Tolle Marietta
Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Tolle Marietta |
Originaltitel: | Naughty Marietta |
Produktionsland: | VSA |
Erscheinungsjahr: | 1935 |
Laufzeit: | 105 Minuten |
Sprache: | Englisch |
Filmproduktion: | MGM |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | W. S. Van Dyke |
Drehbuch: | John Lee Mahin, Frances Goodrich |
Vorlage: | Albert Hackett, nach der gleichnamigen Operette von Victor Herbert |
Produzent: | Hunt Stromberg |
Musik: | Herbert Stothart Adaption |
Kamera: | William H. Daniels |
Schnitt: | Blanche Sewell |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Jeanette MacDonald | Prinzessin Marie/Marietta |
Nelson Eddy | Richard Warrington |
Frank Morgan | Gouverneur d’Annand |
Elsa Lanchester | Madame d’Annand |
Douglass Dumbrille | Prinz de la Bonfain |
Joseph Cawthorne | Herr Schuman |
Cecilia Parker | Julie |
Walter Kingsford | Don Carlos |
Greta Meyer | Frau Schuman |
Akim Tamiroff | Rudolpho |
Harold Huber | Abraham „Abe“ |
Edward Brophy | Ezekial „Zeke“ |
Tolle Marietta (engl. Naughty Marietta) ist eine VS-amerikanische Spielfilm von 1935.
Handlung
Die reizende junge Prinzessin Marie de la Bonfain, der Liebling der Pariser Bevölkerung soll auf besonderen Wunsch Seiner Majestät König Ludwig XV., der die diplomatischen Beziehungen zwischen Frankreich und Spanien zu festigen wünscht, den häßlichen Don Carlos de Braganza, einen spanischen Granden, heiraten. Marie, eine Waise, die von dem Prinzen de la Bonfain, ihrem Onkel, erzogen wurde, ist entsetzt als dieser ihr mitteilt, daß die Hochzeit in einer Woche stattfinden soll.
Sie ist fest entschlossen, Don Carlos niemals ihr Jawort zu geben, aber wenn sie sich dem Befehl der Herrschers widersetzt, droht ihr Verbannung und Beschlagnahme ihrer Güter, ja vielleicht sogar Gefängnis. — Während sie verzweifelt nach einem Ausweg sucht, kommt ihre Zofe Marie, um sich von ihr zu verabschieden. Marietta soll mit einer großen Schar von Mädchen nach Louisiana segeln, denen der König eine Ausstattung schenkt und sie dorthin sendet, damit sie Frauen der Kolonisten werden. Marietta liebt zwar einen jungen Marseiller, aber sie sind beide zu arm um heiraten zu können. Blitzschnell überlegt Marie — und tauscht Mariettas Papiere gegen einen Beutel Goldstücke ein. Die Zofe kann nun ihren Liebsten heiraten, Marie aber geht als Marietta Franini an Bord.
Während der Reise versucht sie, den Text zu einem Lied zu dichten, das ihr Lehrer komponiert hat: „Ach, Geheimnis alles Seins, könnt ich dich finden ...“, aber weiter kommt sie nicht damit.— Unweit von der Küste wird das Schiff von einer Piratenbande angegriffen. Die Räuber schleppen die Mädchen ans Land. Ein Söldnerregiment unter Führung des jungen Hauptmannes Richard Warrington rettet die Mädchen. Marie gefällt der junge Hauptmann, aber er erklärt spöttisch, daß er niemals heiraten werde — die Freiheit sei ihm zu lieb.
Die Söldner bringen die Bräute nach New Orleans, wo sie von ihren zukünftigen Männern, die sie gar nicht kennen, erwartet werden. Um nicht heiraten zu müssen, behauptet Marie, daß sie gekommen sei, um nicht nur einem, sondern allen zu gefallen. - Der Gouverneur läßt Marie, da sie nicht heiraten will, von den übrigen Mädchen fortbringen. - Marie oder Marietta tritt in einem Marionettentheater auf, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Hier findet sie Hauptmann Warrington, der sich trotz aller Vorsitze in sie verliebt hat. Er ist schon drauf und dran, ihr dies einzugestehen, als Marie von den Soldaten des Gouverneurs verhaftet wird.
Die Nachricht von ihrer Flucht ist nach New Orleans gekommen und der Prinz und Don Carlos, die sie zurückholen wollen, werden noch heute erwartet. — Zu Ehren der Prinzessin Marie de la Bonfaln findet ein Ball statt — das erste große Fest der Kolonie. Der Prinz, der wütend über Marries Flucht ist, verbietet ihr, Warrington wiederzusehen — unter der Drohung, ihn sofort erschießen zu lassen.
Morgen schon soll Marie mit ihm und Don Carlos nach Frankreich zurückfahren. In Angst um das Leben des Geliebten willigt Marie ein. — Strahlend und lächelnd muß sie am Abend im Festsaal erscheinen und die Komplimente des verhaßten Bräutigams entgegennehmen.
Warrington hat sich, obgleich er den Befehl erhielt, noch am gleichen Abend mit seiner Truppe auszurücken, in den Saal gestohlen; als Marie ihn bemerkt, fleht sie ihn an, sich in Sicherheit zu bringen. Er verspricht es ihr, denn er glaubt, daß sie erst in einigen Tagen abreisen wird. Die Gäste, deren Kinder Marie im Marionettentheater gesehen haben, bestürmen sie, ein Lied zu singen. Und jetzt auf einmal weiß sie die Worte, die sie so lange gesucht hat: „Ach, Geheimnis alles Seins, du bist gefunden.“ singt sie glücklich und doch voll Schmerz, „und nur wer liebt, kann wirklich glücklich sein“ Sie singt es nur für den Geliebten. Dann flieht sie in ihr Zimmer, um sich auszuweinen und findet dort Warrington, entschlossen, sich sein Glück nicht rauben zu lassen. Ungesehen entkommen die beiden durchs Fenster, während der Onkel wütend an die Tür hämmert. Geschützt von Warringtons Soldaten, zieht das Paar in die Wildnis, wohin Frankreichs Macht nicht mehr reicht, um ihrer Liebe zu leben.