Weissauer, Ludwig
Ludwig Weissauer ( 1900; 23. Februar 1973 in München) war ein Berliner Rechtsanwalt, für den Sicherheitsdienst des Reichsführers-SS tätig und Hitlers persönlicher Rechtsberater. Er gehörte vom August 1930 bis April 1931 zur Gauleitung Berlin.
Weissauer war verantwortlich für den Bereich Wirtschaft bei der Berliner Gauzeitung „Der Angriff“ und ersetzte im November 1930 Eberhard Assmann als Geschäftsführer des Verlages Der Angriff. Wegen Unterstützung der Stennes-Revolte wurde wiederum Weissauer im April 1931 abgesetzt und durch Hans Henkel ersetzt.[1]
Inhaltsverzeichnis
Hitler-Weissauer-Friedensmission – September 1940
In den Aufzeichnungen des britischen Außenministeriums wurde im Frühjahr 2004 unter der Register-Nr. FO 371/24408 ein Dokument bekannt, durch das die geheime Hitler-Weissauer-Friedensmission dokumentiert wird. Hitlers persönlicher Rechtsanwalt Dr. Ludwig Weissauer hatte dem britischen Botschafter in Stockholm eine persönliche Erklärung Adolf Hitlers übergeben. Danach war Hitler bereit, alle besetzten Gebiete zu räumen und die Souveränität aller europäischen Staaten anzuerkennen. Lediglich der Korridor mit der Stadt Danzig sollte beim Deutschen Reich verbleiben. Hitler erklärte sich weiterhin zu Entschädigungsleistungen an die von deutschen Truppen besetzten sogenannten neutralen Staaten (z. B. Norwegen, Holland, Belgien) bereit.
Von diesem persönlichen Geheimangebot Hitlers wußten in Deutschland nur vier Personen, darunter Hitlers Stellvertreter Rudolf Heß, der dann am 10. Mai 1941 mit einem Jagdflugzeug vom Typ Me 110 nach Schottland flog, um der englischen Regierung Hitlers Friedensplan zu unterbreiten. Winston Churchill ordnete jedoch die Gefangennahme von Rudolf Heß an.[2]
Schriften
- Wege zur Diktatur. Die kommende Front der Soldaten, Berlin 1931
- Schicksal des deutschen Nationalismus, Berlin 1932
- Soldatengeist. Eine Deutung aus Bekenntnisse der Front, Berlin 1942
Literatur
- Hans Meiser: Gescheiterte Friedensinitiativen: 1939–1945, Grabert-Verlag, 2004
- Bernd Martin: Friedensinitiativen und Machtpolitik im Zweiten Weltkrieg 1939–1942, Droste Verlag, 1974
- Ohto Maninen: Ludwig Weissauer i hemliga uppdrag 1940–1943, in: Historik Tidskrift för Finland 60, 1975, S. 177–193