Wesołowski, Józef

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Erzbischof Józef Wesołowski 2013 in der Dominikanischen Republik

Józef Wesołowski (* 15. Juli 1948 in Nowy Targ, Polen; † 27. August 2015 in der Vatikanstadt) war ein aus Polen stammender römisch-katholischer Erzbischof und bis 2013 Diplomat des Heiligen Stuhls. Wegen bekanntgewordener Vorwürfe, er habe Jungen zu geschlechtlichen Handlungen gezwungen und mit Geld oder Medikamenten bezahlt, mußte er seine Stellung als Nuntius in der Dominikanischen Republik aufgeben.

Vorwurf des Kindesmißbrauchs

Am 21. August 2013 wurde Wesołowski, der von dem heiligen Johannes Paul II. zum Bischof geweiht worden war und ihm seinen Posten verdankte, von Kirchenoberhaupt Franz wegen des Vorwurfs des Kindesmißbrauchs aus der Dominikanischen Republik zurückgezogen. Laut Berichten dominikanischer Medien hatte sich der Diplomat über Jahre an Jungen vergangen.[1][2][3] Gegen strafrechtliche Verfolgung hatte ihn die diplomatische Immunität geschützt.[4] Er verließ den Inselstaat mit falscher Identität und über einen Umweg über Haiti und lebte fortan im Vatikanstaat.[5]

Am 27. Juni 2014 wurde Wesołowski wegen der Vorwürfe geräuschlos in den Laienstand versetzt. Diese Entscheidung blieb jedoch vorläufig, weil er sie nicht gelten lassen wollte. Er legte Widerspruch ein, da seine beträchtlichen Versorgungsansprüche auf dem Spiel standen.

Am 23. September 2014 stellte man Wesołowski wegen Fluchtgefahr unter Hausarrest.[6] Kurz danach wurde bekannt, daß er mehr als 100.000 kinderpornografische Dateien auf seinem Computer gesammelt hatte.[7]

Nach langem Warten kündigte der Vatikan dann an, Wesołowski vor einem vatikanischen Gericht den Prozeß machen zu wollen.[8] Auslieferungsbegehren der Dominikanischen Republik (Tatort) und Polens (Staatsangehörigkeit) wurden abgewiesen. Als Verhandlungsbeginn setzte man den 12. Juni 2015 fest.[9] Der Prozeß, zu dessen Eröffnung am 11. Juli 2015 Wesołowski nicht erschien, wurde infolgedessen auf unbestimmte Zeit ausgesetzt.[10] Am 27. August 2015 verstarb der mutmaßliche Knabenschänder, ohne daß auch nur die Anklage verlesen worden war.

Siehe auch

Literatur

  • Krzysztof Charamsa: Der erste Stein: Als homosexueller Priester gegen die Heuchelei der katholischen Kirche, C. Bertelsmann Verlag, 2017, ISBN 978-3570103272 [320 Seiten]

Fußnoten