Wallace, Henry A.

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Henry Agard Wallace (Lebensrune.png 7. Oktober 1888 bei Orient, Adair County, Iowa; Todesrune.png 18. November 1965 in Danbury, Connecticut) war ein US-amerikanischer Theosoph und Politiker. Wallace war zeitweise Vizepräsident unter Franklin D. Roosevelt.

Familie und Ausbildung

Sein Großvater war ein ehemaliger presbyterianischer Minister, der die Zeitung „Iowa Homestead“ herausgab und eine kleine landwirtschaftliche Zeitschrift in „Wallace´s Farmer“ umwandelte, einen landwirtschaftlicher Rundbrief, der im gesamten Mittleren Westen weit verbreitet ist. Sein Vater war bis zu seinem Tod 1924 als Landwirtschaftsminister in den Verwaltungen der Präsidenten Warren G. Harding und Calvin Coolidge tätig. Henry Agard übernahm nach Abschluß seines Agrarstudiums am Iowa State College die Redaktion von Wallace´s Farmer, als sein Vater nach Washington, D.C. ging. Er experimentierte zwischen 1913 und 1933 mit der Züchtung von ertragreichen Maissorten und gründete 1926 die Hi-Bred Corn Company, die den ersten ertragreichen, krankheitsresistenten Mais für den kommerziellen Verkauf vermarktete.

Politik

Obwohl seine Familie traditionell republikanisch war, unterstützte Wallace die Demokratische Partei. Die Weltwirtschaftskrise und die Not der amerikanischen Bauern überzeugten ihn von der Notwendigkeit staatlicher Eingriffe; 1932 war er ein begeisterter Anhänger von Franklin D. Roosevelt. Als Roosevelt Präsident wurde machte er Wallace zum Landwirtschaftsminister und gab ihm die Position seines Vaters nur wenige Jahre zuvor.

Als Sekretär beaufsichtigte Wallace die Umsetzung wichtiger Maßnahmen des New Deal, insbesondere des Agriculture Adjustment Act (AAA) von 1933. Der AAA beinhaltete aggressive Maßnahmen der Regierung zur Verhinderung von Überproduktion und zur Kontrolle der Agrarpreise. Wallace war ein loyaler Verbündeter Roosevelts und unterstützte auch dessen umstrittenen Plan einer Justizreform im Jahr 1937.

Als sich Roosevelt und Vizepräsident John Nance Garner 1940 im Streit trennten, bot Roosevelt Wallace die Nominierung zum Vizepräsident an. Die Unterstützung innerhalb der Partei war begrenzt und der Widerstand gegen seine Nominierung war so groß, daß er auf dem Nominierungskongreß nicht einmal eine Dankesrede hielt. Dennoch erzielten die Kandidaten einen Erdrutschsieg. Nachdem Eintritt der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg erweiterten sich die Aufgaben des Vizepräsidenten, da sich Roosevelt seiner Kriegspolitik widmete. Er war Mitglied des Kriegskabinetts und Präsident des Bureau of Economic Warfare (BEW), das für die Beschaffung von strategisch wichtigen Materialien zuständig war. Als Vorsitzender des BEW führte er jedoch erbitterte bürokratische Kämpfe mit Handelsminister Jesse Jones und verlor schließlich seine Position, als Roosevelt intervenierte und die Agentur auflöste. Wallace zeigte sich als Präsident des Senats wenig begeistert von den endlosen Debatten und war erleichtert, als Roosevelt ihn als Diplomat einsetzte und auf Missionen nach Lateinamerika, China und in die Sowjetunion schickte. Nach seiner Rückkehr vermittelte Wallace Roosevelt einen positiven Eindruck der bolschewistischen Sowjetunion.

1944 war Roosevelt zu der Überzeugung gelangt, daß Wallace eine politische Belastung war, weil er zu liberal für konservative Demokraten war, deren Unterstützung er brauchte. Somit fiel die Wahl auf Senator Harry S. Truman aus Missouri. Roosevelt bot Wallace eine Stelle als Handelsminister an, die dieser annahm. Nach Roosevelts Tod behielt er seine Stellung auch in der Truman-Administration, verließ aber 1946 seinen Posten nach einer kontroversen Rede, in der er für ein besseres Verhältnis zur Sowjetunion eintrat. Er wurde Herausgeber der „Neuen Republik“ und kandidierte 1948 als Kandidat der Progressiven Partei für das Präsidentenamt, zog aber nur knapp zwei Prozent der Stimmen auf sich. Nach dieser Wahl zog er sich aus dem öffentlichen Leben zurück und starb am 18. November 1965.[1]

Literatur

  • Wallace, Henry A. The Price of Vision: The Diary of Henry A. Wallace, 1942-1946. John Morton Blum, ed. Boston: Houghton Mifflin, 1973;
  • Culver, John C., and John Hyde. American Dreamer: The Life and Times of Henry A. Wallace. New York: Norton, 2000.

Verweise

Fußnoten