegen leichte Depressionen und Schlafstörungen (Dauer: 9.44 min)

Siehe auch

Verweise

Fußnoten

  1. Der große Natur- und Landschaftsführer (Gierth, Heiden, Herold, Möhn (Herausgeber), Richter, Liebold, Turian), BRD 1979
  2. Johanniskrauttee – wertvolle Hilfe bei Depressionen, Migräne und Winterblues, Kostbare Natur
  3. Johanniskrautöl einfach selbst herstellen, Kostbare Natur
  4. Johanniskrautöl selbstgemacht, Gesund mit Natur, 15. Juli 2015