Timken, William

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William Robert Timken jr. (* 1938 in Canton, Ohio) ist ein VS-amerikanischer Geschäftsmann. Von 2005 bis Dezember 2008 war er Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika in Berlin.

Werdegang

Herkunft

William Robert Timken jr. wurde 1938 in Canton im amerikanischen Bundesstaat Ohio geboren. Sein Urgroßvater Henry Timken war als siebenjähriger Junge 1838 zusammen mit seiner Familie von Bremen nach Ohio ausgewandert, hatte später eine Firma gegründet und schließlich erste Patente für Kugellager angemeldet. Ende des 19. Jahrhunderts gründete er „The Timken Company“, die sich zu einem höchst erfolgreichen Familienunternehmen entwickelte. Zwischen 1918 und 1936 unterhielt die Firma eine Produktionsstätte in Berlin, seit den 1950er Jahren ist sie mit einigen Verkaufsniederlassungen wieder in Deutschland präsent.[1]

Ausbildung

Nach Abschluss der High School (Phillips Academy Andover) studierte Timken ab 1956 an der renommierten Stanford University in Kalifornien, wo er 1960 den Bachelor-Grad (B.A.) erhielt, und anschließend an der Harvard Business School, die er 1962 mit einem Master-Grad in Business Administration (M.B.A.) verließ.

Wirken

Nach dem Studium trat William Timken 1962 in das familieneigene Unternehmen ein, dem er in der Folge 43 Jahre lang angehörte. U. a. bekleidete er dort die Posten des Präsidenten und Generaldirektors (1962-2003).

Botschafter in der BRD

In seiner Antrittsrede bezeichnete Timken eine effektive deutsch-amerikanische Kooperation als Schlüssel zu starken transatlantischen Beziehungen, was sehr im nationalen Interesse dieser beiden Länder sowie im Interesse der Welt liege.

Das amerikanische Außenministerium teilte zu Timkens Ernennung mit, angesichts der wirtschaftlichen Probleme Deutschlands sei bewusst ein Unternehmer nominiert worden, der die Situation bestens analysieren könne.[2]

Mehrfach kritisiert wurde der Umstand, daß er als Botschafter in Deutschland kein einziges Wort Deutsch sprach[3] sowie die Tatsache, daß er den letzten Präsidentschaftswahlkampf des damaligen US-Präsidenten George W. Bush mit Großspenden unterstützte und sich als emsiger Spendenaquisitor auszeichnete.[4] Der politisch und diplomatisch unerfahrene Timken jr. war kein Karrierediplomat, sondern (wie etliche andere Botschafter auch) ein politischer Gesandter, der seinen Posten durch großzügige Parteispenden erkauft hat; Timken selbst sah das als Vorteil.[5] Beobachter würdigten teilweise sein Engagement insbesondere bei Projekten zur Einwanderung von ausländischen Migranten.[6]

Nach seiner Entlassung gab Timken der WELT ein Interview, in dem er die angeblichen Verdienste von George W. Bush lobte und sich mehrfach kritisch über den neuen Präsidenten, Barack H. Obama, äußerte. Diesem warf er seinen unkritisch zugegebenen Drogenkonsum in früheren Jahren vor.[7]

William Timken hatte seinen Botschafterposten in der BRD frühzeitig verlassen, erst sieben Monaten später hatte sich Philip Murphy für dieses Amt beworben.

Auszeichnungen

William Timken jr. ist Ritter der Französischen Ehrenlegion.

Familie

William Robert Timken jr. ist verheiratet und hat sechs Kinder. Vier Kinder stammen von seiner ersten Ehefrau Suzanne, von der er sich 1996 scheiden ließ.

Verweise

Fußnoten

  1. Seit 1962 war er im familieneigenen Unternehmen Timken Company (ein Zulieferer der Automobilindustrie) tätig, den er von 1975 bis Ende 2003 leitete. Sein Urgroßvater stammte aus Tarmstedt bei Bremen und war 1838 als Siebenjähriger in die USA ausgewandert.
  2. http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,1654169,00.html
  3. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,365981,00.html
  4. z. B. Deutsche Welle und Berliner Zeitung; Thomas Kleine-Brockhoff: „Gut Freund“ In: DZ Nr. 20/2005, S. 12; der Botschafter selbst antwortete darauf in seiner Pressekonferenz zur Amtseinführung
  5. Sylvia Wania: Interview Abendblatt vom 8. November 2005
  6. Holger Schmale: „Amerika für Anfänger“ In: Berliner Zeitung vom 22. Dezember 2007; Claudia Keller: „W. R. und S. Timken Wie Amerikas Botschafter Deutschlands Ausländer integrieren“ In: DIE ZEIT Nr. 31/2006
  7. http://www.welt.de/politik/article2836997/Bushs-Botschafter-in-Berlin-rechnet-mit-Europa-ab.html Interview mit der WELT, 6. Dezember 2008