Meißen
Staat: | Deutsches Reich |
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Gau: | Sachsen |
Landkreis: | Meißen |
Provinz: | Königreich Sachsen |
Einwohner (2009): | 27.693 |
Bevölkerungsdichte: | 893 Ew. p. km² |
Fläche: | 31 km² |
Höhe: | 106 m ü. NN |
Postleitzahl: | 01662 |
Telefon-Vorwahl: | 03521 |
Kfz-Kennzeichen: | MEI |
Koordinaten: | 51° 10′ N, 13° 29′ O |
Meißen befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet. | |
Bundesland: | Freistaat Sachsen |
Bürgermeister: | Olaf Raschke |
Meißen ist die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises im Freistaat Sachsen. Die Stadt Meißen ist international berühmt für die Herstellung des Meißener Porzellans, des ersten Porzellans Europas seit 1708. Der Name der Stadt mit Doppel-s („Meissen“) ist ein eingetragenes Markenzeichen der Staatlichen Porzellanmanufaktur Meissen.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Stadt Meißen – 25 km nordwestlich von Dresden, 100 km östlich von Leipzig und 40 km nordöstlich von Freiberg – liegt am Ausgang des Elbtalkessels an der Elbe und ihrem Nebenfluß, der Triebisch. Östlich von Meißen liegen Coswig und Radebeul. Niedrigster Punkt der Stadt ist der mittlere Wasserspiegel der Elbe bei 95 m Höhe über NN. Südlich von Meißen liegt das Meißner Hochland, nördlich der Stadt die Lommatzscher Pflege.
Geschichte
Unterhalb der um das Jahr 929 von König Heinrich I., dem Städteerbauer, gegründeten Burg „Misnia“ entwickelte sich Meißen von der anfänglichen Marktsiedlung Ende des 12. Jahrhunderts zu einer Stadt (Stadtrechte 1332 urkundlich bezeugt). Wegen der hier residierenden Bischöfe ist die Stadt für die kulturelle Entwicklung Sachsens von hervorragender Bedeutung gewesen. Im Zuge der 1539 zuerst in Meißen eingeführten Reformation wurden die drei Klöster ausgeraubt und enteignet und im ehemaligen Franziskanerkloster eine Stadtschule eingerichtet. Seit 1543 befindet sich die Fürstenschule im ehemaligen Kloster St. Afra. Wirtschaftlich wurde Meißen lange Zeit durch die Tuchmacherei bestimmt, die durch den Dreißigjährigen Krieg aber nahezu zum Erliegen kam. 1710 wurde unter August dem Starken die Porzellanmanufaktur eröffnet, welche neue Impulse setzte.
Bis 1423 existierte die Markgrafschaft Meißen. Bekannte Markgrafen von Meißen waren die Wettiner Konrad der Große, Otto der Reiche, Dietrich der Bedrängte, Heinrich der Erlauchte und Friedrich der Streitbare, der Kurfürst von Sachsen wurde.
Der Meißner Dom und die Albrechtsburg auf dem linkselbischen Burgberg prägen die Silhouette von Meißen. Um 1250 wurde mit dem Bau des Doms begonnen, die beiden markanten Domtürme wurden erst 1909 fertiggestellt. Ab 1470 wurde unter Arnold von Westfalen die Albrechtsburg errichtet.
Während der zwei Weltkriege blieb Meißen von schwerwiegenden Zerstörungen bewahrt. Während der Zeit der DDR verfiel die historische Innenstadt. Am 3. Oktober 1990 gründete sich der Albrechtsburg der sächsische Freistaat neu. Nach der Wiedervereinigung wurde besonders das Stadtzentrum umfassend saniert.
Bekannte, in Meißen geborene Personen
- Paul Bang (1879-–945), Reichstagsabgeordneter der DNVP und ab 1933 Staatssekretär im Reichswirtschaftsministerium
- Franz Adam Beyerlein (1871–1949), Jurist und Schriftsteller
- Gernot Erler (geb. 1944), Politiker (SPD)
- Martin Gilbert (1988–1959), Generalleutnant
- Samuel Hahnemann (1755–1843), Arzt, medizinischer Schriftsteller und Übersetzer
- Paul Hofmann (1901–1980), Politiker (NSDAP)
- Ernst Kirchbach (1831–1876), Historienmaler
- Raimund Köhler (1878–?), Jurist und Präsident der Leipziger Messeamtes
- Paul Mohn (1842–1911), Maler und Märchenillustrator
- Erich Naumann (1905–1951), SS-Brigadeführer, Generalmajor der Polizei und SD-Oberabschnittsführer
- Hans Philipp (1917–1943), Oberstleutnant und Jagdflieger im Zweiten Weltkrieg
- Karl-Heinz Rosch (1926–1944), Soldat
- Johann Elias Schlegel (1719–1749), Dichter
- Hans-Wolfgang Schöne (1909–2000), Oberleutnant der Reserve und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Peter Sodann (geb. 1936), Schauspieler, Regisseur, Theaterintendant und ex-SED-Politiker
Filmbeiträge
Meissen, die Stadt um einen Dom (1938, Kulturfilm):