Tau, Max

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Max Tau (* 19. Januar 1897 in Beuthen, Oberschlesien; † 13. März 1976 in Oslo) war ein jüdischer Schriftsteller, Lektor und Verleger.

Werdegang

Max Tau wurde am 19. Januar 1897 in Beuthen (Oberschlesien) geboren. Nach dem Studium in Hamburg, Berlin und Kiel und der Doktorpromotion (1928) arbeitete er im Verlagswesen. Hier wurde entscheidend seine Begegnung mit Bruno Cassirer, der im literarischen Schaffen der Weimarer Zeit eine ebenso bedeutende Rolle gespielt hat wie sein Bruder Paul Cassirer als Gründer und Leiter des damals weitbekannten Kunstsalons Cassirer in der Viktoriastraße in Berlin und Förderer der jungen Maler- und Bildhauergeneration der Jahrhundertwende.[1]

Als Cheflektor des jüdischen Verlages[2] und später erster Berater von Bruno Cassirer hat Max Tau in der Weimarer Republik eine Tätigkeit entfaltet, die der deutschen Öffentlichkeit unbekannt blieb, dafür aber in den näherstehenden Verleger- und Schriftstellerkreisen hoch eingeschätzt und gewürdigt wurde.[3] 1933 bedeutete dann das Ende des Verlages Cassirer. Bis 1938 war Max Tau Mitarbeiter der „Frankfurter Zeitung“. Danach hielt er sich, mit einer schwedischen Unterbrechung von 1942 bis 1945, in Norwegen auf. Während des Krieges, 1943, hatte ihm die norwegische Exilregierung in London die norwegische Staatsbürgerschaft verliehen. Bis 1956 war er Cheflektor des Johan Grundt Tanum-Verlages, danach des H. Aschehoug (W. Nygaard) Verlags. Als besonderes Verdienst wird heutzutage Max Tau angerechnet, daß er kommunistische Schriftsteller wie Johannes R. Becher und Lion Feuchtwanger in Skandinavien bekanntgemacht hat, vor allem, daß er dort für die Verbreitung der Werke von Thomas Mann sorgte.[4]

Im Nachkriegsdeutschland förderte Tau vor allem Karrieren von Publizisten, die im nationalsozialistischen Sinne geschrieben hatten und nunmehr Radikal-„Bewältigung“ (allerdings nicht in eigener Sache) betrieben, wie z. B. Hans Hellmut Kirst und Wolfgang Koeppen.[4]

Mitgliedschaften

Max Tau war korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Mitglied des norwegischen PEN-Clubs und der „Kogge“ sowie Ehrenbürger der Universität Kiel.

Auszeichnungen

Max Tau wurde mit zahlreichen bundesdeutschen Ehrungen bedacht. 1957 erhielt er die Eichendorff-Plakette und das Große Bundesverdienstkreuz (1967 mit Stern; 1972 das Schulterband dazu). Weiter bekam er 1965 den Kulturpreis der Stadt Dortmund (Nelly-Sachs-Preis) und den Schlesier-Schild, 1966 den Literaturpreis der deutschen Freimaurer/Lessing-Ring (erster Träger). 1969 wurde er mit der Max-Lippmann/Walter-Meckauer-Medaille in Gold, 1970 mit dem Sonning-Preis und 1974 mit dem Humanitas-Ring und dem Oberschlesischen Kulturpreis ausgezeichnet. 1972 wurde er zum Ritter des Königlich Norwegischen St. Olav-Ordens ernannt.

Familie

Max Tau war mit Tove, geb. Filseth, verheiratet. Er starb am 13. März 1976 im Alter von 79 Jahren in Oslo.

Fußnoten

  1. Internationales Biographisches Archiv 27/1976
  2. In Weimarer Zeit war Max Tau Cheflektor des jüdischen Verlags Bruno Cassirer.
  3. Munzinger-Archiv GmbH, 1976
  4. 4,0 4,1 David Korn: Wer ist wer im Judentum? - FZ-Verlag ISBN 3-924309-63-9