Wikileaks

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WikiLeaks

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Verweis www.wikileaks.de
Typ Informationsplattform
Wahlspruch We open governments.
Kommerziell nein
Registrierung nicht erforderlich
Sprachen englisch
Eigentümer unbekannt

WikiLeaks (häufig auch Wikileaks) ist eine Enthüllungsplattform. Hier werden anonym vertrauliche und geheime Dokumente veröffentlicht. Das Projekt wurde im Jahre 2006 von dem Australier Julian Assange gegründet.

Insbesondere wurden über Aktivitäten des US-Militärs im Irak berichtet mit 400.000 Seiten brisanten Dokumenten. Im Dezember 2010 hatten Unterstützer des Projektes 70 alternative Netz-Adressen eingerichtet. Mit diesen sogenannten „Mirrors“, also Spiegelungen, soll es unmöglich gemacht werden, Wikileaks aus dem Weltnetz zu verbannen. Technisch ist außerdem an die Möglichkeit gedacht, geleakte Quellen als Datenbestand verschlüsselt im Weltnetz zu parken. Dieses Vorhaben reagiert auf die radikale und anwachsende Brutalität der staatlichen Weltnetz-Überwachung (in Form von Angriffen gegen Server, gegen Privatwohnungen und Handys).

Zu den geleakten Quellen zählen Adressen einer US-amerikanischen Lesereise des Autors David Irving, geheime Handbücher der Scientology-Kirche, Handbücher US-amerikanischer studentischer Bruderschaften, Bank-Interna (z.B. 2008 bereits im Falle des Schweizer Bankhauses Julius Bär) und zigtausende diplomatischer Depeschen (sogenannter „Cables“), die in der Öffentlichkeit vor allem wegen banaler Einschätzungen der US-Botschafter zu international bekannten Politikerpersönlichkeiten wahrgenommen wurden. Die Enthüllungen erregten weltweite Aufmerksamkeit. Es bleibt jedoch fragwürdig, warum die Zerstörung überhaupt aller Geheimnisse sich „fortschrittlich“ oder „befreiend“ auswirken solle. Der Angriff gegen Irving ist eine Hatz gegen ihn privat. Die Mitteilung der Geheimzeichen von Studenten schädigt deren private Vertrauenssphäre.

Wikileaks-Mitarbeiter sollen nach Meinung des US-Verteidigungsministeriums wegen Spionage vor Gericht kommen, weil „der Frieden in Gefahr“ sei. Auch das Konto von Wikileaks wurde gesperrt, Spenden gingen nicht mehr ein. Inzwischen wurde bekannt, daß WikiLeaks in Sachen Quellenschutz nicht annähernd das leistet, was versprochen wurde. Die wüst (mit Ausrichtung auf maximale Unbequemlichkeit, ja Sabotage) herausgeschleuderten diskreten Informationen zerstören langenwegs vielleicht eher den letzten Rest von Privatsphäre – wie eine BRD-Piratenpartei dies ja auch lautstark fordert –, ohne jedoch an den staatlichen Handlungen (im Zusammenhang mit Angriffskriegen, bei Steuergeldvergeudung und bei der Totalüberwachung der Bürger) irgendetwas zu ändern.

Der Gründer wurde dann wegen Verdacht auf Vergewaltigung und sexueller Belästigung in Schweden festgenommen. Er selber wies diese Vorhaltungen zurück und nannte sie „eine Schmierenkampagne des Pentagon“.[1] Der auch sonst in seiner autobiographischen Schilderung als höchst naiv erscheinende deutsche Mitstreiter der frühen Tage, Daniel Domscheit-Berg, forderte Assange auf, sich der schwedischen Justiz zu stellen, der Staat Schweden sei nie durch Unterwürfigkeit gegenüber den USA aufgefallen. Daß Assange herablassend und vielleicht sogar schnöde mit Frauen umgeht, mag unbestritten sein. Aber an eine doppelte Vergewaltigung, begangen an zwei energischen Sozialdemokratinnen, die Julian Assange nach Schweden zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung eingeladen hatten, glaubt außer Domscheit-Berg wohl niemand.

Ehemalige engste Mitarbeiter unter der Führung von Daniel Domscheit-Berg gründeten am 17. September 2010 die eigene Netzseite "OpenLeaks". Interessant ist dessen Erfahrung, daß das bloße Bereitstellen ungeheurer, vertraulicher Datenmengen an der Wahrnehmung der Öffentlichkeit zumeist vorbeigeht. Es bedarf tatsächlich der journalistischen Aufbereitung von Material. Andererseits verficht Domscheit-Berg eine Haltung strikter politischer Neutralität gegenüber den Quellenlieferanten. Quellen sollen, seiner Auffassung nach, ohne politische Zielsetzung veröffentlicht werden, die politische Neutralität soll sogar gleichsam in die technische Ausstattung der Whistleblower-Plattform eingebaut sein.

Siehe auch

Verweise

Englischsprachig

Fußnoten

  1. Daniel Domscheit-Berg: Inside WikiLeaks. Meine Zeit bei der gefährlichsten Website der Welt. UIlstein, Berlin 2011, ISBN 978-3-430-20121-6, S. 214