Watzlawick, Paul

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Paul Watzlawick (* 25. Juli 1921 in Villach/Kärnten, Deutsch-Österreich; † 31. März 2007 in Palo Alto, Kalifornien) war ein deutscher Psychotherapeut, Kommunikationswissenschaftler und Autor. Im deutschsprachigen Raum wurde er vor allem durch seine Veröffentlichungen zur Kommunikationstheorie und zum radikalen Konstruktivismus bekannt.

Wirken

Nach dem Studium der Philologie und Philosophie in Venedig folgte eine Ausbildung zum Psychotherapeuten am jüdischen Carl-Gustav-Jung-Institut in Zürich. Anschliessend betrieb er eine eigene Therapie-Praxis. Im Jahr 1957 folgte er zunächst dem Ruf an die Universität von El Salvador. 1960 holte ihn der Psychotherapeut Don D. Jackson nach Palo Alto (Kalifornien), wo er am „Mental Research Institute“ tätig war. Seit 1976 lehrte er auch an der Stanford University in Palo Alto in Kalifornien. 1987 wurde er Mitbegründer des PEN-Clubs Liechtenstein. Paul Watzlawick war Weggefährte Gregory Batesons, Virginia Satirs und Milton H. Ericksons.

Watzlawick unterschied zwischen einer Wirklichkeit erster Ordnung, die man über die Sinne wahrnimmt, und einer Wirklichkeit zweiter Ordnung, die die Bedeutung betrifft, die wir den Sinnesempfindungen zuschreiben.

Er entwickelte eine Kommunikationstheorie, die auf fünf Axiomen aufbaut:

  1. Man kann nicht NICHT kommunizieren.
  2. Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt, derart, daß letzterer den ersteren bestimmt und daher eine Metakommunikation ist.
  3. Die Natur einer Kommunikationsbeziehung ist durch die Interpunktion der Kommunikationsabläufe seitens der Kommunikationspartner bedingt.
  4. Menschliche Kommunikation bedient sich digitaler und analoger Modalitäten. Digitale Kommunikationen haben eine komplexe und vielseitige logische Syntax aber eine auf dem Gebiet der Beziehungen unzulängliche Semantik. Analoge Kommunikationen hingegen besitzen dieses semantische Potential, ermangeln aber die für eindeutige Kommunikation erforderliche logische Syntax.
  5. Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder symmetrisch (gleichwertig) oder komplementär (ergänzend), je nachdem ob die Beziehung zwischen den Kommunikationspartnern auf Gleichheit oder Unterschiedlichkeit beruht.

Filmbeiträge

Wenn die Lösung das Problem ist (Vortrag 1987)

Werke (Auswahl)

  • „Wie wirklich ist die Wirklichkeit – Wahn, Täuschung, Verstehen.“ Piper, München 1976, ISBN 3-492-02182-4 (PDF-Datei)
  • „Die Möglichkeit des Andersseins – Zur Technik der therapeutischen Kommunikation.“ Huber, Bern 1977, ISBN 3-456-80433-4 (Neuauflage 2002, ISBN 978-3-456-83895-3)
  • „Die erfundene Wirklichkeit – Wie wissen wir, was wir zu wissen glauben.“ Piper, München 1981, ISBN 3-492-02581-1
  • „Anleitung zum Unglücklichsein.“ Piper, München 1983, ISBN 3-492-02835-7 (zum anhören und herunterladen als MP3 und Ogg)
  • „Vom Schlechten des Guten oder Hekates Lösungen.“ Piper, München 1986, ISBN 3-492-03085-8
  • „Münchhausens Zopf oder Psychotherapie und Wirklichkeit.“ Huber, Bern 1988, ISBN 3-456-81708-8
  • „Vom Unsinn des Sinns oder vom Sinn des Unsinns.“ Picus, Wien 1992, ISBN 3-85452-315-7

Verweise