Wiener Blut (Film)

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FILM

Wiener Blut.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Wiener Blut
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1942
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Deutsche Forst-Film-Produktion GmbH
Im Auftrag von: Wien-Film GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: Willi Forst
Regieassistenz: Hans Wolff,
Georg Marischka
Drehbuch: Ernst Marischka
Ton: Alfred Norkus
Kamera: Jan Stallich,
Hans Werner Schlichting
Schnitt: Hans Wolff
Besetzung
Darsteller Rolle
Fred Liewehr Ludwig von Bayern
Willy Fritsch Graf Wolkersheim
Maria Holst Melanie
Hedwig Bleibtreu Fürstin Auersbach
Hans Moser Knöpfel
Theo Lingen Jean
Dorit Kreysler Liesl Stadler
Paul Henckels Fürst Ypsheim
Wilma Tatzel Anni
Klaramaria Skala Cilli
Egon von Jordan Daffinger
Ernst Fritz Fürbringer Metternich
Julius Karsten Fürst de Ligne
Karl Blühm von Treysing
Fritz Imhoff Urwiener

Wiener Blut ist eine 1942 erstmals gezeigte deutsche Verfilmung der Operette „Wiener Blut“ von Johann Strauss (Sohn).

Auszeichnungen

Prädikate
  • künstlerisch besonders wertvoll
  • kulturell wertvoll

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Der Film spielt zur Zeit des Wiener Kongresses. Unter den Teilnehmern ist auch als Delegierter des Fürstentums Reuß-Greiz-Schleiz Graf Georg Wolkersheim. Er ist ein etwas pedantischer norddeutscher Diplomat, der aber im innersten Winkel seines Herzens doch ein wenig Sinn für Lebensfreude hat, denn er hat die Komtesse Melanie Auersbach, eine reizende, charmante Wienerin, geheiratet. Melanie leidet innerlich als lebenslustige Wienerin unter der steifen Korrektheit ihres Mannes. Nun kommt sie aber mit nach Wien, und hier blüht sie wieder auf. So sehr sie auflebt in dem Zauber der Wiener Luft, so entsetzt ist er über das Wiener Leben. Ihm ist diese ewige Musik zuwider, das Leben und Treiben dieser scheinbar an Arbeit nicht gewöhnten Stadt ist ihm ein Greuel. So kommt es, wie es kommen muß, Melanie reißt aus und fährt zu ihrer Tante, der Fürstin Auersbach, nach Baden bei Wien. Sie ist der Ansicht, daß ihr Mann sie schon zurückholen werde. Der Zwist zwischen den beiden Ehegatten wird noch geschürt durch den Gräflich Reuß-Greiz-Schleizer Diener Jean, der noch pedantischer ist als sein Herr, und den Kammerdiener der Fürstin Tante, einen Herrn Knöpfel.

Die Gegensätze zwischen dem norddeutschen Gatten und der süddeutschen Gräfin scheinen unüberbrückbar. Bis Wolkersheim zum Fürsten Metternich befohlen wird und dort erkennen muß, daß auf diesem Kongreß Diplomatie und Politik die geringste Rolle spielen. Der Fürst von Ligne faßt die Arbeit dieses Kongresses in dem historischen Wort zusammen „Der Kongreß tagt nicht – er tanzt". Und so muß auch Georg Wolkersheim aus Reuß-Greiz-Schleiz tanzen lernen, und zwar den soeben geborenen Wiener Walzer. Er tut es zuerst lediglich aus Pflichtgefühl, aber als er bei diesen Tanzstunden an ein echtes Wiener Mädel, die Liesl vom Ballett, gerät, da geht auch ihm das Herz auf für Wien. Sehr schnell wird Wolkersheim zum Lebemann, er läßt die Akten verstauben und ergibt sich dem erfolgreichen Studium des Walzers und der Wiener Mädels. Inzwischen ist Melanie in Baden die Zeit zu lang geworden. Sie kehrt zurück nach Wien, denn schließlich ist sie ihrer Meinung nach als Frau ihres Mannes verpflichtet, so zu sein, wie er sie haben will.

Sie kommt also nach Wien zurück und gibt sich ganz so, wie er in Reuss es von ihr verlangt hat. Georg hat aber inzwischen zu viel vom wienerischen Rhythmus gespürt, als dass er noch den reussischen von gestern schätzen könnte. Was bleibt ihm anders übrig, als seiner Frau den alten Wolkersheim vorzutäuschen, und so ergibt sich zwischen den beiden Ehegatten ein komisches gegenseitiges Theaterspiel.

Der große Kongreßball naht, natürlich sagt keiner dem andern, daß er liebend gern auf diesen Kongreßball gehen möchte, und ebenso natürlich geht jeder heimlich auf diesen Ball. Er mit seiner Liesl, und sie, nach echter Frauenart, revanchiert sich mit dem Kronprinzen von Bayern. – Auf diesem Ball kommt es zu vielen Verwicklungen und Verwirrungen, bis in seinem Verlauf beide bereit werden, sich endlich wieder zu versöhnen. Aber da sind noch die beiden feindlichen Diener, der Jean und der Wiener. Zwar haben sich die beiden im Volksprater auch gefunden und jeder den andern schätzen gelernt, doch in völliger Verkennung der Situation benutzen sie die erste Stunde ihrer Freundschaft, der geliebten Herrschaft den Weg zur Versöhnung zu ebnen. Natürlich machen sie es grundfalsch und zerschlagen das eben gekittete Porzellan. Da greifen der Kronprinz von Bayern und die Liesl vom Ballett ein und lösen den scheinbar unentwirrbaren Knoten, so daß der Friede einkehrt in das Haus Wolkersheim.


Kritiken

  • „Nach Motiven der gleichnamigen Operette von Johann Strauß. Amouröses Geplänkel eines Kleinstaatdiplomaten auf dem Wiener Kongreß 1815. Mit Schwankszenen und Situationskomik vortrefflich inszeniert und gespielt“ – Lexikon des internationalen Films (rororo-Ausgabe von 1987)
  • Mit Charme und Humor inszeniert, dank guter Schauspieler und der Musik des Walzerkönigs auch heute noch unterhaltsam.


Veröffentlichungen

Die Uraufführung war am 2. April 1942 in Wien und am 17. April 1942 in Berlin. Beim Fernsehen erschien der Film erstmals am 15. Oktober 1962 im Deutschen Fernsehfunk 2. Die bei Fernsehausstrahlungen und auf DVD zur Verfügung gestellte Fassung hat bei Originalgeschwindigkeit eine Vorführdauer von 107 Minuten, im Lexikon des internationalen Films sind 111 Minuten vermerkt.

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