Thriemer, Walter
Walter Thriemer ( 7. August 1907; 11. November 1931 in Lugau i. Erzgebirge) war ein deutscher Widerstandskämpfer gegen die Weimarer Republik und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung.
Leben
Im Jahre 1931 wurde Walter Thriemer das erste NSDAP- und SA-Mitglied in dem links geprägten Ort Neuwiese zwischen Chemnitz und Zwickau.
Der Motor-SA-Mann Walther Thriemer aus Neuwiese in Sachsen war ein junger Bäckergehilfe. Er unternahm am 11. November 1931 eine Fahrt mit dem Motorrad nach Lugau im Erzgebirge, zu einer Veranstaltung im Lokal „Goldene Sonne“. Es sprach der spätere sächsische Gauführer des NS-Lehrerbundes Göpfert unter dem Motto „Der Krieg gegen Volk, Staat und Familie“.
Im Laufe der Veranstaltung ging ein Anruf ein, daß das Kind eines Teilnehmers erkrankt sei und der Mann nach Hause kommen solle. Die vorsorglich verschlossenen Türen wurden geöffnet. Diese Situation nutzten die draußen wartenden Mörder aus und drangen in den Saal ein. Im selben Moment traf Walter Thriemer auf seinem Motorrad aus Oelsnitz kommend ein. Als er sah, wie ein Kamerad vor dem Gasthaus von Kommunisten und Reichsbannerleuten bedroht wurde, eilte er ihm zur Hilfe. Er versuchte, den SA-Mann Geßner, der bereits schwer verwundet war, vor weiteren Messerstichen zu schützen. Im Kampf erlitt Walter Thriemer einen tödlichen Dolchstoß ins Herz. Der Mörder, der Kommunist Konietzny, wurde von der Weimarer Systemjustiz zu zwei Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt.
Ein ehemaliger Lehrer von Walter Thriemer beschrieb ihn bei einer Feier 1934 als einen gewissenhaften, kameradschaftlichen Schüler, höflich, anständig und bescheiden.
Die 2. Bezirksschule in Oelsnitz trug im Dritten Reich den Ehrennamen ihres ehemaligen Schülers: Walter-Thriemer-Schule.
Literatur
- A. K. Busch: Blutzeugen – Beiträge zur Praxis des politischen Kampfes in der Weimarer Republik, Nordland-Verlag Deutsche Stimme, ISBN 978-3935102209
- Hermann Liese: Ich kämpfe, Eher-Verlag, München 1943
- Hans Weberstedt / Kurt Langner: Gedenkhalle für die Gefallenen des Dritten Reiches, Zentralverlag der NSDAP Franz Eher, München 1938